Erneuter Wettskandal führt zu Festnahmen

SID
Vier vier Jahren erschütterte bereits der Wettskandal um Robert Hoyzer den DFB
© Getty

Im internationalen Fußball wird ein neuer Wettskandal publik. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft Bochum habe es zahlreiche Festnahmen im In- und Ausland gegeben.

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Der internationale Fußball wird möglicherweise von einem erneuten Wettskandal erschüttert. Die Staatsanwaltschaft Bochum gab bekannt, dass im Zuge eines Ermittlungsverfahrens gegen eine international agierende Bande am Donnerstag eine Vielzahl von Durchsuchungen und Festnahmen im gesamten Bundesgebiet sowie im Ausland vorgenommen worden seien.

Der Bande werden fortgesetzte, gewerbsmäßige Wettbetrügereien zur Last gelegt. Die Beschuldigten seien verdächtig, Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Offizielle aus hochrangigen europäischen Fußball-Ligen gegen Geldzahlungen veranlasst zu haben, den Ausgang von Spielen im Sinne der Bande zu manipulieren, und diese Situation zu Wettbetrügereien ausgenutzt zu haben.

Auf Nachfrage wollte die Behörde keine Auskunft geben, ob auch deutsche Ligen betroffen sind. Harald Stenger, Mediendirekor des Deutschen Fußball-Bundes, sagte: "Die UEFA- und DFB-Frühwarnsysteme für die Überwachung des Wettmarktes haben keinerlei Erkenntnisse über Spielmanipulationen in Deutschland geliefert. Zu den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bochum können wir keinen Kommentar abgeben, da uns die Ermittlungsergebnisse bisher nicht bekannt sind."

Türkei im Blickpunkt

Nach Informationen der "Berliner Morgenpost" sollen Erstligaspiele in der Türkei in großem Stil manipuliert worden sein. Die Drahtzieher agierten angeblich von Deutschland aus, der Kopf der Bande soll aus Berlin stammen. Er war bereits im Wettskandal um den Schiedsrichter Robert Hoyzer Ende 2004 in Erscheinung getreten.

Nach Informationen der Morgenpost seien am Donnerstagmorgen fünf Haftbefehle vollstreckt worden. In dem Verfahren würde insgesamt gegen 100 Tatverdächtige ermittelt, berichtete die Zeitung und berief sich auf Sicherheitskreise in der Hauptstadt. Angeblich seien in Deutschland Wetten mit zum Teil sehr hohen Beträgen auf die manipulierten Spiele in der Türkei abgeschlossen worden.

Die Staatsanwaltschaft Bochum will sich am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz detailliert äußern. Auch ein Vertreter der Europäischen Fußball-Union, die an den Ermittlungen beteiligt war, soll anwesend sein.

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