WM

Messis Stern strahlt

SID
Argentiniens Superstar Messi in Zahlen: 21 Jahre, 1,69 Meter, 63 Kilogramm, 50 Millionen Markwert
© Getty

Vor knapp 13 Monaten brillierten Ronaldinho und Lionel Messi noch auf Augenhöhe beim FC Barcelona, doch vor den Spielen am Mittwoch in der Qualifikation zur WM-Endrunde 2010 klaffen zwischen den beiden südamerikanischen Fußballstars Welten.

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Während Messis Stern als neue Nummer 10 Argentiniens hell strahlt, sackt Ronaldinho nach seiner Reservistenrolle beim AC Mailand auch in Brasiliens Nationalteam ins Mittelmaß ab.

Dem zweimaligen Weltfußballer droht ausgerechnet in seiner Heimatstadt Porto Alegre beim Duell der Selecao gegen Peru die harte Ersatzbank.

"Es scheint, als lebe er von der Vergangenheit"

Zu Recht, wie Ex-Nationaltorhüter Taffarel meint. "Fußball ist viel Aufopferung und Entschlossenheit. Und dies fehlt Ronaldinho. Es scheint, als lebe er von der Vergangenheit", sagte der Weltmeister 1994 nach Ronaldinhos Alibi-Auftritt beim nüchternen 1:1 am Sonntag in Ecuador.

Der für seine fundierten Kommentare bekannte Tostao, einer der Stützen bei Brasiliens WM-Triumph 1970 in Mexiko, glaubt, dass Ronaldinhos Leistungsabfall mit einem "emotionalen Riss" durch das frühe Aus bei der WM 2006 zusammenhänge.

Nationaltrainer Dunga bittet zwar öffentlich um Geduld für das Sorgenkind, doch eine Stammplatzgarantie für den 28-Jährigen gibt er nicht. Zumal sich der in der Höhe von Quito geschonte Kaka für die Partie gegen das auswärts noch punktlose Eliminatorias-Schlusslicht zurückmeldete.

Kaka zurück

"Ich habe gesehen, dass ich spielen kann. Nur weiß ich nicht wie lange", sagte der Star vom AC Mailand, dessen Heilungsprozess im angeschlagenen linken Fuß nach eigenen Aussagen in einer Woche bei der Selecao mehr Fortschritte gemacht habe als in fünf Wochen Behandlung bei seinem Klub.

Formtief oder Verletzung sind bei Lionel Messi vor dem Höhenauftritt der Argentinier in Bolivien dagegen kein Thema. Nach seiner Beförderung zur Nummer 10 der Seleccion strahlte der 21-Jährige mit Nationaltrainer Diego Maradona bei dessen Heimdebüt gegen Venezuela (4:0) um die Wette.

"Diego holt das Beste aus jedem von uns heraus"

"Diego holt das Beste aus jedem von uns heraus", äußerte der in seiner Heimat "Pulga" (Floh) genannte Barca-Star. Deshalb soll im 3640 Meter hoch gelegenen La Paz der zweite Auswärtssieg in den laufenden Eliminatorias eingefahren werden. Ein Vorhaben, das im Andenort 2005 erstmals nach 31 Jahren umgesetzt worden war.

"Wir müssen noch an der Defensive arbeiten. Es gibt immer Details zu verbessern", erklärte aber Maradona und warnte angesichts der neu entfachten Euphorie im Lande. Nach seiner Gelbsperre kehrt Martin Demichelis zurück.

Für den Münchner muss wohl ein Stürmer - Carlos Tevez oder Diegos Schwiegersohn Sergio Agüero - Platz machen.

Bei allem Wirbel um die Zehner, Dunga und Maradona haben vor allem drei Zähler im Visier.

Schließlich droht Spitzenreiter Paraguay (23 Punkte) in Ecuador eine erneute Pleite, die der Tabellenzweite Argentinien (19) und die viertplatzierten Brasilianer (18) nutzen wollen.

Chile (19) will ebenfalls im direkten Duell gegen Uruguay (16) sein Anrecht auf eines der vier WM-Direkttickets manifestieren.

WM-Qualifikation Südamerika