"Ich bin keine Influencerin": Giulia Gwinn vom FC Bayern München verurteilt Hass in Sozialen Medien

Von Tim Ursinus
Giulia Gwinn, DFB, FC Bayern München
© getty

Giulia Gwinn vom FC Bayern München hat betont, dass sie trotz ihrer Präsenz im Internet in erster Linie als Fußballerin gesehen werden will. Außerdem zeigt die Nationalspielerin klare Kante gegen "Hate Speech" in den Sozialen Medien.

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"Ich möchte immer als Fußballerin gesehen werden, darauf liegt mein absoluter Fokus. Ich bin keine Influencerin. Das Drumherum ist eine schöne Nebensache, die ich in Maßen genieße, die mich aber auf dem Feld niemals beeinträchtigen wird", sagte Gwinn im Interview mit dem vereinseigenen Magazin 51.

Laut der 24-Jährigen, die allein bei Instagram über 600.000 Follower hat, sei vor allem die "richtige Balance" wichtig. "Ich finde es super, dass der Frauenfußball sichtbarer wird und mehr an Bedeutung gewinnt, aber das macht es auf der anderen Seite nicht einfacher."

Durch ihre Reichweite kennt Gwinn die Kehrseite der Medaille nur zu gut. Hass im Internet sei ein "absolutes No-Go unserer Zeit", erklärte sie und ergänzte: "Jemanden einfach anonym zu attackieren, ohne sich mit Hintergründen auseinanderzusetzen - das finde ich feige. Ich persönlich versuche immer, die sozialen Medien so zu filtern, dass ich nur das Positive herausziehe. Bei Hasskommentaren sollte man sich immer bewusst machen, dass da Einzelpersonen dahinterstecken."

Zwar sei Gwinn damit nur "selten" konfrontiert, "aber es wäre gelogen zu sagen, dass sie spurlos an einem vorbeigehen. Jeder sollte sich immer hinterfragen, was er da postet, was er anrichtet und warum er das macht."

Giulia Gwinn, FC Bayern München
© getty

Giulia Gwinn: "Frauenfußball zeigt, dass es keine Grenzen gibt"

Gwinn war 2019 nach vier Jahren beim SC Freiburg nach München gewechselt. In der Jugend durchlief sie mehrere Stationen in Baden-Württemberg.

"Bis ich mit 16 in die Bundesliga gewechselt bin, war ich immer das einzige Mädchen unter Jungs. Da lernt man, auch mal die Ellenbogen auszufahren und sich durchzusetzen", erklärte sie. Inzwischen sei es dafür so, dass bei den Spielen der Männer auch Trikots mit dem Namen der Frauen zu sehen wären.

"Ich freue mich unheimlich über jeden, den ich in meinem Trikot herumlaufen sehe - das ist für mich etwas ganz Besonderes", führte Gwinn aus: "Mir liegt es am Herzen, authentisch und nahbar zu sein. Bei uns sind ausverkaufte Spiele keine Selbstverständlichkeit, aber die steigenden Zuschauerzahlen zeigen, dass wir die Menschen erreichen. Ich denke, Frauenfußball zeigt, dass es keine Grenzen gibt, wenn man an seine Ziele glaubt und bereit ist, dafür alles zu geben."

Für die in der Bundesliga noch ungeschlagenen Frauen des FC Bayern geht es am kommenden Sonntag im Halbfinale des DFB-Pokals weiter. Dort wartet Eintracht Frankfurt auf Gwinn und Co.

Giulia Gwinn: Leistungsdaten

Daten via soccerdonna.de.

TeamSpieleToreVorlagen
SC Freiburg832919
FC Bayern München79138
DFB-Team4075