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Eintracht Frankfurt - FC Chelsea 1:1: "Stolze" SGE wahrt Final-Chance

Luka Jovic wahrte mit seinem Tor Frankfurts Hoffnungen auf den Final-Einzug.
© getty

Eintracht Frankfurt hat mit einer weiteren leidenschaftlichen Leistung in der Europa League beeindruckt und sich vor heimischer Kulisse ein Remis gegen den FC Chelsea erkämpft. Nach dem 1:1 im Halbfinal-Hinspiel darf das Team von Adi Hütter weiter auf den Einzug ins Endspiel von Baku hoffen.

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Arm in Arm standen die Frankfurter Helden nach dem Abpfiff vor der Fankurve und sagen mit über 40.000 Menschen die Vereinshymne "Eintracht vom Main". Hütter sprach wenig später von "großem Stolz" und einem "Achtungserfolg", durch den sich sein Team gewiss keine aussichtslose Ausgangslage für das Rückspiel am kommenden Donnerstag an der Stamford Bridge verschafft habe (ab 21 Uhr LIVE auf DAZN und im LIVETICKER).

Eintracht Frankfurt - FC Chelsea: Die Stimmen zum Spiel

Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt): "Ich denke, es war ein absoluter Achtungserfolg gegen eine absolute Topmannschaft. Meine Mannschaft hat für mich ein Topspiel gemacht. Was ärgerlich war, war das Tor vor der Pause, das hat sich abgezeichnet. Trotz allem dürfen wir sehr stolz auf unsere Leistung sein."

... zur Ausgangslage: "Mit einem 1:1 nach London zu fahren, ist nicht einfach, aber das wird nächste Woche noch einmal ein heißer Tanz. Wir haben auswärts eine Aufgabe zu lösen, dass wir ein Tor schießen müssen."

... zum Druck vor dem Rückspiel: "Was haben wir zu verlieren? Die Trümpfe hat sicherlich Chelsea in der Hand, aber das heißt noch nicht, dass sie nach Baku gehen. Wir haben das Gefühl, dass wir uns auch dort Chancen herausspielen können."

Maurizio Sarri (Trainer FC Chelsea): "Ein 1:1 auswärts ist nicht schlecht. Wir hatten drei, vier gute Möglichkeiten und hätten mehr Tore schießen können. Wir müssen zu Hause vorsichtig sein, weil Frankfurt sehr gefährlich ist."

Fredi Bobic (Sportvorstand Eintracht Frankfurt): "Chelsea hat uns phasenweise schon vor Riesenprobleme gestellt. Mentalität, Leidenschaft - wir haben heute alles gesehen, was Fußball ausmacht."

Sebastian Rode (Eintracht Frankfurt): "Es war ein sehr intensives Spiel, wir sind viel hinterhergelaufen und haben versucht, das eigene Tor zu verteidigen. Nächste Woche ist noch alles drin. Wir freuen uns darauf, da wollen wir es schaffen."

Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt): "Wir haben uns im Gegensatz zum Berlin-Spiel deutlich gesteigert. Wir können stolz sein, ein 1:1 gegen Chelsea ist absolut in Ordnung. Wir haben hart gekämpft, einige Spieler hatten am Ende Krämpfe. Wir wissen, dass es schwer wird in London, aber alles ist möglich."

Eintracht Frankfurt - FC Chelsea: Die Analyse

Eintracht-Coach Hütter entschied sich für eine defensivere Aufstellung als vor der Partie angenommen. Anstelle von Mittelstürmer Paciencia bot der Österreicher in Falette einen Abwehrspieler für den gesperrten Rebic auf. Dafür rückte Routinier Hasebe von der Dreier-Abwehrkette ins Fünfer-Mittelfeld.

Ein kluger Schachzug von Hütter, denn so beanspruchte die Eintracht zunächst das Zentrum für sich. Die Gäste, sichtlich beeindruckt von dem einzigartigen Ambiente im Stadtwald und den erwartet bis in die Fußspitzen motiviert zu Werke gehenden Hausherren, kamen in der ersten halben Stunde fast immer einen Schritt zu spät.

Mehr als die Abwesenheit von Superstar Hazard, der überraschend auf der Bank saß, machte sich das Fehlen von Abwehrchef Rüdiger bemerkbar. Die Defensive der Blues hatte große Probleme mit dem hohen Pressing der Hütter-Elf, die sowohl über da Costas rechte als auch Kostics linke Seite immer wieder gefährlich wurde. Eine von Jovic per Bilderbuch-Kopfball verwertete Kostic-Flanke war es auch schließlich, die den Außenseiter zu diesem Zeitpunkt verdient in Führung brachte (23.).

Chelsea fand in der Schlussphase der ersten Hälfte aber immer besser in die Partie und schnürte die Frankfurter in deren Hälfte ein. Die beste Chance ließ sich Pedro infolge einer Standardsituation nicht entgehen (45.). Der Ausgleich kam zum ungünstigsten Zeitpunkt. Sarris Mannschaft hatte auch nach dem Seitenwechsel Oberwasser.

Erst vergab der starke Loftus-Cheek nach schönem Zusammenspiel mit Pedro einen Hochkaräter aus zehn Metern (54.), dann scheiterte Luiz mit einem gefährlichen Freistoß an Trapp (60.) und der Latte. Die SGE präsentierte sich in dieser Phase sehr fahrig im Spiel mit dem Ball und drosch ihn lieber planlos nach vorne anstatt den Mut der Anfangsphase aufzubringen, was aber auch dem deutlich besseren Positionsspiel der Briten geschuldet war.

Es zeichnete sich streckenweise ein Klassenunterschied ab, der durch die Einwechslung von Hazard noch einmal befeuert wurde. Die Eintracht verteidigte ihr Tor aber leidenschaftlich und setzte in der Schlussviertelstunde noch einmal neue Kräfte frei. Die Chancen von Abraham (85.) und dem eingewechselten Paciencia (86.) blieben aber genutzt.

Die Daten des Spiels Eintracht Frankfurt - FC Chelsea

Tore: 1:0 Jovic (23.), 1:1 Pedro (45.)

  • Kein Spieler traf in dieser Europa-League-Saison so häufig zum 1:0 wie Jovic (fünf Mal). Es war übrigens das 26. Pflichtspieltor des Serben in dieser Saison - das gelang im SGE-Dress zuletzt Anthony Yeboah vor 26 Jahren (30 Tore in der Saison 1992/93).

  • Serbisches Traumpaar: Sechs seiner zwölf Pflichtspielvorlagen gab Kostic für Jovic (für keinen anderen Spieler mehr als zwei). Jovic bekam von keinem Spieler so viele Pflichtspieltreffer vorgelegt wie von Kostic.

  • Kein Team erzielte in dieser Europa-League-Saison so viele Tore wie Chelsea (31).

Der Star des Spiels: Ruben Loftus-Cheek (FC Chelsea)

Der Dreh- und Angelpunkt der Blues. Überzeugte mit starker Übersicht (88 Prozent Passquote) und leitete fast jeden gefährlichen Angriff seines Teams ein (drei Torschüsse und drei Torschussvorlagen - darunter der Assist zum 1:1). Bei Frankfurt stark: Kostic.

Der Flop des Spiels: Olivier Giroud (FC Chelsea)

Erweckte nicht unbedingt den Eindruck, als würde er die Torjägerliste der Europa League mit zehn Treffern anführen. Agierte viel zu hektisch im Abschluss und vertändelte den Ball unzählige Male. Bei Frankfurt schwach: Hasebe, der ungewohnt fahrig im Spiel mit dem Ball agierte.

Der Schiedsrichter: Carlos del Cerro Grande (Spanien)

Ein Auftritt mit Licht und Schatten. Ließ Christensen nach einem rüden Foul an Rode mit einer Gelben Karte davonkommen (19.). Interpretierte die meisten Zweikämpfe daraufhin aber sehr britisch anstatt an seiner Linie festzuhalten.

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