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BVB siegt spät nach Horror-Fehlstart

Mehr Arbeit als erwartet gab's für Mkhitaryan & Co. in Norwegen
© imago

Borussia Dortmund hat sich mit viel Mühe eine gute Ausgangslage um den Einzug in die Europa League erarbeitet! Beim krassen Außenseiter von Odds BK kam die Elf von Thomas Tuchel nach einem eklatanten Fehlstart zu einem verdienten, aber späten 4:3 (1:3).

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Vor 12.400 Zuschauern in der Skagerrak Arena erwischten die Gastgeber einen unfassbaren Start und gingen bereits nach 13 Sekunden durch einen Kopfball von Jone Samuelsen in Führung. Frederik Nordkvelle (19.) und Espen Ruud per direktem Freistoß nach einem üblen Patzer von Roman Weidenfeller (22.) schossen eine sensationelle Führung für den Underdog heraus.

Nach einer guten halben Stunde gelang Pierre-Emerick Aubameyang der Anschluss für die Schwarzgelben (34.). Shinji Kagawa legte kurz nach Wiederanpfiff nach (47.), ehe wieder Aubameyang für den umjubelten Ausgleich sorgte (76.). Kurz vor dem Ende war es der überragende Henrikh Mkhitaryan, der den Siegtreffer für den BVB erzielte (84.).

Während der Halbzeitpause sorgten einige BVB-Anhänger mit einer großen Menge an abgebrannter Pyrotechnik für Ärger.

Das Rückspiel findet am kommenden Donnerstag (20.30 Uhr) in Dortmund statt.

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Die Reaktionen:

Thomas Tuchel (Trainer Borussia Dortmund): "Das wollten wir so nicht. Wir waren auf das, was wir am Anfang erlebt haben, nicht vorbereitet. Ich war entsetzt, wie einfach das ging. Die Norweger haben aus drei Chancen drei Tore gemacht. Dann war es ein weiter Weg zurück. Am Ende haben wir Moral gezeigt und hätten sogar noch mehr Tore schießen müssen."

Mats Hummels (Borussia Dortmund): "Am Ende überwiegt der Ärger, dass wir nicht noch ein fünftes oder sechstes Tor gemacht haben. Das war ein Katastrophen-Start - wie ein schlechter Film. In der zweiten Halbzeit hatten wir Glück, dass uns schon früh das 3:3 gelungen ist. Dass wir uns noch zurückgekämpft haben, war gut für die Moral. Man darf einfach nicht mit einer solchen Schlafmützigkeit ins Spiel gehen."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei den Gastgebern beginnt ein altbekanntes Gesicht: Der Ex-Frankfurter Olivier Occean steht für die Norweger im Sturm. Grenland-Coach Dag-Eilev Fagermo lässt seine Elf frech und offensiv im 4-3-3 beginnen.

Nach der Gala gegen die Fohlen tauscht Thomas Tuchel sein Team beim Außenseiter auf fünf Positionen durch. Castro beginnt rechts hinten für Piszczek. Weidenfeller darf im Tor für Bürki ran, Ginter, Bender und Kampl stehen anstelle von Sokratis, Weigl und Reus auf dem Platz.

1., 1:0, Samuelsen: Was ist hier denn los?! Odds BK spielt nach dem Anstoß direkt nach vorne. Castro lässt sich links von Zekhnini austanzen. Dessen Flanke findet genau die Lücke zwischen Ginter und Hummels - wo sich Samuelsen in die Kugel wirft und per Flugkopfball nach 13 Sekunden (!) trifft...

2.: Was ist hier denn los?! - Teil II! Im Gegenzug kommt Kagawa im Sechzehner der Norweger an die Kugel, schlägt einen Haken und hämmert das Ding aus zehn Metern an die Latte.

19., 2:0, Nordkvelle: Was ist hier denn los?! - Teil III! Occean stibitzt sich die Kugel von Hummels und erwischt die Dortmunder Defensive total ungeordnet. Gassenpass auf Nordkvelle, trockener Abschluss alleine vor Weidenfeller.

22., 3:0, Ruud: Ich geb's auf.... Freistoß Odds BK knapp 30 Meter vor dem Kasten. Ruud zimmert die Kugel mit aller Gewalt auf das Torwarteck, Weidenfeller lässt das Ding durchrutschen. Klarer Torwartfehler!

30.: Zumindest in Sachen Aluminium führt der BVB mit 2:0. Mkhitaryans Flachschuss aus 20 Metern klatscht an den Pfosten - Dusel für die Skandinavier.

34., 3:1, Aubameyang: Hoffnung für Schwarzgelb: Nachdem Aubameyang erst frei vor Rossbach scheitert, bekommt Gündogan im zweiten Anlauf den Ball und zieht aus der Distanz ab. Der junge Keeper kann die Kugel nicht festhalten, Auba stochert das Leder zum Anschluss in die Maschen.

47., 3:2, Kagawa: Diesmal der perfekte Start der Dortmunder! Kagawa mit einer Direktabnahme aus elf Metern. Per Aufsetzer an den Innenpfosten - und von da ins Tor.

67.: 3:0 Dortmund - in Sachen Aluminiumtreffern! Aubameyang mit einer sehenswerten Fackel aus gut 20 Metern, die Rossbach unfassbar stark mit den Fingerspitzen an den Innenpfosten lenkt.

70.: Aubameyang muss eine scharfe Hereingabe am langen Pfosten nur noch über die Linie drücken, steigt aber auf dem Ball und bugsiert die Kugel neben das Tor...

76., 3:3, Aubameyang: Endlich! Schmelzer mit Tempo über links und dem scharfen Pass an den Elferpunkt. Aubameyang schiebt die Kugel Rossbach durch die Hosenträger.

80.: Gündogan an die - surprise, surprise - Unterkante der Latte.

84., 4:3, Mkhitaryan: Das ist das Ding! Mkhitaryan nickt eine Maßflanke von Kagawa von links am Fünfer ein. So einfach geht's...

Fazit: Der BVB repariert eine desolate Defensivvorstellung in Hälfte eins und geht gegen am Ende kraftlose Norweger als absolut verdienter Sieger vom Platz.

Der Star des Spiels: Henrikh Mkhitaryan war der überragende Akteur der Dortmunder Offensive - nicht nur wegen des Siegtreffers. Elegant, ballsicher und mit viel Übersicht dirigierte der Armenier den Angriff der Schwarzgelben.

Der Flop des Spiels: Gonzalo Castro startete verheerend in die Partie, als er sich nach wenigen Sekunden vor dem 0:1 viel zu einfach ausspielen ließ. Auch ansonsten auf der ungewohnten Rechtsverteidigerposition auf verlorenem Posten. Nach hinten unsicher im Stellungsspiel, nach vorne ohne Impulse. Musste in der Halbzeit raus.

Der Schiedsrichter: Jorge de Sousa (Portugal) bewies vor allem bei der Vorteilsauslegung mehrfach ein gutes Auge und hatte wenig Probleme mit der Leitung der Partie. Richtig, beide Aktionen gegen Aubameyang (69./80.) nicht als Elfmeter zu werten.

Das fiel auf:

  • Der BVB startete im 4-2-3-1 mit Bender und Gündogan auf der Doppelsechs und Aubameyang als einziger Spitze. Zwar sah das Spiel des BVB in Halbzeit eins bis zum Sechzehner recht gefällig aus, doch verliefen sich die Angriffe in der dicht gestaffelten Odds-Abwehr immer wieder im Sand.
  • In der Defensive zeigte der BVB in der ersten Halbzeit eine vogelwilde Vorstellung. Castro auf der unangestammten Rechtsverteidigerposition, Reservist Ginter in der Mitte und Schmelzer auf links leisteten sich teils haarsträubende Stellungs- und Abstimmungsfehler. Selbst Kapitän Hummels ließ sich - wie beim 0:2 - immer wieder aus der Formation ziehen und eröffnete den effektiven Norwegern so gefährliche Räume.
  • Odds verlegte sich fast ausschließlich aufs Kontern und gewährte dem BVB nur wenig Platz für schnelle Angriffe. Dank der enorm ballsicheren Mkhitaryan, Kagawa und Gündogan fand der BVB vor allem nach Wiederanpfiff aber immer wieder Lücken. Die spielerische Überlegenheit der Gäste machte sich im Laufe der Partie immer mehr bemerkbar.
  • Nach einer guten Stunde brachte Tuchel Ramos für Kampl, der sich extrem in die Mitte orientierte und für Anspielstationen sorgte. Beim mittlerweile "normalen" Fußballspiel wurde der Druck des BVB für den Außenseiter aus Norwegen, der sich immer wieder überrumpeln ließ, zu groß. Neben der vier Tore hatte der BVB auch vier Aluminiumtreffer auf dem Konto.

Odds BK Grenland - Borussia Dortmund: Daten zum Spiel