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Hjulmand-Debüt wird zur Nebensache

SID
Letzte Amtshandlung Tripolis? Nicolai Müller (l.) wird heftig vom HSV umgarnt
© getty

Das Rätselraten um die Zukunft von Nicolai Müller stellt beim FSV Mainz 05 das Pflichtspiel-Debüt des neuen Trainers Kasper Hjulmand in den Schatten. Gut möglich, dass Müller im Qualifikations-Hinspiel der Europa League gegen Asteras Tripolis (ab 20.30 Uhr im LIVE-TICKER) seine Abschiedsvorstellung im Mainzer Trikot gibt.

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FSV-Manager Christian Heidel schloss einen Tag vor dem Duell mit den Griechen einen Transfer von Müller zum Hamburger SV unter bestimmten Bedingungen nicht mehr aus.

"Wenn Nicolai wechseln will, müssen wir wirtschaftlich zufrieden sein und bräuchten eine Alternative", sagte Heidel der "Sport Bild", relativierte aber: "Sollten nicht beide Punkte erfüllt sein, wird es zu hundert Prozent keinen Transfer geben. Wir werden uns sportlich nicht schwächen."

Kontakt mit HSV-Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer hat es bereits gegeben, doch die Mainzer stehen wirtschaftlich gut da und demnach nicht unter Druck.

Die Hamburger buhlen wie auch Hannover 96 um den 26-jährigen Müller, der bei den Rheinhessen noch einen Vertrag bis 2015 besitzt. Im Gespräch ist für den zweimaligen Nationalspieler eine Ablösesumme zwischen vier und fünf Millionen Euro.

"Klar sind wir Favorit!"

Der neue Mainzer Hoffnungsträger Hjulmand hätte einen wie Müller gerne noch lange Zeit in seinen Reihen. Ob er ihn am Donnerstag einsetzten wird, ließ er aber offen.

"Er könnte spielen", sagte Hjulmand. Auf weitere Nachfragen verweigerte er jede Aussage. Doch unabhängig vom Ausgang des Transfergerangels sieht der Nachfolger von Thomas Tuchel sein Team gegen Tripolis klar im Vorteil.

"Wir haben Respekt, aber wir haben auch die Qualität, sie zu besiegen", sagte der 42 Jahre alte Däne über die Gäste, die in der abgelaufenen Saison Platz fünf in der heimischen Super League belegten - mit 28 Punkten Rückstand auf Meister Olympiakos Piräus.

Trotzdem mahnte auch Heidel sicherheitshalber vor Tripolis: "Klar sind wir Favorit. Aber ich kenne die griechische Liga etwas, ganz ohne ist die inzwischen auch nicht mehr. Leicht wird das nicht." Zumal Asteras in der Vorbereitung drei Wochen weiter ist als Mainz.

Heidel sieht keinen Qualitätsverlust

Das dürfte sich auf dem Spielfeld allerdings nicht bemerkbar machen. Die abgewanderten Eric Maxim Choupo-Moting (Schalke 04) und Zdenek Pospech (Karriereende) sollen durch den serbischen Nationalspieler Filip Djuricic (Benfica Lissabon) beziehungsweise Verteidiger Gonzalo Jara (Nottingham Forrest) ersetzt werden.

Heidel jedenfalls kann beim Tabellensiebten der abgelaufenen Spielzeit keinen Qualitätsverlust erkennen. "Wir haben eine richtig gute Mannschaft", erklärte der 51-Jährige voller Zuversicht.

Heidel spürt offenbar, dass Coach Hjulmand bestens zum FSV passt. Das Motto des Familienvaters aus Aalborg sagt dem Mainzer Manager jedenfalls zu: "Ohne Träume erreicht man nichts", behauptet der sympathische Däne gerne. Für ihn stellt der Fußball eine Art "Unterhaltungs-Industrie" dar. Deshalb ist Hjulmand ein 4:4 auch lieber als ein 0:0.

Der in der Vorbereitung starke Angreifer Petar Sliskovic (Knieverletzung) fällt allerdings vier bis sechs Wochen aus. Dafür hoffen sie in Mainz weiter auf den eher unwahrscheinlichen Verbleib von Nicolai Müller, der zum verlorenen Sohn zu werden droht.

Die voraussichtliche Aufstellung

Mainz: Karius - Jara, Bell, Noveski, Diaz - Geis, Soto - Moritz, Djuricic, Koo - Okazaki (Müller). - Trainer: Hjulmand

Schiedsrichter: Manuel de Sousa (Portugal)

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