EM

EM 2021 - Power Ranking der Gruppe C: DFB-Schreck abgeschlagen, Kampf um Platz zwei

Von Stefan Petri
Das ÖFB-Team kämpft mit der Ukraine um Platz zwei.
© getty

Die Niederlande gehen als haushoher Favorit in die Gruppe C, Österreich und die Ukraine dürften sich um den Platz hinter der Elftal streiten, während Turnier-Neuling und Deutschland-Schreck Nordmazedonien lediglich Außenseiterchancen hat. Das Power Ranking zur EM-Vorrundengruppe C.

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Platz 4: Nordmazedonien

  • Gegner in Gruppe C: Österreich (13.6), Ukraine (17.6.), Niederlande (21.6.)

Hier geht's zum Kader von Nordmazedonien für die EM 2020.

  • Länderspiele im Jahr 2021:
DatumHeimAuswärtsErgebnis
25. März (WM-Quali)RumänienNordmazedonien3:2
28. MärzNordmazedonienLiechtenstein5:0
31. März (WM-Quali)DeutschlandNordmazedonien1:2
1. JuniNordmazedonienSlowenien1:1
4. JuniNordmazedonienKasachstan4:0
  • Der Weg zur EM: Es dauerte lange, bis die erste EM-Teilnahme Nordmazedoniens in trockenen Tüchern war. In der Qualifikationsgruppe G erreichte die Mannschaft von Trainer Igor Angelovski zwar die beste Platzierung in der Geschichte, Rang drei hinter Österreich und Polen reichte aber nicht für die direkte Quali. Dem Team um Altstar Goran Pandev (FC Genua) blieb also nur der Umweg über die Playoffs: Da Nordmazedonien (damals noch als Mazedonien) in der vorangegangenen Nations-League-Saison in der Gruppe 4 der Liga D Platz eins gesichert hatte, durften die Südosteuropäer gemeinsam mit anderen Gruppensiegern der D-Liga, sprich Georgien, Belarus und Kosovo, um ein begehrtes EM-Ticket spielen. Im Halbfinale setzte Nordmazedonien sich mit 2:1 gegen Kosovo durch, Georgien wurde im entscheidenden Spiel mit 1:0 bezwungen.
  • Form: Tatsächlich musste sich Nordmazedonien 2021 in fünf Partien lediglich einmal geschlagen geben, auf der Habenseite stehen deutliche Siege gegen Liechtenstein und Kasachstan. Der größte Coup gelang jedoch in Duisburg, als Nordmazedonien in sensationeller Manier Deutschland niederrang. Pandev und Eljif Elmas (SSC Neapel) zeichneten als Torschützen beim 2:1 verantwortlich, weil Timo Werner eine hundertprozentige Chance ausgelassen hatte, wurde er kurzerhand zum Ehrenbürger Nordmazedoniens ernannt.
  • Probleme: Formtechnisch muss sich der EM-Neuling nicht verstecken, andererseits verfügt die Mannschaft über keinerlei Turniererfahrung. Hinzu kommt die Tatsache, dass Spieler von internationaler Klasse rar gesät sind. Hinter Routinier Pandev, Top-Talent Elmas, Ezgjan Alioski (Leeds) oder Enis Bardhi (Levante) wird es qualitativ in puncto Personal nämlich einigermaßen dünn.
  • Prognose: Dass Nordmazedonien längst keine Laufkundschaft mehr ist, hat die Mannschaft nachhaltig bewiesen, dennoch geht die Angelovski-Truppe als Außenseiter in die Gruppe C. Es wird ganz darauf ankommen, wie sie sich im ersten Aufeinandertreffen mit Österreich, gegen das es in der Quali zwei Niederlagen setzte, schlägt. Alles andere als ein Vorrunden-Aus wäre eine riesige Überraschung.

Platz 3: Österreich

  • Gegner in Gruppe C: Nordmazedonien (13.6.), Niederlande (17.6.), Ukraine (21.6.)

Hier geht's zum Kader von Österreich für die EM 2020.

  • Länderspiele im Jahr 2021:
DatumHeimAuswärtsErgebnis
25. März (WM-Quali)SchottlandÖsterreich2:2
28. MärzÖsterreichFaröer3:1
31. März (WM-Quali)ÖsterreichDänemark0:4
2. JuniEnglandÖsterreich1:0
6. JuniÖsterreichSlowakei1:1
  • Der Weg zur EM: Sechs Siege aus zehn Spielen reichten den Österreichern für einen letztlich ungefährdeten zweiten Platz hinter Polen. Niederlagen setzte es sowohl gegen den Gruppensieger als auch gegen die Außenseiter Israel (2:4) und Lettland (0:1). Marko Arnautovic war mit sechs Toren der treffsicherste Akteur des ÖFB.
  • Form: Viel Grund zur Hoffnung besteht nicht, wenn man sich die jüngsten Leistungen der Österreicher zu Gemüte führt. Allen voran die Klatsche gegen Dänemark Ende März (0:4), als die Mannschaft von Franco Foda im zweiten Durchgang in ihre Einzelteile zerfiel und satte vier Gegentore hinnehmen musste, zog viel Kritik nach sich. Allerdings: Viele Spieler des umfangreichen Bundesliga-Blocks blicken auf eine erfreuliche Spielzeit zurück. Vor allem Marcel Sabitzer (RB Leipzig), Xaver Schlager (Wolfsburg), Sasa Kalajdzic (Stuttgart), Christoph Baumgartner (Hoffenheim), Philipp Lienhart (Freiburg), Martin Hinteregger (Frankfurt) Christopher Trimmel (Union) und David Alaba (FC Bayern) überzeugten bei ihren Klubs.
  • Probleme: Gefühlt machen sich die Österreicher das Leben nur allzu oft selbst schwer. Foda hat eine hochveranlagte Mannschaft zusammen, die es aber häufig verpasst, ihr großes Potenzial im Kollektiv abzurufen. Das ÖFB-Team ist immer für eine Überraschung gut - sowohl im positiven als auch im negativen Sinne, das hat die jüngere Vergangenheit gezeigt.
  • Prognose: Nominell hat Österreich in Gruppe C hinter den Niederländern das zweitbeste Team auf der Straße. Startet man mit einem Sieg gegen Nordmazedonien, wäre das nötige Selbstbewusstsein für das Duell mit der Elftal vorhanden. Die Entscheidung bezüglich eines Weiterkommens wird jedoch erst im letzten Gruppenspiel gegen die Ukraine fallen.
David Alaba führt das ÖFB-Team an.
© getty
David Alaba führt das ÖFB-Team an.

Platz 2: Ukraine

  • Gegner in Gruppe C: Niederlande (13.6.), Nordmazedonien (17.6.), Österreich (21.6.)

Hier geht's zum Kader der Ukraine für die EM 2020.

  • Länderspiele im Jahr 2021:
DatumHeimAuswärtsErgebnis
24. März (WM-Quali)FrankreichUkraine1:1
28. MärzUkraineFinnland1:1
31. März (WM-Quali)UkraineKasachstan1:1
23. MaiUkraineBahrain1:1
3. JuniUkraineNordirland1:0
7. JuniUkraineZypern4:1
  • Der Weg zur EM: Überraschend souverän setzte sich die Ukraine in einer Gruppe mit Portugal, Serbien, Luxemburg und Litauen durch, schloss die Quali sogar ohne eine einzige Niederlage und mit nur vier Gegentoren vor dem amtierenden Europameister um Cristiano Ronaldo ab.
  • Form: Auch im neuen Jahr blieb die Ukraine bislang ungeschlagen, allerdings wusste die Mannschaft von Trainer Andriy Shevchenko nicht immer zu überzeugen. Auf ein starkes 1:1 in der WM-Quali gegen Weltmeister Frankreich folgten zwei Remis gegen Finnland und Kasachstan (ebenfalls jeweils 1:1), bei der Generalprobe vor der EM schoss sich die Ukraine jedoch noch einmal warm. Beim 4:0 über Zypern trafen die Stars Andriy Yarmolenko (West Ham / 2 Tore), Oleksandr Zinchenko (ManCity) und Roman Yaremchuk (KAA Gent).
  • Probleme: Die Ukraine verfügt traditionell über einige verheißungsvolle Akteure, bei großen Turnieren bekommen die Osteuropäer ihre PS aber nur selten auf die Straße. Einzig bei der WM 2006 in Deutschland ging es für die Gelb-Blauen über die Vorrunde hinaus (Viertelfinale), ansonsten war stets vorzeitig Schluss (EM 2012 im eigenen Land, EM 2016). Bei der diesjährigen EM muss man zum Auftakt gegen die mitfavorisierten Niederländer ran, eine Niederlage könnte die Ukrainer gleich unter Zugzwang setzen.
  • Prognose: Die Ukraine wird sich voraussichtlich mit Österreich um Platz zwei streiten, dabei kann sich Shevchenkos Team auf eine starke Hintermannschaft verlassen, die in der jüngeren Vergangenheit selbst gegen Top-Mannschaften nur wenig zugelassen hat. Erstmals seit 2006 könnte die Ukraine die Gruppenphase überstehen.

Platz 1: Niederlande

  • Gegner in Gruppe C: Ukraine (13.6.), Österreich (17.6.), Nordmazedonien (21.6.)

Hier geht's zum Kader der Ukraine für die EM 2020.

  • Länderspiele im Jahr 2021:
DatumHeimAuswärtsErgebnis
24. März (WM-Quali)TürkeiNiederlande4:2
27. März (WM-Quali)NiederlandeLettland2:0
30. März (WM-Quali)GibraltarNiederlande7:0
2. JuniNiederlandeSchottland2:2
6. JuniNiederlandeGeorgien3:0
  • Der Weg zur EM: In einer Gruppe mit Deutschland musste die Elftal am zweiten Quali-Spieltag eine überraschende 2:3-Heimniederlage gegen Deutschland hinnehmen - Nico Schulz traf in der 90. Minute zum Sieg der DFB-Elf. Durch ein 4:2 in Hamburg machte man die Pleite zwar wett, aufgrund eines torlosen Remis in Belfast gab es am Ende aber nur den zweiten Platz in der Gruppe. Die Gruppenspiele bei der Endrunde wird die Elftal allesamt in Amsterdam bestreiten.
  • Form: Oranje hat Luft nach oben. Das 2:2 vor einer Woche gegen Schottland geriet nur aufgrund eines Treffers von Memphis Depay kurz vor Schluss nicht zum Desaster, auch gegen Georgien hatte das Team von Trainer Frank de Boer lange viel Mühe. Generell ist ein Formabfall zu beobachten, seit de Boer im September für Ronald Koeman übernahm.
  • Probleme: Zwar steht Depay in diesem Sommer wieder zur Verfügung - eine EM 2020 hätte er verpasst -, dafür fehlt aber Kapitän Virgil van Dijk, der nach seiner Knieverletzung nicht rechtzeitig fit wurde. Zweifel an de Boer sind durchaus berechtigt, und gerade auf den offensiven Flügeln fehlt dieser Tage die absolute Weltklasse.
  • Prognose: "Ich sehe uns zwischen Platz vier und acht", sagte de Boer, als er zuletzt auf die EM-Favoriten angesprochen wurde. In dieser Gruppe muss die Niederlande einfach weiterkommen, als Gruppensieger würde man anschließend auf ein Drittplatziertes Team treffen. Ab dem Viertelfinale dürfte Oranje aber Außenseiter sein.
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