3. Liga: Dynamo Dresden steigt in die 2. Liga auf - 1860 München patzt gegen FC Bayern II

SID
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Dynamo Dresden hat den sofortigen Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga geschafft. Am 37. Spieltag der 3. Liga gelang ein 4:0 (2:0) gegen Aufsteiger Türkgücü München. Überschattet wurde die Zweitliga-Rückkehr von schweren Ausschreitungen zwischen Fans und Polizei ab der 70. Minute außeralb des Stadions.

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Ausgelassener Jubel bei den Fans von Dynamo Dresden, wachsende Vorfreude auch bei den Anhängern von Hansa Rostock: Dynamo Dresden hat am 37. und vorletzten Spieltag der 3. Liga die Rückkehr in die 2. Bundesliga perfekt gemacht. Die Sachsen, Absteiger aus der 2. Liga in der vergangenen Saison, machten den Aufstieg am Sonntag durch ein 4:0 (2:0) gegen Aufsteiger Türkgücü München klar.

Christoph Daferner (15.), Ransford Königsdörffer (27.), Heinz Mörschel (63.) und Panagiotis Vlachodimos (90.) stellten die Weichen für die Sachsen auf Sieg. Gästespieler Aaron Berzel sah die Gelb-Rote Karte (67.).

"Mir gehts gut, ich bin sehr erleichtert", sagte Trainer Alexander Schmidt im MDR. Direkt nach Abpfiff gab er den Startschuss zum Feiern: "Wenn ich das reglementieren würde, hätte ich das Herz an der falschen Stelle", sagte der Coach. Alles sieht danach aus, dass Schmidt auch in der 2. Liga Trainer bleibt: "Ich finde es sehr cool hier, geile Stadt, überragende Fans. Wir sind in Gesprächen."

Noch vor dem besiegelten Aufstieg war die Situation rund um das Dresdner Stadion eskaliert. Anhänger des Vereins attackierten ab der 70. Minute des Spiels beim Stand von 3:0 außerhalb des Stadions die Polizei mit Pyrotechnik und versuchten, die Absperrungen mit Gewalt zu durchbrechen.

Die Polizei setzte daraufhin Wasserwerfer ein, wie Videos auf Twitter zeigen. Bereits vor Anpfiff waren hunderte Dynamo-Anhänger entgegen der Appelle aus Politik und vonseiten des Vereins zum Stadion gereist. Laut mdr wurden mehrere Menschen verletzt, darunter ein Polizeibeamter. Wie die Polizei berichtete, sei Reizgas eingesetzt worden, Flaschen und Pyrotechnik wurden geworfen.

Hansa Rostock winkt Rückkehr in die 2. Bundesliga

Mit 72 Punkten führt Dresden die Tabelle nun vor Rostock (70) an. Die Mecklenburger hatten am Samstag 1:0 bei Absteiger SpVgg Unterhaching gewonnen und besitzen ebenfalls gute Chancen nach neun Jahren in die 2. Liga zurückzukehren. Relegationsplatz drei ist jetzt schon sicher. Philip Türpitz (25.) erzielte das Siegtor für die Norddeutschen.

Am 38. Spieltag am kommenden Samstag hat der FC Hansa Heimrecht gegen Aufsteiger VfB Lübeck. Dritter ist nach der 37. Runde der FC Ingolstadt, der am Samstag 5:1 (0:1) beim MSV Duisburg gewonnen hatte und 68 Punkte auf dem Konto hat.

Auch in Rostock ist man zuversichtlich, dass der Ex-Bundesligist wieder zweitklassig wird. "Am Ende haben wir's gut über die Zeit gebracht. Das war auch wichtig. Wir haben heute sicher einen guten Schritt gemacht", resümierte Rostocks Trainer Jens Härtel bei MagentaSport nach dem Sieg in Haching: "Der dritte Platz ist sicher, aber du willst jetzt auch gern Zweiter bleiben. Das bleibst du, wenn du nächste Woche das Spiel gegen Lübeck gewinnst."

Rund 100 Hansa-Fans sorgten allerdings für eine Großeinsatz der Polizei auf der Autobahn A9, weil sie die Autobahn in Höhe des Dreiecks Holledau blockierten. Sie wollten mit den Spielern, die im Mannschaftsbus saßen, den möglicherweise wegweisenden Sieg feiern.

"In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Ingolstadt wurden gegen die Tatverdächtigen jeweils Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Eingriffe in den Straßenverkehr und Landfriedensbruchs eingeleitet", teilte die Polizei mit. Laut Darstellung der Polizei hatten rund 30 Pkw den Hansa-Spielerbus auf der Rückfahrt in Richtung Norden begleitet. In Höhe des Autobahndreiecks Holledau verlangsamten die Begleitfahrzeuge gegen 17.45 Uhr ihre Fahrt bis zum Stillstand und blockierten so mehrere Minuten lang alle drei Fahrspuren.

Am Sonntag kam der Tabellenvierte 1860 München über ein 2:2 (1:1) gegen Abstiegskandidat Bayern München II, den Meister der vergangenen Spielzeit, nicht hinaus. Das Remis half keinem weiter: Während die Sechziger nun den Sprung auf Platz drei nicht mehr in der eigenen Hand haben und auf einen Patzer des FC Ingolstadt hoffen müssen, müssen auch die "kleinen Bayern" auf einen Patzer der Konkurrenz hoffen, um den Gang in die Regionalliga zu verhindern.

Moral bewies indes am Samstag der 1. FC Kaiserslautern, der sich trotz eines 1:3-Rückstandes noch ein 3:3 (1:3) bei Viktoria Köln erkämpfte. Elias Huth (72.) und Daniel Hanslik (88.) mit seinem zweiten Treffer glichen noch für den FCK aus.

3. Liga: Die Tabelle

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.SG Dynamo Dresden3759:293072
2.FC Hansa Rostock3751:321970
3.FC Ingolstadt3753:391468
4.1860 München3768:323666
5.1. FC Saarbrücken3766:491759
6.SV Wehen Wiesbaden3757:52556
7.SC Verl3765:541154
8.Waldhof Mannheim3749:54-551
9.Magdeburg3741:44-350
10.FC Viktoria Köln3751:58-750
11.Hallescher FC3750:58-849
12.Türkgücü München3744:53-946
13.FSV Zwickau3642:44-245
14.MSV Duisburg3751:65-1443
15.1. FC Kaiserslautern3746:51-542
16.KFC Uerdingen 053737:49-1240
17.SV Meppen3735:60-2538
18.Bayern München II3747:57-1037
19.VfB Lübeck3639:54-1534
20.SpVgg Unterhaching3739:56-1731
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