Tuchel: "Hummels kann es besser"

Von SPOX
Der Trainer Tuchel und sein Kapitän Hummels auf dem Weg zur Siegerehrung
© getty

Vor seinem anstehenden Wechsel von Borussia Dortmund zum FC Bayern waren die Blicke im Pokalfinale auf Mats Hummels gerichtet. Sein Trainer war mit seiner Leistung nicht ganz zufrieden - und auch mit seiner vorzeitigen Auswechslung nicht.

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Kurz zuckte die Reporterin im TV, als Mats Hummels diesen Satz sagte: "Ich habe noch keinen Vertrag bei den Bayern unterschrieben, formell ist das noch nicht offiziell." Überlegt er es sich doch noch mal anders und bleibt in Dortmund?

Nein, natürlich nicht. Das verlorene Pokalfinale war das letzte Spiel im Trikot von Borussia Dortmund. Und seine Karriere in Schwarz-Gelb endete mit einer Auswechslung in der 78. Minute - seine Kapitänsbinde wanderte an Marco Reus weiter.

Hummels hatte sich davor mit seinen Kollegen in einer großen kämpferischen Leistung aufgerieben. Mehrere kleine Krämpfe hätten ihn schon geplagt, erzählte Hummels. "Die kannst du dir in einer Minute oder in einer halben rauslaufen", sagte er hinterher.

Aber bei dieser einen Szene gegen Thomas Müller war es dann vorbei. Gegen diesen Krampf konnte er nichts mehr machen. "Der war nicht zu ignorieren. So kannst du auf allerhöchstem Niveau nicht mehr weiterspielen", erklärte Hummels.

Tuchel: "Hummels hat um Auswechslung gebeten"

Sein Trainer Thomas Tuchel wirkte auf der anschließenden Pressekonferenz nicht gerade begeistert von Hummels' Entscheidung, das Pokalfinale an dieser Stelle zu beenden. Er hätte sich wohl gewünscht, dass sein Kapitän noch mehr auf die Zähne beißt und sich mindestens bis zum Ende der 90 Minuten schleppt.

Tuchel sagte: "Er hat um seine Auswechslung gebeten." Dem widersprach Hummels: "Angedeutet habe ich es nicht, er meinte wohl, dass man es mir angesehen hat. Wir hatten Blickkontakt."

Hummels ergänzte jedoch, es hätte gut sein können, dass er "vielleicht ein paar Minuten später gesagt" hätte, "dass ich rausgehen muss". Auf die Nachfrage nach Hummels' Leistung sagte der sonst so redegewandte Trainer nur: "Er kann es besser."

Hummels "Ein Scheiß-Ende"

An der Seite des überragenden Sokratis hatte Hummels bis dahin einen guten Job verrichtet (SPOX-Note 2). Er zeigte sich recht unbeeindruckt vom enormen Druck, der aufgrund seines Wechsels von München nach Dortmund auf ihm lastete.

Dass er sich trotz dieser Leistung mit einer Debatte aus Dortmund verabschiedet, dürfte Hummels nicht gefallen. Was Tuchels Aussagen über das Verhältnis der beiden Führungsfiguren beim BVB aussagt, bleibt Interpretationssache. Deutlicher klarer fiel da schon Hummels' Fazit aus: "Das ist auf jeden Fall ein Scheiß-Ende."

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