FC Schalke 04 weist trotz 4:1-Sieg eklatante Schwächen auf: Panik und "riesengroße Probleme"

SID
Gegen Schweinfurt lag Schalke schon 0:1 zurück.
© imago images / Poolfoto

Das mühsame 4:1 gegen Schweinfurt 05 entschärft die Krise bei Schalke 04 noch nicht. Die eklatanten Schwächen waren auch gegen einen Viertligisten nicht zu übersehen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der erste Sieg seit 273 Tagen hat dem Krisenklub Schalke 04 das lange vermisste Erfolgserlebnis beschert, doch die Sorgen bleiben. "Ich muss das erstmal sacken lassen", sagte Trainer Manuel Baum nach dem 4:1 (2:1) im Nachholspiel der ersten DFB-Pokalrunde gegen den Regionalligisten Schweinfurt 05, "ich weiß noch nicht so richtig, was ich damit anfangen soll."

Der erste Pflichtspielerfolg seit dem 4. Februar, seit dem 3:2 n.V. im Pokal-Achtelfinale gegen Hertha BSC, tat den leidgeprüften Königsblauen gut - keine Frage.

Aber die Liste der Mängel ist nach dem mühsamen Sieg, bei dem der Viertligist fast eine Halbzeit lang die bessere Mannschaft war, noch immer ellenlang. Und so hat nicht nur Baum beim Blick auf das richtungweisende Bundesliga-Kellerduell am Samstag (15.30 Uhr im LIVETICKER) beim Tabellenletzten FSV Mainz 05 ein mulmiges Gefühl.

"Die Köpfe sind momentan noch nicht frei", gab der Doppeltorschütze Alessandro Schöpf zu, "das Selbstvertrauen muss man sich hart wieder erarbeiten." Wenn am Wochenende die seit 22 Ligaspielen sieglosen Schalker auf die noch punktlosen Mainzer treffen, "müssen wir noch was draufpacken".

Schalke-Trainer Manuel Baum erkennt "riesengroße Probleme"

Wie wichtig diese Partie, das wohl früheste Abstiegs-"Endspiel" in der Geschichte der Bundesliga, für den weiteren Saisonverlauf wird, war Baum deutlich anzumerken. Nichts, aber auch gar nichts wollte der Trainer zu seinen Plänen für das Kellerduell sagen.

Weder, ob Ralf Fährmann, der mit einem parierten Foulelfmeter den wackligen Sieg rettete, doch wieder die Nummer eins im Tor ist. Noch, ob Abwehrjuwel Ozan Kabak nach abgesessener Sperre in die Startelf zurückkehrt. Einzig zu einer Aussage ließ er sich bewegen: "Das wird ein ganz anderes Spiel."

Was Baum Kopfzerbrechen bereitet, war am Dienstag unverkennbar. Gegen hohes Pressing geraten die Schalker im Spielaufbau regelrecht in Panik - selbst gegen einen Regionalligisten.

"Wir haben uns immer extrem festgespielt", bemängelte der Trainer. Bei den langen Bällen der Schweinfurter hatten die Verteidiger "riesengroße Probleme". Viel zu wenige Bälle, so Baum, kamen "vorne auf die Zielspieler". Sein Fazit: "Spielerisch war das noch nicht so, wie wir uns das vorstellen."

FC Schalke 04: Die nächsten Gegner in der Bundesliga

DatumSpieltagGegnerH/A
07.11.7Mainz 05A
21.11.8VfL WolfsburgH
28.11.9GladbachA
06.12.10Bayer LeverkusenH
13.12.11FC AugsburgA

FC Schalke 04 droht die Rote Laterne

Dass der Coach im Laufe der zweiten Halbzeit fünf Spieler der ersten Elf einwechselte, die er ursprünglich hatte schonen wollen, sprach Bände. "Wir haben denen in die Karten gespielt", gab Schöpf zu.

Mit einem Sieg in Mainz könnten die Schalker nicht nur ihre Horrorserie in der Bundesliga beenden, sondern sich auch ein wenig vom Tabellenende absetzen.

Sollten sie verlieren, droht die Rote Laterne - wohl für längere Zeit. Denn die nächsten Gegner heißen VfL Wolfsburg, Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen. Im Dezember könnte der einstige Champions-League-Stammgast schon abgeschlagener Tabellenletzter sein.