"Sechzig war Bayern überlegen"

Von Interview: Johannes Rohrmaier
Phillipp Steinhart kegelte mit den Sportfreunden Lotte Bremen und Leverkusen aus dem Pokal
© getty

Phillipp Steinhart sorgte mit den Sportfreunden Lotte für die beiden großen Überraschungen der ersten Pokalrunden, als der Drittligist Werder Bremen und Bayer Leverkusen ausschaltete. Im Interview spricht der 24-Jährige über seine Jugend beim TSV 1860 München, den Wechsel zum FC Bayern und die Unterschiede zum familiären Klubumfeld in Lotte.

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SPOX: Herr Steinhart, bei 1860 München haben Sie einst Zweitliga-Luft geschnuppert. Ihr Profivertrag wurde aber nicht verlängert. Hätten Sie sich zugetraut, Profi bei 1860 zu werden?

Phillipp Steinhart: Natürlich habe ich mir das zugetraut - und es ist auch nach wie vor mein Ziel, noch höher zu spielen. Das ist ja logisch, ich bin Fußballer und will das Maximale aus meinen Möglichkeiten herausholen. Bei 1860 hat es aber leider nicht geklappt.

SPOX: Also sind Sie seinerzeit zum FC Bayern gewechselt. Wie kam es dazu?

Steinhart: Ich wäre gerne bei 1860 geblieben, aber das war nicht möglich. Deswegen blieb mir keine andere Wahl als zu wechseln. Dann wollte mich Bayern als Verstärkung für die zweite Mannschaft, mit dem Ziel aufzusteigen. Für mich hat das super gepasst, weil ich in München bleiben konnte.

SPOX: Ein Wechsel zum Stadtrivalen ist häufig mit Anfeindungen und Kritik gepaart. Haben Sie in diese Richtung etwas bemerkt?

Steinhart: Leider ja, da habe ich einiges mitbekommen. Das sind aber Leute, die alles nur von außen betrachten und die Hintergründe einer solchen Entscheidung nicht kennen. Da muss man drüber stehen. Ich habe den Wechsel nie bereut.

SPOX: Bei Bayern haben Sie unter Pep Guardiola teilweise mit der Profimannschaft trainiert. Sind Sie in diesen Trainingseinheiten noch motivierter als sonst gewesen?

Steinhart: Ich bin in jedem Training topmotiviert, aber ich war schon aufgeregt, als ich mit solchen Stars auf dem Platz stehen durfte.

SPOX: Sie waren mit den Profis auch auf der Chinareise. Welche Eindrücke sind aus dieser Zeit hängengeblieben?

Steinhart: Die Reise war ein absolutes Highlight und ein Privileg für mich. Jedes Training und jedes Spiel, das ich bei den Profis mitmachen durfte, war für mich unfassbar lehrreich. Das hat mich in allen Bereichen weiter gebracht.

SPOX: Wie hat die Mannschaft Sie als jungen Spieler aufgenommen?

Steinhart: Am Anfang war ich zurückhaltend, aber die anderen haben uns super aufgenommen und waren sehr freundlich. Man hatte nie das Gefühl, ein Außenseiter zu sein. Für mich war es einfach eine tolle Erfahrung.

Lahm-Chaos: Unvorbereitet. Undurchsichtig. Unwürdig

SPOX: Hatten Sie als Stammspieler der Reserve das Gefühl, dass die Chance für Nachwuchsspieler da war, den Sprung in den Profikader zu schaffen?

Steinhart: Zu meiner Zeit hatte die erste Mannschaft mit erheblichen Verletzungsproblemen zu kämpfen, weshalb ich auch zwei Mal im Kader stand. Da hofft man natürlich auf ein paar Minuten. Es war für mich schon eine unglaubliche Erfahrung, überhaupt dabei zu sein. Aber man muss bei Bayern auch realistisch sein. Der Kader hat einfach so eine unfassbare Qualität, dass man den Sprung nicht so einfach schafft, das ist bei Bayern schon sehr schwierig.

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