Fortuna gewinnt Derby - zwei Drittligisten weiter

Von SPOX
Nando Rafael erzielte in der 97. Minute das Tor des Abends für Fortuna Düsseldorf
© Getty
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Arminia Bielefeld - Bayer Leverkusen 2:3 (2:2, 1:1) n.V.

Tore: 1:0 Hille (8.), 1:1 Hegeler (23.), 1:2 Friedrich (56.), 2:2 Schütz (82.), 2:3 Schürrle (94.)

Gelb-Rote Karte: Müller (Bielefeld, 117.)

Drei Tage nach dem Coup bei Bundesliga-Spitzenreiter Bayern München hat sich Bayer Leverkusen mit viel Mühe ins Achtelfinale des DFB-Pokals gekämpft. Die Werkself kam beim starken Drittligisten Arminia Bielefeld zu einem 3:2 (2:2, 1:1) nach Verlängerung und hat nach vier Jahren wieder das Cup-Achtelfinale erreicht.

Vor 24.771 Zuschauern in der Schüco Arena fiel die Entscheidung erst in der Verlängerung, als Nationalspieler Andre Schürrle (94.) den Leverkusener Sieg herausschoss.

In der regulären Spielzeit hatten Jens Hegeler (23.) und Manuel Friedrich (56.) für Bayer getroffen. Für Bielefeld waren Sebastian Hille (11.) und Tom Schütz (82.) erfolgreich. Es war der erste Erfolg der Leverkusener auf der "Alm" nach gut 13 Jahren.

Dabei erwischten die Gastgeber einen Start nach Maß. Nach Pass von Tim Jerat ließ Hille zwei Leverkusener aussteigen und bezwang mit seinem Schuss aus rund 18 Metern ins linke Eck Keeper Michael Rensing, der sein erstes Pflichtspiel im Bayer-Dress bestritt. Stammtorhüter Bernd Leno fehlte wegen einer Schleimbeutelentzündung im Ellbogen, die operativ beseitigt wurde.

Insgesamt rotierte Teamchef Sami Hyypiä vier Spieler aus der Münchner Siegerelf. Und die kam nur zwölf Minuten nach dem Rückstand etwas überraschend durch Hegeler, der am schnellsten schaltete, zum Ausgleich. In der zweiten Halbzeit kam Bayer deutlich besser ins Spiel. Die Bielefelder verstanden es immer seltener Nadelstiche zu setzen. So fiel der Führungstreffer der Rheinländer fast folgerichtig. Zunächst wurde ein Schuss von Lars Bender noch abgeblockt, das anschließende Durcheinander nutzte jedoch Friedrich per Kopf.

Als keiner mehr damit rechnete, kam Bielefeld noch einmal zurück. Ein abgefälschter Freistoß von Schütz brachte den umjubelten Ausgleich. Doch der nächste Nackenschlag folgte zu Beginn der Verlängerung durch eine starke Einzelaktion von Schürrle. Kurz vor Ende der Verlängerung sah dann auch noch der Bielefelder Christian Müller nach Foulspiel die Gelb-Rote Karte (117.).

Bayer hat den Erfolg aber teuer bezahlen müssen. Verteidiger Ömer Toprak zog sich einen Nasenbeinbruch zu, bei Daniel Schwaab besteht Verdacht auf Bänderriss im Sprunggelenk. Torhüter Michael Rensing und Mittelfeldspieler Lars Bender zogen sich kleinere Verletzungen zu, ihr Einsatz beim Heimspiel am Sonntag gegen Düsseldorf ist nach Angaben der Vereins jedoch nicht gefährdet.

VfB Stuttgart - FC St. Pauli 3:0 (3:0)

Tore: 1:0 Traore (20.), 2:0 Ibisevic (21.), 3:0 Hajnal (41.)

Der VfB Stuttgart ist problemlos ins Achtelfinale marschiert. Gegen einen schwachen FC St. Pauli siegten die Schwaben auch in der Höhe verdient mit 3:0 (3:0). Es ist Stuttgarts siebter Achtelfinaleinzug in Folge.

Dabei begann der Zweitligist vor 26.000 Zuschauern mit dem jüngsten Erfolgserlebnis aus der Liga im Rücken durchaus selbstbewusst. Als Ibrahima Traore aber nach 20 Minuten die Führung für den VfB erzielte, war es schlagartig vorbei mit der Hamburger Herrlichkeit.

Traore schnappt sich 25 Meter vor dem Tor den Ball und zog einfach mal ab. Philipp Tschauner im St. Pauli-Tor sah beim Flatterball nicht gut aus und ließ das Leder mittig unter der Latte einschlagen. Nur 108 Sekunden später verwertete Vedad Ibisevic eine Flanke von Cristian Molinaro aus acht Metern. Es war bereits Ibisevic' elftes Pflichtspieltor in dieser Saison.

Vier Minuten vor der Pause machte der VfB dann alles klar: Nach einer tollen Kombination über die linke Seite flankte Christian Gentner butterweich an den zweiten Pfosten, wo Tamas Hajnal den Ball volley aus sieben Metern versenkte.

Nach dem Wechsel diktierte Stuttgart weiter die Partie, schaltete jedoch merklich zwei Gänge zurück. Traote und Ibisevic mit einer Doppelchance (63.) hatten das 4:0 auf dem Fuß. Der VfB leistete sich danach den Luxus, Ibisevic zu schonen. Für ihn kam U-23-Hoffnung Kevin Stöger zu seinem Pflichtspieldebüt bei den Profis.

Kurz danach hatte St. Pauli seine einzige Chance: Fin Bartels hatte Sven Ulreich aus spitzem Winkel schon überwunden, aber Antonio Rüdiger kratzte den Ball noch von der Linie (69.). Bis zum Abpfiff hatte der VfB noch Chancen durch Molinaro (81.) und Zdravko Kuzmanovic (83.).

Offenbacher Kickers - Union Berlin 2:0 (0:0)

Tore: 1:0 Fetsch (75.), 2:0 Vogler (85.)

Drittligist Offenbacher Kickers hat in der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals für die erste Überraschung gesorgt. Im Spiel gegen Zweitligist FC Union Berlin gewannen die Hessen dank der Tore von Mathias Fetsch (74.) und Stefan Vogler (85.) mit 2:0 (0:0).

Die Gastgeber aus Offenbach begannen schwungvoll, setzten den Gegner früh unter Druck und erzwangen so frühzeitig Ballverluste der Berliner. Die erste große Chance sahen die 12.247 Zuschauer im Stadion am Bieberer Berg in der neunten Minute. Fetsch kam völlig frei vor Union-Torwart Daniel Haas zum Kopfball, setzte diesen aber einen Meter am Tor vorbei.

Die Gäste aus Berlin versteckten sich nicht und es entwickelte sich eine muntere Partie. Haas parierte gegen Julius Reinhard (24.) ebenso gut wie OFC-Torwart Robert Wulnikowski gegen Torsten Mattuschka (29.).

Nach dem Seitenwechsel häuften sich die Fehler auf beiden Seiten und Chancen blieben Mangelware. Die Hauptstädter fanden besser ins Spiel und hatten durch Silvio de Oliviera in der 69. Minute die Chance auf die Führung, die erneut Wulinkowski vereitelte.

In der 74. Minute sorgte der OFC für Jubel beim heimischen Anhang. Eine Flanke von Nicolas Feldhahn landetet im Sturmzentrum bei Fetsch, dessen Schuss aus der Drehung von Union-Verteidiger Christian Stuff abgefälscht wurde - keine Chance für Haas und die Führung für den Drittligisten. Fünf Minuten vor Schluss setzte sich der kurz zuvor eingewechselte Vogler im Kopfball-Duell gegen Stuff durch und sorgte für die Entscheidung.

Karlsruher SC - MSV Duisburg

Tor: 1:0 Kempe (88.)

Gelb-Rote Karte: Sukalo (Duisburg, 80.)

Rote Karte: Wiedwald (Duisburg, 90.)

Drittligist Karlsruher SC ist mit einem 1:0 (0:0)-Erfolg über den MSV Duisburg ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Dennis Kempe erzielte in der 88. Minute den erlösenden Siegtreffer, nachdem Duisburgs Goran Sukalo in der 80. Minute mit Gelb-Rot vom Platz gestellt worden war. Auch Torwart Felix Wiedwald musste später noch vom Feld.

Große Fußballkunst bekamen die 14.921 Zuschauer im Wildparkstadion in der ersten Hälfte nicht zu sehen. Zwar bemühten sich beide Teams redlich um Zug nach vorne, enorm viele Fehlpässe störten aber den Spielaufbau, oft versandeten die Angriffe bereits im Mittelfeld. Die einzig nennenswerte Chance vergab der Karlsruher Daniel Gordon nach 14 Minuten, als er einen schönen Freistoß von Hakan Calhanoglu freistehend vor dem langen Pfosten über das Tor setzte.

Nach der Pause änderte sich das Bild nur geringfügig, die beste Möglichkeit entstand abermals nach einer Standardsituation: Diesmal war es der Duisburger Antonio da Silva, der einen Freistoß gefährlich vors Karlsruher Tor brachte - Adli Lachheb köpfte den Ball mit dem Rücken zum Kasten stehend nur Zentimeter über die Latte.

Richtig Feuer kam erst in den letzten zehn Minuten in die Partie. Schiedsrichter Tobias Stiele, der zuvor bereits sechs Gelbe Karten verteilt hatte, stellte Sukalo für leichtes Zupfen mit Gelb-Rot vom Platz, Duisburg spielte ab da nur noch zu zehnt. In der Folge witterte der KSC Morgenluft, Kempe verwandelte einen Kopfball von Calhanoglu zum Siegtreffer - und zu allem Überfluss wurde auch noch Wiedwald wegen angeblicher Unsportlichkeit vom Platz gestellt.

Die 2. DFB-Pokal-Hauptrunde im Überblick