"Es müssen nicht Gomez und Klose stürmen"

SID
Mario Gomez feierte am 7. Februar 2007 gegen die Schweiz sein Debüt in der Nationalmannschaft

Mario Gomez ist einer der großen Hoffnungsträger der deutschen Nationalmannschaft im Hinblick auf die WM 2010. SPOX begleitet den neuen Stürmerstar des FC Bayern München exklusiv auf seinem ganz persönlichen Weg nach Südafrika. Im fünften Star Watch spricht Gomez über seine erste Zeit bei den Bayern, die Arbeit mit Louis van Gaal und er blickt auf das WM-Qualifikationsspiel in Aserbaidschan voraus.

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Hallo zusammen,

zum ersten Mal melde ich mich bei Euch als Bayern-Stürmer. Zum Auftakt in Hoffenheim kann ich nur sagen, dass wir in der ersten Halbzeit zu wenig Fußball gespielt haben. In den zweiten 45 Minuten hatten wir etwas mehr Raum, sind besser ins Spiel gekommen und haben uns auch Chancen erarbeitet. Letztendlich müssen wir aber mit einem Punkt zufrieden sein.

Generell habe ich mich in München gut eingelebt und fühle mich hier sehr wohl. Vom Umfeld und der Mannschaft sowie dem Trainerteam bin ich auch super aufgenommen worden. Das erleichtert natürlich die Eingewöhnung.

Niemand kann sich ausruhen

Wir trainieren sehr viel mit dem Ball und arbeiten verstärkt am Passspiel und im taktischen Bereich. Der größte Unterschied ist aber sicherlich die Tatsache, dass die Leistungsdichte sehr hoch ist.

Hier muss sich jeder Spieler in den Trainingseinheiten beweisen, niemand kann sich ausruhen. Diese Konkurrenz ist förderlich, denn so entsteht kein Stillstand. Und das wirkt sich letztendlich auch positiv auf die eigene Entwicklung aus.

Mein neuer Coach Louis van Gaal hat eine Philosophie, und die verfolgt er sehr konsequent. Den niederländischen Trainern wird ja nachgesagt, dass sie Wert auf das Passspiel mit hohem Tempo und die Taktik legen. Und genau das ist auch der Fall.

Gut bei van Gaal aufgehoben

Wir trainieren diese Grundlagen sehr intensiv. Nicht zuletzt fordert er auch die Handlungsschnelligkeit, das ist oft der entscheidende Punkt im Strafraum. Als Spieler fühlt man sich bei ihm sehr gut aufgehoben, auch weil er viel mit uns spricht und auf Fehler hinweist.

Durch meinen Wechsel spiele ich jetzt auch mit Miro Klose im gleichen Klub. Miro und ich haben in der Nationalmannschaft schon immer ganz gut harmoniert und es ist jetzt sicherlich kein Nachteil, dass wir nun täglich zusammen trainieren.

Doch das heißt jetzt nicht, dass das Sturmduo immer Klose und Gomez heißt. Die Konkurrenz bei den Bayern und auch in der DFB-Auswahl ist sehr groß. Da muss sich jeder immer wieder beweisen.

Schwere Aufgabe in Aserbaidschan

Mit Franck Ribery auf dem Platz zu stehen, ist auch etwas Besonderes. Franck ist ein absoluter Ausnahmespieler, den jede Mannschaft gerne in ihren Reihen hätte. Er hat einfach die Qualität, ein Spiel allein zu entscheiden.

Er ist ein wichtiger Bestandteil unseres Teams, und die Chancen, unsere gesteckten Ziele zu erreichen, sind mit Franck sicher noch ein Stück größer.

In dieser Woche geht es aber jetzt erstmal wieder um die Nationalmannschaft. Das Spiel in Aserbaidschan wird eine ganz schwere Aufgabe, auch weil wir gerade erst die Saison begonnen und unseren Rhythmus noch nicht gefunden haben.

Müssen hochkonzentriert sein

Wir dürfen den Gegner auf keinen Fall unterschätzen, müssen hochkonzentriert sein und von Beginn an deutlich machen, dass wir das Spiel unbedingt gewinnen wollen.

Dass Berti Vogts gesagt hat, dass ich für ihn der nächste deutsche Weltstar bin, ist ein schönes Kompliment für mich.

Aber man darf nicht vergessen, dass wir jetzt gegen seine Mannschaft in der WM-Qualifikation spielen.

Mit dem vielleicht entscheidenden Russland-Spiel beschäftigen wir uns derzeit noch überhaupt nicht, wir schauen nur auf Aserbaidschan.

Wir wollen diese Spiele gewinnen und damit unsere gute Ausgangsposition als Tabellenführer verteidigen.

Kein Schumi-Comeback: Schade

Danach werden wir uns intensiv auf die Partie gegen Russland vorbereiten. Bis jetzt haben wir noch alles in den eigenen Händen.

Zum Schluss möchte ich noch einen kurzen Ausflug in die Sport-Welt machen. Michael Schumacher kommt also nicht zurück. Schade. Die Comeback-Ankündigung von Schumi hatte sicher nicht nur mich überrascht.

Er ist einer der größten und erfolgreichsten Sportler. Auch wenn ich mir seine Rennen gerne angeschaut hätte, geht die Gesundheit natürlich vor.

Ich bin Federer- und Messi-Fan

Wenn ich gefragt werde, wer meine Lieblingssportler sind, sage ich immer zwei Namen: Roger Federer und Lionel Messi. Ich bin Tennis-Fan und interessiere mich sehr für diese Sportart.

Federer ist ohne Zweifel einer der größten Tennisspieler der Welt. Seine Konstanz auf diesem hohen Niveau finde ich beeindruckend.

Und über Messi brauche ich kaum Worte zu verlieren, denn er ist für mich der derzeit beste Fußballer. Es macht einfach nur Spaß, ihn spielen zu sehen.

Bis zum nächsten Mal

Euer Mario

 

 

 

 

 

Mario Gomez, geboren am 10. Juli 1985 in Riedlingen, gehört zu den besten Stürmern Deutschlands. Von 2001 bis 2009 ging er für den VfB Stuttgart auf Torejagd. Seit dieser Saison spielt Gomez für den FC Bayern München. Mit der Nationalmannschaft wurde er 2008 in Österreich und der Schweiz Vize-Europameister. Mehr Informationen über Mario Gomez gibt es unter www.mario-gomez.de.

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