DFB-Pressekonferenz: Julian Nagelsmann plant mit der Lyon-Elf gegen die Niederlande

SID
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© getty

Julian Nagelsmann hat seine EM-Formation gefunden und will diese dem nächsten Härtetest unterziehen. Für den Klassiker gegen die Niederlande am Dienstag (20.45 Uhr) in Frankfurt plant der Bundestrainer daher nach dem 2:0 in Frankreich mit "der gleichen ersten Elf". Es seien bis auf "minimale Wehwehchen" alle Spieler fit.

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Marc-Andre ter Stegen wird im Tor erneut den verletzten Manuel Neuer vertreten. In der Abwehr gibt es nach dem ersten Spiel ohne Gegentor gegen eine Top-Nation seit dem 0:0 gegen die Franzosen im September 2018 auch keinen Anlass für Umbauarbeiten: Das starke Zentrum mit Antonio Rüdiger und Jonathan Tah wird demnach erneut von Joshua Kimmich und Maximilian Mittelstädt flankiert.

Im defensiven Mittelfeld ist Toni Kroos nach seiner triumphalen Rückkehr der neue Boss, neben ihm hat Robert Andrich in Lyon überzeugt. Kapitän Ilkay Gündogan wird abermals auf der Zehn Regie führen und die drei "Zauberer" vor ihm bedienen: Jamal Musiala und Florian Wirtz sowie ganz vorne Kai Havertz.

"Ein One-Hit-Wonder landet man gerne mal", sagte der Bundestrainer passend zu den Fan-Forderungen nach einer neuen Tor-Hymne ("Major Tom") über das fulminante 2:0 seiner so erfolgreich umgebauten Nationalmannschaft in Frankreich. Doch mit Blick auf den Klassiker gegen die Niederlande ergänzte er: "Am Ende geht es um den Weg, den wir weiter gehen. Ich will mich von der Hysterie nicht anstecken lassen, kein Mahner sein. Aber ich bin auch keiner, der Euphorie bremst."

Die Rollengespräche zu Beginn der Maßnahme im Teamquartier in Neu-Isenburg, betonte Nagelsmann, habe er "mit einer gewissen Idee geführt". Soll heißen: Jeder kennt seine Aufgabe - der Stamm der "ersten zwölf, 13" Spieler, wie Nagelsmann es nennt, genau so wie die vielen "Backups" um Debütanten wie Waldemar Anton oder Deniz Undav.

Dass die EM-Tür darüber hinaus "nicht zu" ist, wie der Bundestrainer stets betont, beweist eine besondere Maßnahme: Der gesperrte Bayern-Star Leroy Sané, von Nagelsmann für den EM-Kader fest eingeplant, stößt am Dienstag zur Mannschaft und sitzt am Abend im Deutsche Bank Park auf der Tribüne. "Er hat eine Qualität, auf die wir nicht verzichten wollen oder verzichten können", sagte Nagelsmann, doch auch Sane müsse "sich eingliedern".

Der Bundestrainer erwartet ein "hartes" Spiel, für das die Herangehensweise dieselbe bleiben soll. Obwohl Oranje mit Abwehrkante Virgil van Dijk in einer Dreierkette agiert und mit dem Dortmunder Donyell Malen, Sturmrakete Xavi aus Leipzig oder dem ausgebufften Routinier Memphis Depay über jede Menge Offensivpower verfügt. Die Schotten, am 14. Juni deutscher Gegner im EM-Eröffnungsspiel, bekamen dies beim 0:4 am Freitag schmerzlichst zu spüren.

Nagelsmann geht es völlig "losgelöst vom Ergebnis um die Art und Weise". Er will vor allem von seinen Zauberern Jamal Musiala, Florian Wirtz und Kai Havertz im Angriff Mut zu Entscheidungen sehen - wie ihn der DFB mit den neuen Trikots zeigte. "Orange gegen Pink ist farbenfroh", sagte Nagelsmann schmunzelnd, "das ist amtlich."

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Deutschland: ter Stegen/FC Barcelona (31 Jahre/39 Länderspiele) - Kimmich/Bayern München (29/83), Tah/Bayer Leverkusen (28/22), Rüdiger/Real Madrid (31/67), Mittelstädt/VfB Stuttgart (27/1) - Kroos/Real Madrid (34/107), Andrich/Bayer Leverkusen (29/2) - Wirtz/Bayer Leverkusen (20/15), Gündogan/FC Barcelona (33/74), Musiala/Bayern München (21/26) - Havertz/FC Arsenal (24/43). - Trainer: Nagelsmann

Niederlande: Verbruggen/Brighton & Hove Albion (21/4) - de Ligt/Bayern München (24/43), van Dijk/FC Liverpool (32/65), Ake/Manchester City (29/43) - Dumfries/Inter Mailand (27/53), Reijnders/AC Mailand (25/7), Veerman/PSV Eindhoven (25/7), Blind/FC Girona (34/105) - Malen/Borussia Dortmund (25/29), Xavi/RB Leipzig (20/12) - Depay/Atletico Madrid (30/89). - Trainer: Koeman

Schiedsrichter: Espen Eskaas (Norwegen)

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