Bitter! Nationalspieler vom FC Bayern zieht sich Muskelfaserriss zu und fehlt Julian Nagelsmann

SID
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Julian Nagelsmann hat sich festgelegt: Manuel Neuer wird bei der Heim-EM wieder das Tor hüten - doch auf sein Comeback beim DFB muss er noch warten.

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Manuel Neuer ließ enttäuscht den Kopf hängen, das Foto aus dem Training der Nationalmannschaft sprach Bände. Gerade erst wieder zur neuen, alten Nummer eins im deutschen Tor erhoben, muss der langjährige Kapitän auch schon wieder passen: Neuer hat am Mittwoch einen Muskelfaserrisses im linken Adduktor erlitten und ist aus dem Team-Camp in Frankfurt abgereist.

"Er fällt aus für die beiden Länderspiele. Vielleicht auch noch für das Bayern-Spiel gegen Dortmund in der Liga. Aber das ist nicht meine Baustelle", sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann am Abend auf einer Fan-Pressekonferenz. Neuers Aus nannte er "ärgerlich, weil er einen sehr guten Eindruck gemacht hat". Glücklicherweise sei der "ewige" Stellvertreter Marc-Andre ter Stegen aber "auch ein Weltklassekeeper", der Neuer glänzend ersetzen werde.

Ebenfalls verletzt ist Jan-Niklas Beste. Dem Neuling vom 1. FC Heidenheim droht laut Nagelsmann wegen muskulärer Probleme "ein ähnliches Schicksal" wie dem Torhüter.

"Gute Besserung, Manu!", schrieb der Verband in seiner Mitteilung in den Sozialen Netzwerken, dazu das Foto und Herzen in Schwarz, Rot und Gold. Aus dem Comeback des 2014er-Weltmeisters 15 Monate nach seinem 117. und bislang letzten Länderspiel wird erst einmal nichts. Stattdessen dürfte im Länderspiel gegen Frankreich am Samstag (21 Uhr) in Lyon doch wieder ter Stegen seinen Platz einnehmen.

Dabei erschien Neuers Welt am Morgen noch rosarot. Als frischgebackener Vater des kleinen Luca schwebte er ohnehin auf einer rosa Wolke, dann vereinten sich sein privates und das sportliche Glück vermeintlich perfekt. Der langjährige Stammtorhüter, das war gegen Mittag durchgesickert, sollte nach einer märchenhaften Rückkehr beim FC Bayern auch bei der Heim-EM wieder im Tor stehen. Darauf hatte sich Bundestrainer Julian Nagelsmann festgelegt.

Manuel Neuer die Nummer eins - schwerer Schlag für Marc-Andre ter Stegen

Die Entscheidung war eine erwartbare - und dennoch ein neuer(-licher) schwerer Schlag für ter Stegen. Der Platzhalter, auch schon 31 Jahre alt, hat die Stelle eineinhalb Jahre lang warmgehalten und sollte sich doch wieder mit der Reservistenrolle begnügen. An einem Manuel Neuer in Topform schien auch mit 37 kein Vorbeikommen, das hatte zuletzt erst Thomas Tuchel mit großer Ehrfurcht festgestellt.

Ein Comeback wie Neuer nach dessen Beinbruch beim Ski-Bergsteigen schaffe nur "einer von 20 Millionen Spielern", schwärmte der Bayern-Trainer. Neuer sei einzigartig, "absolute Weltklasse" in allen Bereichen, in Antizipation und Ausstrahlung "eine ganz eigene Liga".

Und: Die Bayern-Lobby hat für ihn kräftig die große Trommel geschlagen, noch am Mittwoch, kurz bevor Nagelsmanns Entscheidung zunächst vom Sportbuzzer gemeldet wurde. "Er ist jetzt zu alter Klasse zurückgekehrt und hat einen ganz großen Vorteil gegenüber ter Stegen, der zweifellos auch ein großartiger Torhüter ist", sagte Aufsichtsrat Karl-Heinz Rummenigge der Abendzeitung: "Manuel Neuer hat Erfahrung." Er verglich Neuer mit dem großen Dino Zoff, den Rummenigge selbst als Mitspieler erlebt hatte. Für Uli Hoeneß war es eh "gar keine Frage": Manuel Neuer, Schluss, aus, basta!

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Entscheidet sich Julian Nagelsmann noch einmal um?

Und jetzt? Entscheidet sich Nagelsmann noch einmal um? Neuer könnte nun erst im Juni kurz vor dem Turnier bei den letzten Tests gegen die Ukraine und Griechenland zurückkehren. Wäre das früh genug? Wie schnell er nach Verletzungen zu gewohnter Form finden kann, hat er oft genug bewiesen - am eindrucksvollsten, seit er ab Oktober wieder im Tor des FC Bayern steht.

Einstweilen darf nun ter Stegen wieder ran. Der Profi des FC Barcelona bestritt acht der elf Länderspiele in Neuers Abwesenheit. Am Dienstag zeigte sich im öffentlichen Training, über welchen Luxus der deutsche Fußball da verfügt: Bei den Torschussübungen zappelte kaum ein Ball im Netz, beide Torhüter waren gleichermaßen überragend.

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