DFB-Team: Holger Badstuber rechnet knallhart ab - und fordert Opfer von Joshua Kimmich

Von Felix Götz / Tim Ursinus
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Der ehemalige Nationalspieler Holger Badstuber hat nach der 2:3-Niederlage der DFB-Auswahl gegen Belgien harsche Kritik geäußert.

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Die Anfangsphase sei ein "Desaster" gewesen, schrieb der 34-Jährige in seinem Blog auf badstuber28.de: "Es ist mir unerklärlich, dass sich Spieler, die sich zur Elite des deutschen Fußballs zählen dürfen, nicht für dieses Trikot zerreißen, nicht alles reinhauen, ohne Emotionen spielen."

Und weiter: "Wir brauchen Ehre, Stolz und Aufopferung in jedem Spiel! Gegen Belgien war zunächst nichts davon zu sehen."

Das Team von Bundestrainer Hansi Flick hatte bereits nach neun Minuten mit 0:2 zurückgelegen, erst nach rund einer halben Stunde und einer Systemumstellung verbesserte sich die Leistung von Deutschland.

Der schwache Start lag vor allem an der schlecht organisierten Abwehr. Diese sei fragil und im Verbund mit dem Mittelfeld nicht gut genug für unsere Ansprüche, so Badstuber weiter, der vor allem auf den Außenverteidigerpositionen "massive Probleme" erkannt hat. Deshalb müsse Joshua Kimmich in den sauren Apfel beißen und rechts hinten aushelfen.

"Als Trainer würde ich sagen: 'Josh, du bist mein Kapitän, aber du musst dich jetzt aufopfern und spielst hinten rechts!' Flick muss sich einfach entscheiden, auf wen er setzt. Knallhart", so der frühere Bayern-Profi.

Vor den Spielen gegen Peru (2:0) und Belgien habe er gehofft, dass etwas Licht in den noch unklaren Weg der deutschen Nationalmannschaft kommen würde. Stattdessen sehe er "weiterhin nur viele Baustellen im DFB-Kader".

Das DFB-Team müsse "aufpassen, dass es die Anforderungen nicht zu tief schraubt", ergänzte Badstuber: "Deutschland ist immer noch eine riesige Fußball-Nation mit mehr als 80 Millionen Einwohnern. Unsere Ansprüche sollten ebenso groß bleiben. Und mit diesem Selbstbewusstsein sollten wir auch die Heim-EM im kommenden Jahr unbedingt angehen."

Für Badstuber steht dennoch fest, dass Hansi Flick "weiterhin der richtige Mann ist". Das stehe "außer Frage. Er hat genug Erfahrung und Kompetenz." Aber: "Die Uhr bis zum EM-Start tickt trotzdem gegen ihn."

 

 

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