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Im vergangenen November wurde Joachim Löw in Wolfsburg offiziell als Bundestrainer verabschiedet. Am 3. Februar feiert er seinen 62. Geburtstag. Wir blicken zu diesem Anlass auf Löws Karriere zurück.
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Der gebürtige Schwarzwälder Löw geht nach dem Abschluss der mittleren Reife nach Freiburg, spielt dort bei den Sportfreunden Eintracht Freiburg. 1978 folgt der Wechsel zum SC Freiburg, wo der Stürmer in der 2. Liga 18 Tore in 71 Spielen erzielt …
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… und sich beim VfB Stuttgart empfiehlt. Aufgrund eines Schien- und Wadenbeinbruchs fällt Löw zunächst aus. Statt Neckarstadion heißt es Kraftraum.
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Sein Bundesliga-Debüt gibt Löw erst in der Rückrunde, im Februar 1981 verliert er mit 1:3 gegen den 1. FC Köln. Löw kommt in seiner ersten Saison nur auf vier Einsätze und wird an Eintracht Frankfurt verliehen.
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Bei der SGE darf Löw immerhin 24-mal ran. Fünf Tore schießt er für die Adler, durchsetzen kann er sich aber auch in Frankfurt nicht. Im Sommer 1982 wechselt Löw zurück zum SC Freiburg, zurück in die zweite Bundesliga, zurück in die Wohlfühlzone.
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Beim Sport-Club feiert Löw seine erfolgreichste Zeit als Profi. Zwischen 1982 und 1984 trifft er 25-mal in 65 Spielen. Sein nächster Versuch, auch in der Bundesliga Fuß zu fassen, scheitert erneut. Beim Karlsruher SC kommt Löw 1984/85 kaum zum Zug.
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Wieder geht es zurück zum SC Freiburg. Vier Jahre bleibt er diesmal, seine Rolle im Team von Jörg Berger wird jedoch zunehmend kleiner. Nach 263 Einsätzen für den Sport-Club geht der 29 Jahre alte Löw in die Schweiz, wo er seine Karriere mit 35 beendet.
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Übrigens: Der heutige Bundestrainer spielte selbst nie für die deutsche A-Nationalmannschaft. Löw schaffte es "lediglich" in die U21-Auswahl von Berti Vogts. Hier ist er im Spiel gegen Schottland im Einsatz.
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1994 beginnt für Löw das nächste Kapitel. Zunächst in Winterthur als U13-Coach. Beim Schweizer Drittligisten FC Frauenfeld kehrt er als Spielertrainer sogar nochmal auf den Platz zurück. 1995 wird er Co-Trainer von Stuttgarts Rolf Fringer.
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Stuttgart verpasst das Ziel Europapokal-Teilnahme mit Platz zehn deutlich. Fringer erhält im Sommer ein Angebot vom Schweizer Fußballverband - er wird Nationaltrainer und verlässt den VfB vier Tage vor Saisonbeginn. Löw übernimmt als Interimstrainer.
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Es läuft. Nach sechs Spieltagen steht der VfB mit 16 Punkten vor dem FC Bayern auf Platz eins der Bundesliga-Tabelle. Löw hat Grund zu Grinsen. Er wird vom späteren DFB- und damaligen VfB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder zum Cheftrainer befördert.
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Bis zum 14. Spieltag steht der VfB an der Tabellenspitze. Das "magische Dreieck" um Krassimir Balakov, Giovane Elber und Fredi Bobic hält Stuttgart auf Kurs. Die Stimmung? Gut.
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Löw ist Erfolgstrainer. In Stuttgart steigt seine Beliebtheit. Er tritt unter anderem als Werbefigur auf. Hier bewirbt er Salamander-Schuhe im VfB-Design.
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Löw versucht sich sogar als Fahrer der Stuttgarter Stadtbahn.
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Trotz Wintertrainingslager mit Glasaufzug in Teneriffa kann der VfB keinen Angriff mehr auf den späteren Meister FC Bayern starten. Stuttgart beendet die Saison aber immerhin auf Platz vier: UEFA-Cup!
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Die starke Saison krönt Löws Mannschaft mit dem DFB-Pokalsieg. Im Finale gegen Energie Cottbus gewinnt Stuttgart mit 2:0.
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Zur Feier des Tages werden Löw auf dem Stuttgarter Marktplatz von seinen Spielern die Haare rasiert. Die Euphorie beim VfB hält auch danach noch an. In der Folgesaison läuft es erneut gut.
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Im UEFA-Cup verliert Löw erst das Finale mit 0:1 gegen den FC Chelsea. In der Liga wird der VfB erneut Vierter, den Ansprüchen von Mayer-Vorfelder genügt das offenbar nicht mehr. Löw wird freigestellt, Winfried Schäfer übernimmt.
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Sabbatical? Keineswegs! Im Juli 1998 nimmt Löw ein Angebot des türkischen Erstligisten Fenerbahce an. Mit Fener wird Löw "nur" Dritter, hinter Galatasaray und Besiktas mit dem deutschen Trainer Karl-Heinz Feldkamp. Löw muss nach einem Jahr gehen.
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Es ist der Beginn einer echten Durststrecke. Löw kehrt zurück nach Deutschland, er soll den KSC zurück in die Bundesliga führen. Stattdessen gewinnt Löw nur eines von 18 Spielen. Er wird entlassen, der KSC steigt in die Regionalliga Süd ab.
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Anfang 2000 nimmt Löw an der Sportschule des Fußball-Verbandes Mittelrhein in Hennef am DFB-Trainerlehrgang teil. Seine Klassenkameraden: Jürgen Klinsmann und Matthias Sammer.
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Nach einem halben Jahr Pause vom Tagesgeschäft übernimmt Löw erneut einen Job in der Türkei. Er soll Adanaspor vom Abstieg bewahren. Nach 67 Tagen tritt Löw zurück. Die Gründe: Unruhen im Klub und nur zwei Punkte aus fünf Spielen.
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Erneut ist Löw ein halbes Jahr ohne Job. Im Oktober 2001 übernimmt er beim FC Tirol Milch Innsbruck. Der Klub ist erfolgreich, jedoch hochverschuldet. Unter Löw gelingt der dritte Meistertitel in Serie - dann meldet der Verein Konkurs und löst sich auf.
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Löw nimmt sich eine Auszeit. Nach einem Jahr heuert der mittlerweile 43-Jährige beim frisch gebackenen Meister Austria Wien an. Nach einer 0:2-Pleite beim späteren Absteiger Kärnten wird Löw als Tabellenführer entlassen. Die Austria wird Vizemeister.
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Im Juli beginnt Löws Ära beim DFB. Nach dem Rücktritt von Rudi Völler (EM-Aus in der Gruppenphase) übernehmen Teammanager Oliver Bierhoff, Bundestrainer Jürgen Klinsmann und Co-Trainer Löw die Zügel beim DFB-Team.
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Nach dem Sommermärchen 2006 wird Löw Nachfolger von Klinsmann, der seinen Vertrag nicht verlängern will. Löw, der als der Taktiker hinter Motivator Klinsmann galt, gibt als Ziel den EM-Titel 2008 aus.
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Löw führt die Nationalelf ohne Probleme zur EM. Deutschland setzt sich in der K.o.-Runde gegen Portugal und die Türkei durch. Im Finale scheitert die DFB-Elf aber mit 0:1 an der tonangebenden Nationalmannschaft der folgenden Jahre: Spanien.
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Nach der EM verjüngt Löw das Team weiter, verzichtet auf verdiente Nationalspieler wie Michael Ballack oder Torsten Frings und setzt Philipp Lahm als neuen Kapitän ein. Der erste große Titel muss auch mit der nächsten Generation noch warten.
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Bei der WM 2010 scheitert Deutschland im Halbfinale an Spanien (0:1), bei der EM 2012 an Italien (1:2) – ebenfalls im Halbfinale. Also schnell zum Höhepunkt in Löws Karriere: dem Weltmeister-Titel in Rio 2014. Löw wird FIFA-Trainer des Jahres.
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Eine Dynastie wie die der Spanier zwischen 2008 und 2012 bleibt jedoch aus. Bei der EM 2016 scheidet Deutschland im Halbfinale gegen Frankreich aus (0:2). Löws fünfte Halbfinalteilnahme bei einer WM oder EM – Rekord.
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Zwei Jahre später folgt der Tiefpunkt der Löw-Ära beim DFB: Titelverteidiger Deutschland scheidet in der WM-Gruppenphase aus. Löw zeigt sich selbstkritisch, bezeichnet seine Fehler als "fast schon arrogant", bleibt aber im Amt.
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Löws Trainerstuhl wackelt dennoch weiter bedenklich. Die Erdogan-Affäre um Mesut Özil, Löws Verzicht auf Thomas Müller, Jerome Boateng und Mats Hummels sowie sportlicher Misserfolg bringen Löws Ära ins Wanken.
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Im entscheidenden Spiel um die Qualifikation für die Nations-League-Endrunde blamiert sich das leblose DFB-Team in Spanien bis auf die Knochen und ist mit dem 0:6 gut bedient. Rekordnationalspieler Matthäus fordert im Nachgang sogar den Rücktritt Löws.
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Der DFB ist jedoch weiter überzeugt, dass Löw den Umbruch in der Nationalelf bewältigen kann. 2021 startet Löw in seine vierte EM-Endrunde. Mit 198 Spielen ist er DFB-Rekordtrainer. 125-mal ging er als Sieger vom Platz.
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Nach einer Krisensitzung in der DFB-Zentrale kamen die Verantwortlichen zu dem Entschluss, dass Löw der richtige Mann für die EM-Vorbereitung ist. Löw genieße "weiterhin das Vertrauen".
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Dann folgte jedoch die Überraschung: Löw betreute das DFB-Team noch bei der EM, anschließend trat er aber von seinem Amt zurück. Sein Nachfolger ist Hansi Flick, sein ehemaliger Co-Trainer beim DFB.
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