Private Feiern und Dienstreisen? DFB weist Kritik zurück

SID
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Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat Vorwürfe zurückgewiesen, wonach zwischen 2008 und 2016 für private Feiern und Dienstreisen unverhältnismäßig hohe Summen gezahlt worden seien. Über entsprechende Vorgänge berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe.

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Unter anderem geht es dabei um eine Präsidiumssitzung während der WM-Endrunde 2014 in Brasilien.

"Die Organisation eines inhaltlichen Austauschs mit Vertretern anderer internationaler Fußballverbände", antwortete der Verband auf die Vorwürfe, gehöre "zu den satzungsgemäßen Aufgaben des DFB".

Da Endrunden bei einer WM und EM mehrere Wochen andauern, sei es "erforderlich, die turnusgemäßen Gremiensitzungen vor Ort abzuhalten. Die herrschende Praxis wurde bereits früher eng durch die internen Steuerfachleute sowie die externen Steuerberater begleitet."

Sofern im Einzelfall doch "zu Planungen Bedenken geäußert wurden, wurde diesen durch eine noch weitere Straffung" des Programms Rechnung getragen, das die DFB-Vertreter zu absolvieren hatten, teilte der DFB weiter mit.

DFB: Keine Zahlungen an Präsidiumsmitglieder

34 Seiten umfasst das Dokument des ehemaligen DFB-Finanzchefs Ulrich Bergmoser, über das der Spiegel berichtet. Weil laut Bergmoser "unklare Anstellungs- und Honorarverträge" ausgestellt worden seien oder diverse Ausgaben für Geburtstagsfeiern nach Ansicht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO als "Mittelfehlverwendung" eingestuft werden könnten, sei die Gemeinnützigkeit des Verbands in Gefahr geraten.

Über angebliche Beteiligungen an den Feiern zum 90. Geburtstag des Ehrenpräsidenten Egidius Braun (20.000 Euro) oder zum 70. Geburtstag von Hermann Korfmacher (Präsident des Westdeutschen Fußballverbands/13.000) teilte der DFB mit, dass "keines der angesprochenen Präsidiumsmitglieder Geldzahlungen erhalten" habe.

Vielmehr habe sich der DFB "an den offiziellen Empfängen der ausrichtenden Fußballverbände beteiligt oder trat als Mitveranstalter auf. Es handelte sich stets um Empfänge unter Beteiligung von Vertretern aus Verbänden, Vereinen und dem Sport im Allgemeinen, die dem Amt Rechnung trugen."

Der DFB will seine komplette Stellungnahme im Laufe des Freitags auf seiner Internetseite publizieren und so zur weiteren Klärung der Vorwürfe beitragen.

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