"Haben wir denn wirklich eine solche Flut an Talenten? Wir haben eine Reihe von guten Mittelfeldspielern, die auch auf den Außenpositionen spielen können. Da sind wir mittlerweile zeitgemäß. Aber für den Sturm und die Abwehr müssen wir noch ein bisschen was tun in der Ausbildung", gab der Bundestrainer, der heute seinen 53. Geburtstag feiert, zu bedenken.
Bei der EM ein dünnes Fell gehabt
Im Rückblick auf die Europameisterschaft im vergangenen Jahr gab Löw zu, dass er "vielleicht das eine oder andere Mal" zu dünnhäutig reagiert hätte. Für dieses Verhalten macht er aber auch die Öffentlichkeit und den entstandenen Hype rund um die DFB-Auswahl verantwortlich.
"Diese Achterbahnfahrt war auch für mich eine Herausforderung. Erst völlig überzogene Ovationen, dann zum Teil auch unsachliche Kritik", so der Bundestrainer. Nach dem Viertelfinalsieg gegen Griechenland, wo man laut Löw mit jeder Aufstellung gewonnen hätte, "waren diese Lobeshymnen zu viel."
Nicht zu viel von Guardiola erwarten
Hinsichtlich der Verpflichtung von Pep Guardiola durch Bayern München trat Löw auf die Euphoriebremse. Niemand könne erwarten, "dass Guardiola den Bayern innerhalb kürzester Zeit eine Barcelona-Philosophie einpflanzt."
Das Modell Barcelona sei nicht einfach kopierbar. "Barcelona ist schon sehr speziell, dort gibt es seit 25 Jahren die gleichen Strukturen. Ich war mehrmals dort. Davon sind wir in Deutschland noch ein ganzes Stück entfernt."
Joachim Löw im Steckbrief