Löw: "Der Konkurrenzkampf baut sich auf"

SID
Joachim Löw (2.v.l.) zeigt seinen Spielern, wo es lang geht
© Getty

Begleitet von unstetem Wetter hat die deutsche Nationalmannschaft ihren ersten vollen Tag in der Vorbereitung auf die Europameisterschaft in Südfrankreich erlebt.

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"Es beginnt die Phase zwei", sagte Bundestrainer Joachim Löw, nachdem die Mannschaft am Freitag in einem kurzen Flug von Sardinien nach Nizza gesprungen war, um sich bis zum 30. Mai im Hinterland der Cote d'Azur niederzulassen. Den ersten acht Tagen mit Kind und Kegel, ihren Frauen und Freundinnen in Porto Cervo können die Nationalspieler bald nur noch nachtrauern.

In Tourrettes verschärften Löw und seine Assistenten das Training - exakt drei Wochen vor dem ersten Gruppenspiel gegen Portugal (9. Juni) in Lwiw. 17 der 27 nominierten Nationalspieler befinden sich mittlerweile beim Team, am Montag sollen Mesut Özil und Sami Khedira, wenn sie ihren Trip mit Real Madrid nach Katar beendet haben, zum Team stoßen. "Der Konkurrenzkampf baut sich langsam auf", sagte Löw, der bis zum 29. Mai vier Spieler aus dem Team streichen muss.

Noch fehlen die acht Nationalspieler des FC Bayern in seinem EM-Kader. Sie werden erst am 25. Mai erwartet, aber sie standen am Samstagabend dennoch im Mittelpunkt des Interesses im Hotel Four Seasons Terre Blanche, das das Team des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bezogen hat.

Spaß auf dem Golfplatz

Beim Champions-League-Finale gegen den FC Chelsea, dem Saison-Höhepunkt des europäischen Vereinsfußballs, drückten die Nationalspieler den Münchner Kollegen die Daumen. Vorher düsten einige Spieler mit Golf-Carts über das abgeriegelte Gelände, dem Lieblingsspaß, wie Dortmunds Mittelfeldspieler Ilkay Gündogan zugab.

Ohne Per Mertesacker bestritt die Mannschaft am Samstagvormittag ihre zweite Trainingseinheit in Südfrankreich, die insgesamt zwölfte auf einem Fußballplatz seit dem Start der EM-Vorbereitung am 11. Mai. Dazu kommen aber noch etliche knochenharte Fitnesseinheiten, die absolviert wurden.

Mertesacker, der Verteidiger des FC Arsenal, absolvierte ein spezielles Programm im Teamhotel. Insgesamt nahmen 16 Profis am Training teil, für den Nachmittag war eine zweite Einheit auf dem eigens in den letzten Wochen besonders gepflegten Spielfeld angesetzt.

Hotel-Besitzer Hopp will Team besuchen

Überrascht wurde das DFB-Team am Samstag beim Frühstück, als sie den niederländischen Trainer Guus Hiddink sahen. Er verbringt seinen Urlaub in dem Hotel, einem Wellness-Resort, idyllisch gelegen mitten im Wald, umgeben von einem Golfplatz. Einer der Inhaber des Hotels ist Dietmar Hopp, der Mäzen des Bundesligisten TSG Hoffenheim 1899, der in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung (Samstagausgabe) sein Kommen ankündigte.

"Vielleicht ergibt sich die Möglichkeit mit Bierhoff, Flick und Köpke eine Runde Golf zu spielen. Ich hoffe auch, den Tim Wiese dort zu sehen. Jetzt haben wir endlich auch einen Hoffenheimer Nationalspieler", sagte er. Er hoffe, auch den Münchner Thomas Müller zu treffen.

Gündogan: Keine Langeweile möglich

"Er hat jetzt ein bisschen nachgelassen, aber er ist immer noch ein netter Kerl. Das zählt und deshalb ist er immer noch mein Lieblingsspieler", sagte Hopp. Der Milliardär und Gründer des Software-Konzerns SAP kennt einen aus dem DFB-Team besonders gut. Hansi Flick, der Assistent von Löw, trainierte von 2000 bis 2005 die Hoffenheimer und führte den Verein in die Regionalliga.

In dem Hotel hat der DFB wieder für alles gesorgt, auch dafür, dass sich die Spieler zwischen den Trainingseinheiten nicht langweilen. Zwei "Player-Lounges" wurden eingerichtet, wo sich die Profis ihre Zeit vertreiben können. Billard, Dart, Tischfußball, Tischtennis können die EM-Kandidaten spielen, wobei sie dann am liebsten gleich einen Wettbewerb daraus machen.

Einige spielen Golf, andere finden die Fahrten mit den kleinen Golf-Autos besser. "Und wem langweilig ist, kann auf das eigene Zimmer gehen und sich mit dem Internet beschäftigen", sagte Gündogan.

Der Spielplan der EM 2012

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