Bundesliga setzt auf Bundestrainer Löw

SID
Joachim Löw betreute das DFB-Team von 2004 bis 2006 bereits als Co-Trainer
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Nach der erfolgreichen WM in Südafrika hofft der Großteil der Bundesliga auf eine Amtsfortsetzung von Bundestrainer Joachim Löw und Teammanager Oliver Bierhoff.

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Joachim Löw zögert, Oliver Bierhoff zaudert - aber die Bundesliga hat sich schon entschieden: Nach dem Happy End der deutschen Nationalmannschaft mit Platz drei bei der WM in Südafrika wollen die Klubs vor allem Bundestrainer Löw, aber auch Teammanager Bierhoff weiter im Amt sehen. Das Duo betrieb bei der Endrunde offensichtlich Werbung in eigener Sache.

"Ich hoffe sehr, dass es gelingt, Jogi Löw, aber auch sein ganzes Team zu binden. Ich bin sehr dafür, dass auch Oliver Bierhoff weiterverpflichtet wird und auch Harald Stenger als Pressesprecher. Weil dieses Team jetzt bewiesen hat, dass es eine Einheit bildet", sagte Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß.

Er erhält Unterstützung von seinem Bruder Dieter Hoeneß. "Nach dieser WM muss man dieses Team behalten. Das gilt auch ohne Wenn und Aber für Bierhoff", betonte der Manager des VfL Wolfsburg.

Veh: "Diesen Weg sollte man mit dem Trainer weitergehen"

Auch viele Bundesliga-Trainer sehen insbesondere in Löw den richtigen Mann für eine rosige Zukunft. "Man hat der Mannschaft immer angemerkt, dass sie als Team auftritt. Diesen Weg sollte man mit dem Trainer weitergehen", meinte Coach Armin Veh vom Hamburger SV, während Kollege Michael Skibbe (Eintracht Frankfurt) bei "ran.de" erklärte: "Fakt ist, dass sich die Nationalmannschaft inklusive des ganzen Teams um die Spieler herum mit ihrem Auftreten für ein Weitermachen eindeutig qualifiziert hat."

Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge setzte den Deutschen Fußball-Bund (DFB) um Präsident Theo Zwanziger vor den Verhandlungen mit dem Bundestrainer sogar unter Druck. Er fordert eine Aufstockung des Löw-Gehalts.

"Es wäre ein Riesenfehler vom DFB, den Vertrag mit Löw nicht zu verlängern. Der DFB muss jetzt bereit sein, zu zahlen wie im Ausland. Man weiß ja, was zum Beispiel ein Fabio Capello verdient", sagte Rummenigge. Der Italiener Capello verdient in England als Teammanager rund 7,3 Millionen Euro - Löw wird beim DFB auf unter drei Millionen Euro pro Jahr taxiert.

Bierhoff erfreut über "öffentliche Bekundungen dieser Art"

Der oft gescholtene Bierhoff hatte die Sympathiebekundungen aus der Bundesliga bereits in der vergangenen Tagen mit Genugtuung registriert. "Das freut einen natürlich, wenn es öffentliche Bekundungen dieser Art gibt. Das zeigt, dass wir gute Arbeit leisten", beteuerte der Teammanager.

Bei einigen Klub-Chefs ist Bierhoff nicht unumstritten. Eintracht Frankfurts Vorstandsboss Heribert Bruchhagen hatte sich erst vor kurzem wieder einen Rüffel von DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach eingefangen.

Bruchhagen hatte erneut angemahnt, dass bei einer Vertragsverlängerung mit Bierhoff dessen Nebentätigkeiten (Werbung, Agentur) gestrichen werden müssten.

"Die WM war eine Riesenfreude"

Ungeachtet dessen stellte Bruchhagen der sportlichen Führung der Nationalmannschaft aber ein hervorragendes sportliches Zeugnis aus: "Dass Löw und sein Team qualifiziert sind, weiß jeder. Die WM war auch für die Bundesliga eine riesige Freude", sagte Bruchhagen - und merkte zufrieden an: "Das hat auch bestätigt, dass in unserer Liga einiges funktioniert."

Löw hatte am Samstagabend nach dem 3:2-Erfolg seiner Elf im kleinen Finale in Port Elizabeth gegen Uruguay erneut betont, dass er noch Zeit benötige, um über seine Zukunft zu entscheiden.

Nach ein paar Tagen Erholung in der Heimat will der 50-Jährige zunächst das Gespräch mit Bierhoff suchen. Anschließend stehen die Verhandlungen mit dem Verband an, der stark daran interessiert ist, den Kontrakt mit Löw bis zur EURO 2012 in Polen und der Ukraine zu verlängern.

Bundesverdienstkreuz für Jogi Löw