Premieren-Sieg! Leipzig dominiert Porto

RB Leipzig feiert seinen ersten Sieg in der Champions League
© getty

RB Leipzig hat den ersten Sieg in seiner jungen Champions-League-Historie geholt. Gegen den FC Porto gewann das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl hochverdient mit 3:2 (3:2).

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RB Leipzig drückte dem Spiel sofort den Stempel auf. Durch das gewohnt starke Kollektiv-Pressing kam Portos Kombinationsspiel nicht zur Entfaltung. Leipzigs Balance aus schnellem Kurzpassspiel und Pässen in die Tiefe brachte nicht nur Sicherheit, sondern auch reichlich Tormöglichkeiten.

Porto war mit der Schnelligkeit der Hausherren maßlos überfordert. Auch in der Entstehung des Führungstreffers durch Orban waren die portugiesischen Hintermänner lediglich Zuschauer. Jose Sa, der den entthronten Stammtorhüter Casillas (166 CL-Einsätze) schon am Wochenende in der Liga auf die Bank verdrängte, ließ unmittelbar zuvor einen Distanzschuss von Bruma nach vorne abklatschen.

Vom zwischenzeitlichen Ausgleich, der nach einem Einwurf wie aus dem Nichts fiel, ließ sich Leipzigs Offensive nicht beeindrucken. Das Zeugnis der ersten 45 Minuten: 70 Prozent Ballbesitz, 14:4 Torschüsse, 7:1 Ecken. Auch das 2:3 fiel nach einem ruhenden Ball.

Alles in allem ein hochverdienter Premieren-Sieg für Leipzig, dessen Ergebnis den Spielverlauf nicht richtig wiederspiegelt. Einzig die Naivität und Nachlässigkeit in der eigenen Defensive sind dem Bundesligisten anzukreiden, wodurch Leipzig in der Schlussphase noch einmal zittern musste. Mit nun vier Punkten in Gruppe G liegt RB auf Rang zwei hinter Besiktas.

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Orban (8.), 1:1 Aboubakar (18.), 2:1 Forsberg (38.), 3:1 Augustin (41.), 3:2 Marcano (44.)

  • RB hatte als einziges Team in Gruppe G mehr als 50 Prozent Ballbesitz nach zwei Spieltagen. Auch gegen den FC Porto hielt Leipzig das Leder zu xx Prozent in den eigenen Reihen.
  • Letztmals drei Gegentore zur Pause eines CL-Spiels gab es für den FC Porto beim 1:6 gegen den FC Bayern in München.
  • Es bleibt dabei: In der 2. Halbzeit eines RB-Spiels in der Königsklasse warten die Fans weiterhin auf einen Treffer. Alle neun Tore mit RB-Beteiligung fielen in den ersten 45 Minuten.

Der Star des Spiels: Naby Keita

Dreh- und Angelpunkt des Leipziger Spiels. Brachte sich diesmal nicht durch Fouls in Bedrängnis und gewann 62 Prozent seiner Zweikämpfe. Überzeugte durch überragendes Stellungsspiel und seine Übersicht, war gefühlt Initiator jedes Leipzig-Angriffs. Seine enge Ballführung und zielstrebigen Pässe machten Lust auf mehr.

Der Flop des Spiels: Hector Herrera

Der Kapitän der Gäste war sowohl offensiv als auch defensiv kaum ins Spiel eingebunden. Der Mexikaner gewann lediglich einen seiner 14 Zweikämpfe. Gegen Keita und Kampl fand Herrera kein Mittel, in der gegnerischen Hälfte brachte er nur 54 Prozent seiner Pässe an den Mann. Das Spiel gegen den Ball überließ er meist Portos Doppelsechs.

Der Schiedsrichter: Paolo Tagliavento (Italien)

Eine ruhige Partie für den Referee. Die erste Verwarnung war frühestens im zweiten Durchgang notwendig. Bei der diskutierten Abseitsstellung von Orban vor dem 1:0 lag Tagliavento mit der Auffassung einer passiven Abseitsstellung und darauffolgenden neuen Spielsituation richtig. Auch der geforderte Elfmeterpfiff gegen Porto (vermeintliches Handspiel) in der 53. Minute blieb zurecht aus.

Die Reaktionen der Trainer

Ralph Hasenhüttl (Trainer Leipzig): "Nach vorne waren wir sehr variabel. Wir hatten sehr viel Speed in unseren Aktionen. Damit haben wir den Gegner vor große Probleme gestellt. Bei den Standardsituationen haben wir es nicht so gut verteidigt. Wir waren die klar bessere Mannschaft. Ich glaube, wir sind jetzt in der Champions League angekommen."