Juve mühelos weiter gegen zehn Portugiesen

Die spielentscheidende Szene: Maxi Pereira pariert einen Schuss mit der Hand
© getty

Juventus Turin steht im Viertelfinale der Champions League. Gegen den FC Porto siegten die Bianconeri nach dem 2:0-Erfolg im Hinspiel auch vor heimischer Kulisse mit 1:0 (1:0).

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Vor 41.500 Zuschauern im Juventus Stadium machte Portos Maxi Pereira noch in Hälfte eins alle Hoffnungen auf ein Comeback der Portugiesen zunichte. Der Verteidiger leistete sich ein Handspiel im Sechzehner und sah die Rote Karte (40.), Paulo Dybala verwandelte den fälligen Strafstoß zum 1:0 der Bianconeri (42.).

Kurios: Schon im Hinspiel kassierten die Portugiesen in der ersten Halbzeit einen Platzverweis, insgesamt musste Porto in beiden Spielen 113 Minuten in Unterzahl agieren.

Juventus traf dank des Elfmeters in jedem der vergangenen 27 Pflichtspiele - das gab es zuletzt zwischen April und Dezember 2013.

Der ehemalige Hamburger Tomas Rincon kam bei Juventus mit 29 Jahren zu seinem Champions-League-Debüt.

Die Auslosung der Viertelfinalspiele findet am Freitag um 12 Uhr in Nyon statt.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Im Gegensatz zum 2:0 im Hinspiel geht Juve auf vier Positionen verändert in die Partie: Massimiliano Allegri setzt Lichtsteiner, Barzagli, Pjanic und Chiellini auf die Bank und lässt Alves, Benatia, Marchisio und Bonucci ran.

Auf der anderen Seite nimmt Nuno Espirito Santo drei Wechsel vor: Andre Andre, Layun und Torres spielen für den gesperrten Telles, Neves und Herrera (beide Bank).

23.: Die erste richtige Chance - und die hat Mandzukic! Cuadrado findet den Ex-Münchner mit einer scharfen Flanke von rechts am langen Pfosten, aber Casillas schnappt sich den wuchtigen Kopfball aus zehn Metern.

28.: Dybala! Higuain tankt sich rechts an die Grundlinie durch und gibt halbhoch in die Mitte. Sein Sturmpartner kommt angerauscht, hat das leere Tor vor sich - kommt aber mit dem langen Bein nicht mehr kontrolliert an den Ball...

40.: Unfassbar! Wie im Hinspiel kassiert Porto schon in Hälfte eins einen Platzverweis. Casillas fischt einen Kopfball von Benatia stark raus, Pereira wirft sich in ähnlicher Torwart-Manier in Higuains Nachschuss - klare Sache! Elfer und Rot.

42., 1:0, Dybala (Elfmeter): Trocken, humorlos, rechts unten - Dybala versenkt! Für den Argentinier das vierte Elfmetertor in Folge.

49.: Wilde Szene! Higuai flankt von rechts, Marcano kopft beinahe ein Eigentor - Casillas rettet Weltklasse! Im Gegenzug schießt Benatia einen Riesenbock, Soares ist komplett frei durch, setzt die Kugel vor Buffon aber am Kasten vorbei.

60.: Mandzukic verlängert die Kugel per Hacke nach links, wo Pjaca den Ball mit der Brust annimmt, aus spitzem Winkel aber leicht verzieht!

82.: Nochmal Porto: Jota wird links auf die Reise geschickt und versucht's mit dem Chip - der Ball geht aus spitzem Winkel aber nur ans Außennetz...

Fazit: Juventus diktiert das Geschehen von Anfang an und ist verdient weiter. Porto muss schon wieder mehr als eine Hälfte in Unterzahl spielen und hat in Sachen Weiterkommen nichts zu melden.

Der Star des Spiels: Paulo Dybala. Wieder ein unglaublich geschmeidiger Auftritt des Argentiniers, der aus einer starken Offensivreihe noch einmal heraus stach. Alleine in Halbzeit eins an fünf der elf Juve-Abschlüsse direkt beteiligt - darunter sein Elfmetertreffer zum 1:0. Gewann dazu 87,5 Prozent (!) seiner Zweikämpfe.

Der Flop des Spiels: Maxi Pereira. Hatte in seinen 40 Minuten auf dem Platz große Probleme mit Mandzukic' Flügelläufen. Kam nur in zwei Zweikämpfe, gewann davon einen. Entschied dann mit seiner Roten Karte und dem Elfmeter das Spiel zugunsten des Gegners.

Der Schiedsrichter: Ovidiu Hategan (Rumänien). Unaufgeregte Leistung in einem unaufgeregten Spiel.

Das fiel auf:

  • Juve mit der vollen Kapelle im Angriff - und das zahlte sich aus: Higuain als Stürmer, Dybala leicht hängend hinter ihm und die Flügel Mandzukic (links) und Cuadrado (rechts) beschäftigten die Portugiesen so sehr, dass diese keinerlei Ressourcen mehr für ein eigenes, geordnetes Spiel nach vorne hatten.
  • Das Mittel der Wahl der Italiener war das Spiel über die Außen mit Flaken und Läufen an die Grundlinie, da man mit Higuain und Dybala sowie den immer wieder extrem einrückenden Flügelspielern viel torgefährliches Personal in der Gefahrenzone hatte. Nach einer halben Stunde musste Porto alleine Cuadrado dreimal per Foul stoppen.
  • Die Gäste dagegen im ersten Abschnitte verheerend. Hatten die Portugiesen einmal den Ball, fehlte die Ruhe im Aufbau komplett. Die hastigen Dribblings und Einzelaktionen fanden ihr Ende in Juves gut gestaffelter Defensive oder katastrophalen Pässen und Schüssen. Auch die Standards waren zum vergessen. Die Folge: Genau ein portugiesischer Ballkontakt im Juventus-Strafraum in Halbzeit eins.
  • Mit Pjaca für Cuadrado kamen die Gastgeber etwas gemütlicher aus der Kabine und ließen Porto auch durch ein paar Nachlässigkeiten kurz ins Spiel kommen. Gefahr, die Kontrolle über das Geschehen an die dezimierten Portugiesen zu verlieren, lief Juve aber zu keinem Zeitpunkt. Nach 60 Minuten war die Partie nur noch ein Schaulaufen.

Juventus - FC Porto: Die Statistik zum Spiel