Mourinhos Mauer stoppt Atletico

Chelseas Torhüter Petr Cech musste früh wegen einer Verletzung ausgewechselt werden
© getty

Der FC Chelsea hat mit einer starken Defensivleistung im Hinspiel des Champions-League-Halbfinals ein 0:0 bei Atletico Madrid geholt.

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Vor 52.560 Zuschauern im ausverkauften Stadion Vicente Calederon lieferte Atletico Madrid zwar eine couragierte und emotionsgeladene Partie ab, fand gegen die stark verteidigenden Engländer aber kein Mittel.

Das Rückspiel findet am 30. April an der Stamford Bridge in London statt.

Reaktionen:

Diego Simeone (Trainer Atletico): "Es war ein typisches Halbfinale, ein hartes und schwieriges Spiel. Wir haben es auf verschiedene Weise probiert, aber kein Mittel gefunden, um ein Tor zu erzielen. Es wird ein sehr intensives Rückspiel werden."

Jose Mourinho (Trainer FC Chelsea): "Es war ein sehr enges, umkämpftes Spiel, ein Spiel für Männer, sehr taktisch. Atletico hatte sichtlich mehr Ballbesitz, aber trotz aller Probleme die wir hatten, werden wir im Rückspiel das Spiel unseres Lebens machen. Cech wird in dieser Saison nicht mehr spielen können."

...über das Resultat: "Ich wollte 5:0 gewinnen und schon im Finale stehen, aber ich wusste auch, dass das schwierig wird. Es ist nicht leicht, dieses Stadion ungeschlagen zu verlassen. Das Ergebnis erlaubt es uns, das Finale an der Stamford Bridge auszutragen."

Andre Schürrle (FC Chelsea): "Für uns ist es gut, dass wir kein Gegentor bekommen haben. Das war unser Plan. Es hat weniger gut geklappt, dass wir Konter fahren wollen. Das können wir auf jeden Fall zuhause drehen.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Drei Veränderungen bei Atletico im Vergleich zum Sieg am Wochenende gegen Elche: Suarez, Raul Garcia und Diego kommen für Tiago, Adrian und David Villa.

Bei Chelsea fehlt der gesperrte Ivanovic. Azpilicueta tauscht deshalb die Seiten und verteidigt rechts, Cole links hinten. Da Eto'o (Knieprobleme) verletzt fehlt, stürmt Torres. Schürrle und Oscar sitzen auf der Bank, für Hazard hat es nicht gereicht, er steht nicht im Kader.

15.: Koke zieht einen Eckball von links direkt aufs Tor. Cech lenkt den Ball im letzten Moment über die Latte.

18.: Cech hat sich bei seiner Rettungsaktion am Arm verletzt und muss ausgewechselt werden, der 41-jährige Schwarzer kommt in die Partie und macht sein 2. CL-Spiel.

34.: Suarez zieht aus 25 Metern zentrale Position ab, knapp am rechten Pfosten vorbei. Schwarzer war noch mit den Fingerspitzen dran.

55.: Schwarzer mit einer verunglückten Faustabwehr direkt auf Diego. Der lässt am Strafraum David Luiz aussteigen und zieht ab. Sein Flachschuss ist für den zurückgeeilten Schwarzer aber kein Problem.

64.: Lampard räumt Arda Turan mit gestrecktem Bein am Mittelkreis ab und sieht Gelb. Er fehlt im Rückspiel.

73.: Terry knickt mit dem linken Fuß unglücklich um und muss vom Platz. Schürrle wird eingewechselt und geht auf rechts ins Mittelfeld. Luiz füllt die Lücke in der Innenverteidigung.

75.: Gabi und Mikel sehen nach einer Rudelbildung Gelb. Beide müssen im Rückspiel zuschauen.

76.: Gabi schießt einen Freistoß aus 25 Metern von halblinks durch die Mauer. Schwarzer ist im linken Eck und dreht den Ball um den Pfosten.

Fazit: Atletico biss sich an der gut organisierten Chelsea-Defensive die Zähne aus.

Der Star des Spiels: Mark Schwarzer. Hatte in seinem erst zweiten CL-Spiel keinerlei Anlaufschwierigkeiten und strahlte große Ruhe aus. Auch bei hohen Bällen bis auf einen Wackler sicher.

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Der Flop des Spiels: Raul Garcia. Kein komplett schlechtes Spiel von ihm, aber am Ende ohne Effizienz. Kam immer wieder in ordentliche Abschlusspositionen, agierte dabei aber sehr unglücklich.

Der Schiedsrichter: Jonas Eriksson (Schweden). Hatte in der zum Teil hektischen Partie ab und zu Probleme mit der Zweikampfbewertung. Aber ohne groben Schnitzer und mit dem richtigen Maß bei den Gelben Karten.

Das fiel auf:

  • Atletico spielte von Beginn an nach vorne, fand aber kaum Räume gegen die Chelsea-Defensive. Die Colchoneros waren zwar bemüht, liefen viel und holten sich verlorene Bälle schnell wieder, aber Chancen gab es kaum. Im Zentrum und bei hohen Bällen aus dem Halbfeld war Chelsea nicht zu überwinden, über Außen kam Atletico kaum zur Grundlinie.
  • Chelsea war gekommen, um das eigene Tor zu sichern. Die Blues verteidigten tief in der eigenen Hälfte im 4-5-1, nur Torres zog sich nicht hinter den Ball zurück und blieb bei den Atletico-Innenverteidigern stehen. Alle anderen verteidigten im oder um den Strafraum herum. Die gewonnen Bälle wurden meist relativ ziellos nach vorne geschlagen. Ein strukturierter Spielaufbau fand nicht statt.
  • Nach der Pause lockerte Chelsea seinen Riegel kurzzeitig und attackierte Atletico teilweise früher. Die Spanier durften nicht mehr komplett ohne Gegenwehr aufbauen. Außerdem musste Atletico nach dem hohen Anfangstempo den Fuß vom Gas nehmen, blieb aber weiter spielbestimmend. Es fehlte aber weiter das Rezept, um Chelsea zu knacken.

Atletico Madrid - FC Chelsea: Die Statistik zum Spiel