BVB: Big Points im Emirates

Duell der deutschen Nationalspieler: Dortmunds Reus gegen Arsenals Özil
© getty

Borussia Dortmund hat am 3. Spieltag der Champions League einen wichtigen Sieg gefeiert. Der BVB siegte beim FC Arsenal mit 2:1 (1:0).

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Vor 60.000 Zuschauern im Emirates Stadium in London brachte Henrikh Mkhitaryan die Dortmunder in Führung (16.). Olivier Giroud gelang noch vor der Pause der Ausgleich für die Gunners (41.). Robert Lewandowski markierte in der Schlussphase den Siegtreffer (82.).

Dortmund rückt damit in Gruppe F aufgrund des besseren Torverhältnisses auf Platz eins. Allerdings haben auch Arsenal und der SSC Neapel, der mit 2:1 bei Olympique Marseille gewann, wie der BVB sechs Punkte auf dem Konto. Beide Mannschaften treffen sich am 4. Spieltag in zwei Wochen am 6. November in Dortmund wieder.

Reaktionen:

Arsene Wenger (Trainer FC Arsenal): "Es war ein sehr intensives Spiel mit sehr wenigen Chancen. Dortmund hat mit sehr gut organisiertem Auftreten unseren Spielfluss unterbunden. Beim zweiten Tor waren wir zu naiv."

Jürgen Klopp (Trainer BVB): "Das war eine Riesenleistung. Arsenal ist in einer sensationellen Verfassung, und wir haben am Ende nach einem fantastischen Angriff 2:1 gewonnen - alles ist gut! Die Mannschaft hat sich komplett auf das Spiel eingelassen. Wir haben sehr gut angefangen und super gegen den Ball gearbeitet. Dann wurde Arsenal besser, aber wir waren so gut im Spiel, dass wir immer in der Lage waren, das Spiel für uns zu entscheiden. Das sah sehr reif aus."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei Arsenal kommt Ramsey zurück ins Team und ersetzt den verletzten Flamini. Rosicky läuft statt Cazorla in der offensiven Dreierreihe auf. Beim BVB gibt es drei Änderungen im Vergleich zum Samstag: Hummels, Schmelzer und Blaszczykowski kommen für Sokratis, Durm und Aubameyang.

12.: Ballgewinn Hummels gegen Giroud. Konter des BVB über Sahin. Pass auf Reus, der aus 20 Meter von halbrechts abzieht. Zwei Meter neben den linken Pfosten.

16., 0:1, Mkhitaryan: Ramsey vertändelt den Ball am eigenen Strafraum gegen Reus. Der Ball kommt zu Lewandowski, Pass auf Mkhitaryan, der aus 16 Metern rechts unten einschießt.

38.: Hummels sieht gegen Giroud auf links nicht gut aus. Die Flanke des Franzosen wehrt Schmelzer zur Mitte ab. Rosicky nimmt den Ball auf und zielt mit links aus 22 Metern aufs links Eck. Weidenfeller ist geschlagen, aber Hummels steht - warum auch immer - auf der Linie und klärt.

41., 1:1, Giroud: Sagna mit einer starken Flanke aus dem rechten Halbfeld in den Rücken der Abwehr. Weidenfeller kommt raus, aber Subotic ist mit der Fußspitze noch dran und schießt den Torhüter an. Giroud ist da und staubt aus drei Metern ins leere Tor ab.

69.: Klasse Angriff von Arsenal. Özil spielt auf rechts Doppelpass mit Ramsey. Rückpass auf Cazorla, der den Ball aus 20 Metern ans rechte Lattenkreuz schießt.

82., 1:2, Lewandowski: Klasse Konter des BVB. Langer Ball auf Lewandowski, der im Mittelfeld auf Sahin ablegt. Pass auf rechts zu Aubameyang. Großkreutz hinterläuft und spielt eine starke Flanke auf den zweiten Pfosten. Lewandowski ist da und drückt den Ball aus sieben Metern volley ins kurze Eck.

Fazit: Ein Unentschieden wäre vielleicht gerecht gewesen. Dortmund war im entscheidenden Moment aber konsequenter im Abschluss und verdiente sich den Sieg durch eine Willensleistung.

Der Star des Spiels: Robert Lewandowski. Dortmunds ultimative Waffe im Offensivspiel. Hatte eine unglaubliche Präsenz mit dem Rücken zum Tor, behauptete die Bälle und legte sie immer wieder perfekt ab. Leitete so das zweite Tor ein, das er selbst erzielte und bekommt auch den Assist fürs 1:0.

Der Flop des Spiels: Aaron Ramsey. In den letzten Wochen in überragender Form, gegen den BVB fast unsichtbar. Seine Schlafmützigkeit vor dem 0:1 war bezeichnend für Arsenals Anfangsphase und auf diesem Niveau nicht zu verzeihen. Gewann nur 33 Prozent seiner Zweikämpfe. Ebenfalls schwach: Wilshere.

Der Schiedsrichter: Jonas Eriksson (Schweden). Schwache Leistung. Ohne klare Linie, was die Intensität des Körpereinsatzes betrifft. Pfiff damit vor allem Dortmund die eine oder andere aussichtsreiche Kontermöglichkeit ab. Gelb gegen Rosicky war zu hart.

Das fiel auf:

  • Arsenal verteidigte den Dortmunder Ballbesitz extrem passiv. Die Gunners zogen sich mit allen Mann in die eigene Hälfte zurück, wurden aber nie aggressiv. So konnte der BVB das Spiel locker kontrollieren. Arsenal traute sich nicht, seinen gewohnten Fußball zu spielen, vor allem der Respekt vorm Dortmunder Umschaltspiel schien enorm.
  • Nicht Özil, nicht Ramsey, nicht Wilshere brachten die Wende. Rosicky und Giroud waren die prägenden Figuren, als Arsenal nach 25 Minuten besser wurde. Die Gunners attackierten den BVB energischer, trauten sich bei eigenem Ballbesitz mehr zu und überspielten häufiger die erste Pressinglinie. Die Dortmunder gaben dagegen die Bälle zu schnell her und konnten trotz hohem Aufwand nicht mehr alle Löcher zulaufen.
  • Beide Mannschaften verzichteten eigentlich auf richtiges Flügelspiel. Sowohl bei Arsenal als auch bei Dortmund zogen die offensiven Außen enorm zur Mitte, der Weg zur Grundlinie wurde so gut wie nie gesucht. Die Partie spielte sich dadurch im Zentrum ab, wo es natürlich sehr eng war. Erst als Özil nach rechts auswich, kam Arsenal auch über diese Seite.
  • Dortmund hing in der Schlussphase gewaltig in den Seilen. Wie schon gegen Hannover schien der BVB läuferisch am Limit zu sein. Die Spieler der Borussia liefen auch insgesamt zehn Kilometer mehr als die Arsenal-Akteure. Für den entscheidenden Konter reichte die Kraft der Borussen aber noch.

FC Arsenal - Borussia Dortmund: Daten zum Spiel

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