United eine Nummer zu groß für die Werkself

Von David Kreisl
Wayne Rooney erzielte beim Champions-League-Auftakt von Manchetser United zwei Tore
© getty

Bayer Leverkusen konnte die Rückkehr auf die große internationale Bühne nach 18-monatiger Abstinenz nicht erfolgreich gestalten. Gegen Manchester United unterlag die Werkself verdient mit 2:4 (0:1).

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Vor 75.811 Zuschauern im Old Trafford erzielte Wayne Rooney die Führung für Manchester United (22.). Nach dem schmeichelhaften Anschluss durch Simon Rolfes (54.) entschieden Robin van Persie (59.) und wieder der überragende Wayne Rooney (70.) die Partie. Antonio Valencia traf nach einem Konter (79.), bevor Ömer Toprak nur noch verkürzen konnte (88.).

Manchester United ist dank des klaren Siegs jetzt Tabellenführer der Gruppe A, Bayer Leverkusen hinter Real Sociedad und Schachtjor Donezk Letzter.

Reaktionen:

Simon Rolfes (Bayer Leverkusen):"Mit Sicherheit ist so was nie der einzige Grund, aber es hilft natürlich auch nicht, wenn die Schiedsrichter da so schlafen. Aber vor dem Spiel fotografieren sie sich gegenseitig auf dem Rasen. Da darf man auch mal fragen, ob das die Professionalität der Schiedsrichter ist. Eine andere Frage ist, ob wir ManU nicht hätten vor größere Probleme stellen können. Es war von unserer Seite nicht optimal und vom Schiedsrichter auch nicht."

Bernd Leno (Bayer Leverkusen): "Ich weiß gar nicht, was die Aufgabe des Torrichters ist. Das ist eh nur Alibi. Die stehen da rum und meckern den Torhüter an. Es ist klarer als klar, dass der (Valencia Anm. d. Red.) vor mir herumgehüpft ist."

Rudi Völler (Sportchef Bayer Leverkusen):"Man kann hier verlieren, wir können hier aber auch was holen. Da muss aber auch der Schiedsrichter mitspielen, und vor allem auch der Typ neben dem Pfosten. Und wir dürfen nicht so viele individuelle Fehler machen, dann kannst du hier punkten, sonst geht das nicht."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Im Vergleich zum Sieg über Crystal Palace drei Änderungen in der Startelf der Hausherren. Während Smalling Fabio ersetzt, feiert Neuzugang Fellaini sein Startdebüt für die Red Devils. Ex-Borusse Kagawa rutsch für Young auf Linksaußen ins Team. Nani fehlt gesperrt.

Bei Leverkusen beginnt überraschen FCB-Leihgabe Can für Bender. Donati ersetzt im Gegensatz zum 3:1-Erfolg gegen Wolfsburg Hilbert als Rechtsverteidiger.

11.: Erste Torannhäherung des Spiels: Fellaini schickt aus der eigenen Hälfte van Persie auf die Reise. Der Holländer schließt direkt aus gut zwanzig Metern ab, verzieht aber den Flachschuss um etwa einen Meter.

22., 1:0, Rooney: Van Persie wackelt an der linken Eckfahne Donati aus und passt zurück. Carricks halbhoher Ball in den Sechzehner wird noch auf Evra verlängert. Der Franzose bringt die Flanke gefühlvoll an den Fünfer, wo der völlig blanke Rooney per Volley-Drop-Kick vollstreckt. Valencia behindert dabei Leno noch auf der Torlinie.

43.: Rooney zirkelt einen Freistoß von links aus zwanzig Metern Zentimeter am Tor vorbei!

52.: Unfassbare Szene! Toprak rutscht als letzter Mann aus und überlässt Rooney die Kugel, der auf Leno vorbeigeht und in spitzem Winkel zum Tor vollkommen frei steht. Doch anstatt den Ball zu van Persie quer zu passen, versucht er es selbst - und legt die Kugel am Tor vorbei!

54., 1:1, Rolfes: Son erkämpft sich die Kugel nach einem geblockten Schuss links im Straraum wieder und legt ab. Der Kapitän nimmt aus 18 Metern Maß und zirkelt den Ball mit einem unglaublichen Effet in die linke Ecke - de Gea ohne Chance.

59., 2:1, van Persie: Traumtor! Valencia darf ungestört auf rechts bis zur Grundlinie durchlaufen. Die Flanke geht zwar etwas in den Rücken des Holländers, doch der Stürmer wuchtet die Kugel per Drehschuss über sich hinweg ins Tor. Leno hat nicht genug Zeit zu reagieren, zentral im Tor schlägt's ein.

70., 3:1, Rooney: Einen langen de-Gea-Abschlag verlängert Spahic per Kopf zu Rooney, der wieder von links frei auf Leno zugeht, diesmal aber direkt ins kurze Eck abschließt.

79., 4:1, Valencia: Leverkusen läuft in einen Konter. Rooney geht mit Tempo auf die Innenverteidigung zu und steckt perfekt durch zu Valencia. Der zieht von der Sechzehner-Grenze ungestört ab. Leno ist beim Flachschuss auf die linke Ecke machtlos.

88., 4:2, Toprak: Nach einer Ecke von rechts verschätzt sich de Gea. Der erste Kopfball von Reinartz geht noch an die Latte, in der allgemeinen Konfusion drischt Toprak den Ball aus wenigen Metern zur Ergebniskosmetik in die Maschen.

Fazit: Vollkommen verdienter Sieg für Manchester, der auch in dieser Höhe in Ordnung geht. Leverkusen nach einer couragierten Anfangsphase ohne Mittel gegen den englischen Meister - weder in der Offensive, noch in der Defensive.

Der Star des Spiels: Wayne Rooney war ja eigentlich schon weg aus Manchester und mutiert langsam zu einem der wichtigsten Spieler. Erzielte mit seiner starken Schusstechnik das wichtige 1:0, ließ sich auch von seiner vergebenen Riesenchance nicht aus dem Konzept bringen und entschied mit seinem zweiten Tor und der Vorlage zum 4:1 das Spiel.

Der Flop des Spiels: Emir Spahic erwischte einen rabenschwarzen Tag und war quasi an allen Gegentoren beteiligt. Ließ beim ersten Tor Rooney frei im Fünfer abschließen und konnte van Persie beim 2:0 nicht entscheidend stören. Die "Krönung" des Katastrophen-Auftritts: Die völlig misslungene Kopfballverlängerung vor Rooneys zweiten Streich.

Der Schiedsrichter: Damir Skomina (Slowenien). Lieferte eine unglückliche Vorstellung ab. Übersah beim Führungstor von Rooney die glasklare Abseitsposition von Valencia, der auf der Torlinie stand und Leno bei der Parade klar behinderte. Der Zweikampf, als sich Donati in van Persie warf warf und trotzdem einen Freistoß bekam, war absurd. Auch sonst in der Zweikampfbewertung nicht immer auf der Höhe.

Das fiel auf:

  • Leverkusen brauchte einige Minuten, um sich zu klimatisieren. Die Werkself dann aber bis zum Gegentor mit einer guten Defensiv-Leistung. United investierte viel in die Offensive und hatte klar mehr Ballbesitz, Torszenen gab es auf beiden Seiten aber lange nicht.
  • Leverkusen schien im Angriff vorne zu hektisch. Viele überhastete Aktionen, Fehlpässe und schlampig ausgespielte Konter ließen keinerlei Gefahr aufkommen.
  • United kam nach dem irregulären Führungstreffer immer mehr ins Rollen und dominierte die Partie ab Mitte der zweiten Halbzeit komplett. Fellaini machte in seinem Startelf-Debüt einen guten Job und sorgte an der Seite von Carrick für die Kontrolle im Mittelfeld.
  • Das Tor für Leverkusen genauso schön wie schmeichelhaft, da die Werkself davor praktisch keine gute Torchance hatte. Die kurze euphorische Dranphase nach dem Ausgleich machte van Persie mit seinem Traumtor zunichte. Obwohl United danach einen Gang zurückschaltete, gelang Rooney nach einem schlimmer Patzer von Spahic 20 Minuten vor Schluss die Vorentscheidung.

Manchester United - Bayer Leverkusen: Daten zum Spiel