3:0! BVB spaziert ins Viertelfinale

Von Fatih Demireli / Gunnar Göpel
Felipe Santana bringt Dortmund nach einer Götze-Ecke in Führung
© getty

Borussia Dortmund hat das Viertelfinale der Champions League erreicht. Nach dem 3:0 (2:0) gegen den ukrainischen Meister Schachtjor Donezk und dem 5:2-Gesamtergebnis steht der BVB zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte in der Runde der letzten Acht.
 

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Felipe Santana (31.), Mario Götze (37.) und Jakub Blaszczykowski (58.) erzielten die Tore für den BVB, der damit sein viertes Champions-Leauge-Heimspiel in Folge gewann. Dortmund musste vor 65.829 Zuschauern auf den erkrankten Mats Hummels verzichten.

Die Reaktionen:

Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund): "Das ist für uns alle ein außergewöhnlicher Moment. Die ganze Champions-League-Saison läuft bisher wie geschnitten Brot. Die Mannschaft spielt außergewöhnlich. Das war ein unglaubliches Spiel von uns.

Mario Götze (Borussia Dortmund): "Wir wollten unbedingt weiterkommen und haben vor allem in der ersten Halbzeit eine sehr gute Leistung gezeigt. Ohne Mats war es natürlich schwer, aber Neven und Felipe haben es sehr gut gemacht, daher mussten wir uns keine Sorgen machen. Wir genießen den Abend, dann bereiten wir uns auf das Derby vor, das wir natürlich auch gewinnen wollen."

Alle Stimmen zum Viertelfinal-Einzug des BVB

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Dortmund ohne Hummels, der nicht rechtzeitig fit wurde. Klopp bringt zudem Bender für Kehl im Zentrum. Bei Donezk kehrt Kucher nach abgelaufener Sperre zurück und rückt für den verletzten Chygrynskiy in die Mannschaft.

11.: Götze zieht in die Mitte und steckt den Ball schön in den Lauf von Lewandowski. Der Pole schließt nach ein paar Schritten von Hübschman bedrängt ab und trifft den clever herauseilenden Pyatov.

31., 1:0, Felipe Santana: Ecke Dortmund. Götze bringt den Ball hoch in die Mitte. Santana steigt hoch und drückt den Ball per Kopf sehr platziert und mit viel Dampf neben den rechten Pfosten.

37., 2:0, Götze: Lewandowski wird an der rechten Außenlinie geschickt, nimmt den Ball mit der Brust mit und flankt halbhoch in die Mitte. Kucher verpasst in der Mitte. Götze läuft ein und spitzelt den Ball in die lange Ecke. Der Ball ist noch leicht abgefälscht.

42.: Rakyzkyj vertändelt den Ball an der Mittelinie. Dortmund kontert drei gegen zwei. Lewandowski legt nach rechts raus und der Schuss von Gündogan wird ins Aus geblockt. Nach der Ecke kommt Piszczek aus der Distanz zum Schuss. Der Ball geht deutlich drüber.

45.: Eine verunglückte Flanke von Fernandinho wird ganz gefährlich, weil sie zum Schuss aus spitzem Winkel verkommt. Weidenfeller steht genau richtig und pariert den Ball zur Ecke.

48.: Doppelchance für Douglas Costa. Erst läuft er aus der eigenen Hälfte bis in den Dortmunder Strafraum, scheitert aber mit einem Kullerball an Weidenfeller. Dann legt Luiz Adriano am Strafraum nach rechts auf Costa ab, der knapp links unten am Tor vorbeischießt.

58., 3:0, Blaszczykowski: Gündogan kommt aus zentraler Position vor dem Strafraum völlig unbedrängt zum Abschluss. Den Vollspannschuss kann Pyatov zwar abwehren, aber nicht kontrollieren. Kuba spritzt dazwischen und schiebt den Ball in das leere Tor.

74.: Götze auf Reus, der legt in der Mitte ab auf Großkreutz, platzierter Schuss auf die rechte untere Ecke. Pyatov taucht ab und lenkt den präzisen Schuss um den Pfosten.

Fazit: Souveräner und verdienter BVB-Sieg dank einer bärenstarken ersten Hälfte.

Der Star des Spiels: Mario Götze. Sehr beweglich, immer unterwegs und fast an allen Offensivaktionen des BVB beteiligt. Holten die Ecke vor dem 1:0 heraus, markierte das 2:0 selbst. Insgesamt an sieben Torschüssen beteiligt. Ein echtes Statement auf internationalem Parkett.

Der Flop des Spiels: Olexandr Kucher. Setzte sich schon nach 15 Minuten den Rucksack mit der Gelben Karte auf, hätte nach 30 Minuten sogar Gelb-Rot sehen können. Schlampig im Zweikampf, gewann nur 40 Prozent seiner Duelle. Ganz schwaches Abwehrverhalten beim 0:2.

Der Schiedsrichter: Damir Skomina aus Slowenien war in seinem 19. Champions-League-Spiel ein souveräner Leiter, wobei es kaum strittige Szenen gab. Im Zweikampf Rat/Lewandowski (13.) keinen Elfmeter zu geben, war vertretbar. Kucher stand in bis zwei Szenen vor der Gelb-Roten-Karte: Dass es nicht dazu kam, war der Großzügigkeit Skominas zu verdanken. Glück hatte Piszczek (78.) nach Handspiel an der Strafraumgrenze.

Die Trainer:

Jürgen Klopp brachte Sven Bender statt Sebastian Kehl, erhoffte sich dadurch etwas mehr Kombinationssicherheit im Zentrum. Allerdings verletzte sich Bender zur Pause, so dass Kehl doch kommen musste. Aufgrund des Zwischenstands von 0:2 nicht die schlechteste Lösung.

Mircea Lucescu haderte früh mit seinen Offensivleuten, vor allem mit Taison, der sich ständig festrannte, ob seiner Ballverliebtheit. Reagierte nach der Pause mit der Hereinnahme von Douglas Costa: ein guter Schachzug. Bis dann Pyatov alle Hoffnungen beendete.

Das fiel auf:

 

  • Dortmund mit frühem Pressing. Lewandowski und Götze immer auf den ballführenden Mann: Donetsk dadurch mit Problemen im Aufbau. Kaum Raumgewinn bei eigenem Ballbesitz.
  • Donetsks Schwachstelle: Linksverteidiger Rat, den der BVB immer wieder geschickt aus der Viererkette zog. Dadurch viele Angriffe über die rechte Seite. Auch die Ecke, die zum 1:0 führte ein Vorstoß über Piszczek und Götze.
  • Dortmund sehr kompakt, Spiel mit kurzen Wegen, auch weil Lewandowski und Götze fortwährend nach hinten arbeiteten. Typische Szene: Ballgewinn im Zentrum, schnelles Umschalten über Götze, finale Aktion Lewandowski.
  • Manko: Hier und da zögerten die Dortmunder zu lange mit dem Abschluss.
  • Donetsk nach der Pause um einiges mutiger im Offensivspiel. Der eingewechselte Douglas Costa erhöhte die Passzirkulation, sodass Donetsk besser kombinieren konnte. Pytatovs Riesenpatzer beendete aber alle Donetsker Hoffnungen.
  • Sehr positiv: Die Abgezockheit und Reife der Dortmunder Mannschaft, die in der nächsten Runde sicher weiterhelfen wird.

 

Borussia Dortmund - Schachtjor Donezk: Daten zum Spiel