Bayern schließt Gruppe mit Rekordpunktzahl ab

Von Für SPOX in der Allianz Arena: Florian Bogner / Daniel Reimann
Anatolij Tymoschtschuk (Nr. 44) erzielte das zwischenzeitliche 2:0 für den FC Bayern
© Getty

Der FC Bayern München hat im dritten Champions-League-Heimspiel den dritten Sieg gefeiert und darf damit optimistisch auf die Achtelfinal-Auslosung am 17. Dezember blicken. Zum Abschluss der Gruppe E kam der Vorjahresfinalist zu einem 3:0 (2:0)-Sieg über den FC Basel und erzielte mit 15 Punkten das beste Gruppenphasenergebnis der Vereinsgeschichte. Bayern stand vorher schon als Gruppensieger fest.

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Vor 66.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena erzielten Franck Ribery (35./50.) und Anatolij Tymoschtschuk (37.) die Tore für den deutschen FCB. Der Schweizer FCB schließt die Gruppe E damit als Dritter ab und spielt im neuen Jahr in der Europa League weiter.

Im Tor der Bayern kam Thomas Kraft zu seinem zweiten Champions-League-Einsatz und machte seine Sache erneut gut.

Reaktionen:

Louis van Gaal (Trainer FC Bayern München): "In der ersten Halbzeit hat uns Thomas Kraft gerettet - das ist gut, dass der das macht und dass er diese Erfahrung bekommt. Ich bin sehr zufrieden: Fünf Siege in der Gruppenphase - das haben nicht viele Mannschaften geschafft."

Mark van Bommel (FC Bayern München): "Es geht rauf und runter. Wenn man gewinnt, sagt man, sie sind wieder da und wenn man verliert, ist alles wieder schlecht. Wir sind in der Lage, eine Serie zu starten. Ich habe den Glauben auf den Titel nicht aufgegeben."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bayern mit den zehn Feldspielern, die 0:2 auf Schalke verloren. Kraft bekommt im Tor erneut eine Bewährungschance.

Basel mit derselben Elf, die zuletzt in der heimischen Liga Bern 3:1 schlug. Heißt: Im 4-4-2 mit einem hängenden Frei und dem jungen Shaqiri auf rechts.

9.: Konter Basel. Shaqiri entwischt Breno und zieht aus zwölf Metern ab. Kraft pariert stark, Lahm klärt.

34.: Zweimal stark von Kraft. Erst pariert er im kurzen Eck gegen Frei. Kurz danach läuft Streller Breno davon, scheitert aber erneut an Kraft.

35., 1:0, Ribery: Missglückter Doppelpass zwischen Contento und Kroos, doch Contento luchst Cabral auf der Torauslinie den Ball ab, lockt Costanzo raus und legt dann für Ribery ab. Der schießt Abraham auf der Linie an, von dessen Bein geht der Ball ins Tor. Riberys erstes Saisontor.

37., 2:0, Tymoschtschuk: Ecke Kroos von rechts. Gomez verlängert am Fünfer, Tymoschtschuk drückt aus kurzer Distanz ein. Erstes CL-Tor seit genau einem Jahr.

42.: Konter Bayern. Gomez bedient Ribery am Sechzehner. Der ist mutterseelenallein, schlenzt den Ball aber übers Tor.

50., 3:0, Ribery: Müller ist rechts auf und davon und legt im richtigen Moment in die Mitte. Inkoom verliert die Orientierung, Ribery ist da und schiebt links ein. Sein erster Doppelpack für Bayern seit dem 5:0 in Lissabon im Februar 2009.

57.: Doppelchance für Bayern, aber Contento und Schweinsteiger scheitern nach einem Angriff über links aus kurzer Distanz an Costanzo.

70.: Schlimmer Patzer von Breno, der den Ball als letzter Mann gegen Frei verliert. Frei spielt nach innen, Almerares versagt aber frei vor dem Tor.

Fazit: Am Ende ein souveräner Sieg der Bayern, die Basels Fehler schamlos ausnutzten. Was aufs eigene Tor kam, hielt Kraft sicher.

Der Star des Spiels: Thomas Kraft. Der Keeper bewahrte den heimischen FCB in der ersten Halbzeit durch drei Paraden gegen Shaqiri, Frei und Streller vor einem Rückstand, ehe ihm seine Vorderleute eine ruhige zweite Halbzeit bescherten.

Die Gurke des Spiels: Samuel Inkoom. Der rechts hinten aufgebotene Ghanaer nutzte in der Anfangsphase den von Ribery gebotenen Raum nach vorne, brach dann aber ein und musste seinem Gegenspieler zwei Tore gewähren. Beim 0:1 war er sich mit Cabral uneins, beim 0:3 irrte er hilflos durch den Strafraum.

Die Pfeife des Spiels: Martin Hansson (Schweden). War ein sehr guter Leiter einer fairen Partie. Immer autoritär, aber nie arrogant und ohne Fehler bei der Zweikampfbewertung. Nur einmal ließ ihm sein Assistent im Stich, der Streller in der ersten Halbzeit zu Unrecht im Abseits sah.

Analyse: Bayern begann in der Defensive etwas sorglos. Deswegen gehörte die Anfangsphase den Gästen, die sich im Fernduell mit Rom noch leise Hoffnungen auf Platz zwei machen durften. Shaqiri hielt sich meist im Bermuda-Dreieck zwischen Ribery, Kroos und Contento auf und bekam dort viele Zuspiele. Basels Chancen entstanden so alle über rechts.

Erst nach 25 Minuten kam Bayern ins Spiel und wurde dann von zwei Anfängerfehlern der Gäste begünstigt. Ribery war bis zum 1:0 der schlechteste Mann auf dem Platz, weil er fast jeden Ball vertändelte, selbst initiierte Laufduelle verlor und Contento defensiv regelmäßig im Stich ließ. Mit dem 2:0 war Basel dann allerdings alle Hoffnung auf ein Weiterkommen genommen.

Bayern zog fortan das gewohnt sichere Passspiel auf und profitierte in der Folge weiter von der naiven Defensivarbeit der Schweizer. So konnte Ribery auch sein zweites Tor erzielen und Bayern damit mit der besten Ausbeute einer Gruppenphase aller Zeiten ins Achtelfinale schicken.

Was neben der beachtlichen Leistung von Kraft sonst noch hängen bleibt: Breno ist ein wirklich abgebrühter Innenverteidiger, der sich mitunter aber noch seine Auszeiten nimmt. Kroos funktioniert auf der Sechs immer besser, weil er sich besser mit Schweinsteiger abspricht. Contento und van Bommel bekamen weiter Spielpraxis und boten eine bessere Leistung als noch auf Schalke.

FC Bayern - FC Basel: Daten und Fakten zum Spiel

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