BVB-Boss Watzke reagiert auf Guardiola-Sticheleien: "Sollte andere Vereine nicht kritisieren"

Von SPOX
Hans-Joachim Watzke hat auf die Sticheleien von Pep Guardiola in Richtung BVB reagiert.
© getty

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (61) hat im Vorlauf des Champions-League-Rückspiels gegen Manchester City (21 Uhr im LIVETICKER) auf die Sticheleien von Pep Guardiola reagiert. Dieser hatte vor dem Hinspiel (2:1 für City) auf die hohen Beraterhonorare des BVB verwiesen.

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Er findet "keinen einzigen Spieler von Borussia Dortmund ohne Qualität", hatte der 50-Jährige der Daily Mail gesagt. Aber: "Sie haben viel Geld für junge Spieler ausgegeben und viel Geld an Agenten gezahlt, um genau diese Spieler zu holen." So seien die Beraterhonorare Dortmunds (44,5 Millionen Euro in der Saison 2018/19) deutlich höher als die von City (35,5 Millionen Euro im Kalenderjahr 2020), besonders im Hinblick auf den niedrigeren Umsatz des BVB.

Das wollte Watzke nicht unkommentiert stehen lassen. "In den letzten fünf Jahren haben sie fast eine Milliarde Euro für neue Spieler ausgegeben. In nur fünf Jahren. Wer hat derartige Möglichkeiten?", fragte Watzke im Interview mit der BBC. Und folgerte: "Er sollte andere Vereine nicht kritisieren." Pep sei zwar "einer der besten Manager der Welt. Aber es ist eindeutig, wenn man Trainer von Manchester City ist und sie derartige Summen ins Team stecken, dass sie in Abu Dhabi die Champions League gewinnen wollen."

Watzke sprach auch über die Gerüchte um einen vorzeitigen Abgang Erling Haalands aus Dortmund. "Ich habe genug davon. Im letzten Sommer haben alle Journalisten in England und ganz Europa geschrieben, dass Jadon Sancho für Manchester United oder einen anderen Klub spielen wird", erinnerte er sich. "Aber er spielt immer noch für Borussia Dortmund. Jetzt schreibt jeder: 'Erling Haaland wird nächstes Jahr für Real Madrid, Barcelona oder welchen Klub auch immer spielen.'"

Dabei habe man die Rechnung jedoch ohne den BVB gemacht: "Die reichen Klubs auf der Welt müssen wissen, dass es zwei Szenarien gibt, wenn sie einen Spieler von Borussia Dortmund wollen. Entweder ich sage ihnen, dass es keine Chance gibt. Oder ich sage ihnen: 'Das ist der Preis.' Dann müssen sie wissen, dass das auch der Preis ist, und kein anderer." Dortmund gehe dabei sehr klar und ehrlich mit interessierten Klubs um. Und schließlich müssten die Schwarz-Gelben auch keine Spieler verkaufen: "Zu Beginn der Corona-Pandemie hatten wir keine Schulden, nicht einen Euro. Deswegen sind wir in der angenehmen Situation, dass wir nicht verkaufen müssen."

Hans-Joachim Watzke hat auf die Sticheleien von Pep Guardiola in Richtung BVB reagiert.
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Hans-Joachim Watzke hat auf die Sticheleien von Pep Guardiola in Richtung BVB reagiert.

BVB-Boss Watzke über Mino Raiola: "Gibt keine Probleme zwischen uns"

Schwierigkeiten mit Haalands Berater Mino Raiola, der sich in den vergangenen Wochen mit mehreren Topklubs getroffen hatte, gebe es nicht, betonte Watzke: "Mino ist ein außergewöhnlicher Typ. Er will den besten Deal für seine Spieler, das ist sein Job. Ich kenne Mino sehr gut, und er mich. Es gibt keine Probleme zwischen uns."

Die Chancen auf Haalands Verbleib in Dortmund dürften sich mit der Qualifikation für die Königsklasse in der kommenden Saison dennoch erhöhen. Eine Möglichkeit wäre, die Champions League in diesem Jahr zu gewinnen. Dafür müsste Dortmund das 1:2 aus dem Hinspiel drehen. "Vor dem Spiel in Manchester sah ich unsere Chancen bei zehn Prozent", erklärte Watzke. "Jetzt sind sie deutlich höher." Schließlich sei City in den letzten drei Jahren immer im Viertelfinale gescheitert: "Wenn wir das erste Tor machen, spukt das vielleicht in ihren Köpfen herum."

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