Während des Spiels hielten Julian Nagelsmann und Diego Simeone meist einen 30 Meter großen Abstand zueinander. Doch im Kabinentrakt sind die beiden emotionalen Trainer beim Champions-League-Viertelfinale am Donnerstagabend in Lissabon verbal aneinandergeraten (VIDEO: Sieh hier die Highlights des Spiels).
Was genau kurz nach dem Halbzeitpfiff vorgefallen war, wollte Nagelsmann nach dem 2:1 (0:0)-Sieg gegen Atletico Madrid nicht verraten. Aber er habe "das Nötige dagegengehalten" und es sei "im Kabinentunnel unentschieden ausgegangen", sagte der 33-Jährige schmunzelnd, "und im Spiel haben wir gewonnen."
Er habe Simeone, der für sein heißblütiges Temperament berüchtigt ist, nicht provozieren wollen. "Ich wollte das nicht dramatisieren, sondern hervorheben, dass ich das geil finde, was er für ein Typ ist, dass er wahrscheinlich auch im Schnick-Schnack-Schnuck unbedingt gewinnen will", sagte Nagelsmann: "Demnach ist alles gut."
RB Leipzig - Atletico Madrid: Noten und Einzelkritik der RB-Spieler
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RB Leipzig hat das Halbfinale der Champions League nach einem knappen 2:1-Sieg gegen Atletico Madrid erreicht. Dort treffen die Roten Bullen auf PSG. Besonders die Defensive um Upamecano überzeugte. Die Noten und Einzelkritiken der RB-Spieler.
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PETER GULACSI: Parierte einen Carrasco-Schuss erst gut und hatte anschließend Glück, dass es keinen Elfmeter gab, als er Saul Niguez ins Straucheln brachte (14.). Beim Elfmeter von Felix ohne Chance. Sonst erlebte der Ungar einen ruhigen Abend. Note: 3.
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LUKAS KLOSTERMANN: Senste Felix ungestüm um und verursachte so den Elfmeter zum Ausgleich. Zuvor hatte der Nationalspieler viel Ruhe ausgestrahlt und mit einem guten Stellungsspiel bei gegnerischen Flanken brilliert. Note: 3.
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DAYOT UPAMECANO: Im Defensiv- und auch im Offensivspiel mit einer starken Leistung. Er gewann knapp 82 Prozent seiner Zweikämpfe, Gegenspieler Diego Costa biss sich an ihm die Zähne aus. Auch im Aufbauspiel fehlerfrei. Note: 1,5.
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MARCEL HALSTENBERG: War nur selten defensiv gefordert, brachte aber viel Ruhe in die Defensive. Seine Passquote von 94,7 Prozent kann sich zudem sehen lassen. Ebenso seine Rettungstat kurz vor Schluss gegen Morata. Note: 2,5.
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KONRAD LAIMER: Geringfügig unauffälliger als sein Pendant auf der linken Außenbahn. Der Österreicher war aber mehr in der Defensive gegen Carrasco gefordert als Angelino und lief enorm viel. Oft mit zu ungenauen Flanken. Note: 3.
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MARCEL SABITZER: Glänzte mit einigen wichtigen Balleroberungen und mit vielen geführten Zweikämpfen (12). Er legte den Führungstreffer vor und leitete das Siegtor mit einem zauberhaften Außenristpass ein. Note: 2,5.
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KEVIN KAMPL: Noch etwas umtriebiger als Nebenmann Sabitzer. Er forderte viele Bälle und bewegte sich oft zwischen den zwei hinteren Reihen, um das Leipziger Spiel anzukurbeln. Auch in der Offensive immer wieder zu sehen. Note 2,5.
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ANGELINO: Offensiv wie gewohnt enorm aktiv. In der Rückwärtsbewegung ließ er sich nichts zu Schulden kommen und hatte Koke über weite Strecken im Griff. Legte den 2:1-Siegtreffer mit einem schönen Pass in den Rückraum vor. Note: 2,5.
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DANI OLMO: In der ersten Hälfte etwas blass. Seine schnellen Pässe sorgten zwar häufig für Unruhe, verliefen aber oft im Sand. Die Hereingabe von Sabitzer verwertete der Kroate mustergültig per Kopf (50.). Note: 2,5.
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CHRISTOPHER NKUNKU: Tauchte weitestgehend ab. Wenn er mal den Ball hatte, versiebte er die Angriffe mit einigen ungenauen Pässen. Seine Standards landeten meist im Nichts. Ein gebrauchter Abend. Note: 4,5.
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YOUSSUF POULSEN: Der dienstälteste Leipziger war gleichzeitig der schwächste. Lediglich bei hohen Bällen bekam Atleticos Abwehr ein wenig Probleme mit dem großgewachsenen Stürmer. Ansonsten hatte er kaum gelungene Aktionen. Note: 4,5.
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TYLER ADAMS: Kam in der 72. Minute für den ausgepumpten Laimer, um nach dem Ausgleich für mehr Stabilität im Mittelfeld zu sorgen. Das gelang durchaus und kurz vor Schluss avancierte er mit seinem Treffer zum Matchwinner. Note: Ohne Bewertung.
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PATRIK SCHICK: Wurde nach 83 Minuten für Olmo eingewechselt. Der Stürmer hatte keine nennenswerte Chance mehr. Note: Ohne Bewertung.
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AMADOU HAIDARA: In der 83. Minute für den blassen Nkunku gekommen. Er hatte keinen großen Einfluss auf das Spiel. Note: Ohne Bewertung.
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NORDI MUKIELE: Kam in der Nachspielzeit für Sabitzer, um hinten abzusichern und den Sieg über die Zeit zu retten. Note: Ohne Bewertung.
Nagelsmann hatte im Vorfeld des Viertelfinals in höchsten Tönen von seinem argentinischen Trainerkollegen geschwärmt. "Der Kollege muss eine außergewöhnliche Gabe haben", sagte der RB-Coach: "Ich glaube, dass 99 Prozent der Trainer, die immer nur 4-4-2-flach, sehr tief stehen und so fies spielen lassen würden, nach zwei Jahren verbrannt wären. Aber er nicht."
Simeone "rennt draußen rum wie Dynamit und kommt trotzdem super an bei seinen Spielern".