Bayern hadern mit Fehlentscheidungen

Arturo Vidal musste mit Gelb-Rot vom Platz
© getty

Der FC Bayern München hadert nach dem bitteren Champions-League-Aus gegen Real Madrid mit dem Schiedsrichter. Arjen Robben sprach von "Wahnsinn" und Mats Hummels von einem "eklatant schwachen Tag" des Referees. Karl-Heinz Rummenigge wurde sogar noch deutlicher.

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Bei der 2:4-Niederlage nach Verlängerung im Estadio Santiago Bernabeu hatte Schiedsrichter Viktor Kassai gleich mehrere Fehlentscheidungen getroffen. Unter anderem waren die Treffer zum 2:2 und zum 2:3 durch Cristiano Ronaldo Abseitstore.

Darüber hinaus spielte Arturo Vidal in dem Zweikampf, nach dem er die Gelb-Rote Karte sah, den Ball - wenngleich er früher bereits vom Platz hätte fliegen müssen.

Am Ende des Abends haderten die Münchner mit den Offiziellen: "Leider hat uns der Schiedsrichter negativ beeinflusst", sagte Karl-Heinz Rummenigge bei Sky: "Die Gelb-Rote Karte war heute ein Killer. Es war aber noch nicht einmal ein Foul von Vidal, geschweige eine Karte." Auf dem obligatorischen Bankett wurde der Vorstandsboss bei der Ansprache an Mannschaft, Trainer und Betreuer noch deutlicher: "Ich muss sagen, ich habe heute zum ersten Mal so etwas wie wahnsinnige Wut in mir. Wut, weil wir beschissen worden sind. Wir sind beschissen worden, im wahrsten Sinne des Wortes.

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Für Robben ist es "der Wahnsinn"

In der Mixed Zone hatten die Spieler zuvor ihrem Frust freien Lauf gelassen: "Du kannst verlieren, Du kannst gewinnen. Aber wenn dann ein Spiel durch Fehlentscheidungen von einem Schiedsrichter entschieden wird, ist das für mich der Wahnsinn", sagte ein sichtlich angefressener Arjen Robben.

Der Niederländer fügte hinzu: "Ich bin normalerweise keiner, der über den Schiedsrichter spricht. Ich mag das nicht. Ich schaue lieber auf uns selbst und frage, wo wir Fehler gemacht haben, was wir besser machen können. Aber wenn ich heute auf die Bilder schaue, sehe ich nicht nur eine Fehlentscheidung und dann kommt der Frust."

Thomas Müller sprach im Bauch des Bernabeu deutlich ruhiger als sonst: "Es wurde extrem ins Spiel eingegriffen. Es wurden Entscheidungen getroffen, die das Ergebnis absolut beeinflusst haben. Dementsprechend ist es schon brutal", flüsterte er beinahe.

Auch Mats Hummels gab zu, dass es weh tue, "dass der Schiedsrichter heute einen eklatant schlechten Tag gehabt hat."

Hummels fordert Videobeweis

Der Weltmeister sprach sich deshalb einmal mehr für die Einführung des Videobeweises aus: "Das sage ich seit Jahren, weil es einfach wichtig ist, dass solche Entscheidungen richtig getroffen werden. Es wäre sehr spannend gewesen zu sehen, wie das Spiel verlaufen wäre, wenn es in der 110. oder 115. Minute noch 2:1 gestanden hätte."

Eine Forderung, die zuvor bereits Carlo Ancelotti in den Raum gestellt hatte: "Es darf nicht sein, dass so entscheidende Fehler ein Spiel entscheiden. So ist aber der Fußball, da müssen wir jetzt mit klarkommen. Ich hoffe, dass dies demnächst mit dem Videobeweis nicht mehr passiert."

Angesprochen darauf, dass auch beim 2:1 der Bayern eine knappe Abseitsstellung vorgelegen habe, konnte Hummels wieder ein wenig schmunzeln: "OK, das wäre zumindest ein kleiner Trost."

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