Union Berlin - RB Leipzig 2:1: Starke Eiserne machen Bullen-Fehlstart perfekt

Von SPOX /SID
Union Berlin, RB Leipzig
© Getty

Der Fehlstart von RB Leipzig in die neue Saison der Bundesliga ist komplett. Union Berlin grüßt nach dem zweiten Heimsieg dagegen von ganz oben.

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Domenico Tedesco steckte nachdenklich beide Hände in die Hosentaschen, seine Spieler diskutierten noch auf dem Platz kopfschüttelnd die Anzeichen einer Krise.

Der vermeintliche Bayern-Herausforderer RB Leipzig hat nach einem 1:2 (0:2) bei Union Berlin nur zwei Punkte aus drei Bundesligaspielen auf dem Konto - viel, viel zu wenig für die Starbesetzung der Mannschaft und die hohen Ansprüche des mit Millionen gepushten Red-Bull-Projekts.

13:1 Eckbälle und ein riesiges Plus beim Ballbesitz (74:26 Prozent) reichten dem Pokalsieger am Samstagabend nicht aus, um die hervorragend verteidigenden Unioner nachhaltig in Not zu bringen. Auch Trainer Tedesco gerät unter Druck. "Wir hatten das Ziel, viel zu verlagern und immer wieder über die Flügel zu kommen. Zwanzig Minuten lang haben wir das nicht gemacht und irgendwas gespielt, da kriegen wir sofort die zwei Buden", klagte er bei Sky. "Da geben wir zu leicht den Ball her. Das ist jammerschade."

Berliner Protest gegen das "Konstrukt RB"

Der effiziente Europa-League-Teilnehmer aus Köpenick kann nach dem zweiten Saisonerfolg hingegen hochzufrieden sein. Dank der Treffer von Jordan Siebatcheu (32.) und Sheraldo Becker (38.) schien sogar lange der Sprung an die Tabellenspitze möglich - Willi Orban (84.) verhinderte dies mit dem Anschlusstreffer.

Bei RB fehlte Torwart und Kapitän Peter Gulacsi wegen einer Muskelverletzung im rechten Adduktorenbereich. Für den Ungarn stand Zugang Janis Blaswich im Tor. Konrad Laimer kehrte in die Startelf zurück.

Union musste vor 21.056 Zuschauern im ausverkauften Stadion an der Alten Försterei die ersten 15 Minuten weitgehend auf die Unterstützung seiner Fans verzichten. Aus Protest gegen das "Konstrukt" RB schwiegen die Berliner Anhänger, auf mehreren Bannern wurde die Kritik am Leipziger Fußball-Projekt zum Ausdruck gebracht.

Siebatcheu und Becker treffen bei Bilderbuchkontern

Leipzig zeigte sich unbeeindruckt und hatte in der Anfangsphase Vorteile. RB hielt den Ball lange in den eigenen Reihen, stieß jedoch kaum bis ins letzte Drittel vor. Auch lange, hohe Pässe auf Timo Werner erwiesen sich als wirkungsloses Mittel.

Erstmals für Gefahr sorgte Union. Julian Ryerson schloss aus dem Rückraum ab, Mohamed Simakan rettete auf der Linie (15.). Bei Werners Pfostentreffer (19.) waren die Berliner im Glück.

Leipzig bestimmte weiter das Geschehen - doch es traf Union. Die Köpenicker spielten einen Konter über Becker und Siebatcheu perfekt aus. Unions schnelles Umschaltspiel nach Balleroberungen funktionierte weiterhin bestens. Becker erhöhte nach starker Einzelleistung.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig am Spielverlauf - und Union verdiente sich den Sieg. Leipzig hatte zwar weiter mehr Ballbesitz, es fehlten jedoch die Ideen gegen die kompakt gestaffelte und mit viel Einsatz verteidigende Berliner Defensive. Union war durch Konter gefährlich.

Union Berlin - RB Leipzig: Die Daten zum Spiel

Union: Rönnow - Jaeckel, Knoche, Leite - Trimmel, Khedira, Ryerson (80. Gießelmann) - Schäfer (74. Haraguchi), Haberer (74. Thorsby) - Siebatcheu (62. Behrens), Becker (74. Michel). - Trainer: Fischer

Leipzig: Blaswich - Simakan, Orban, Gvardiol (46. Halstenberg) - Kampl (62. Haidara) - Henrichs, Raum - Laimer (71. Silva), Olmo (78. Forsberg) - Timo Werner, Nkunku. - Trainer: Tedesco

Tore: 1:0 Siebatcheu (32.), 2:0 Becker (38.), 2:1 Orban (83.)

Gelbe Karten: Rönnow, Behrens - Kamp