VfB Stuttgart - Greuther Fürth 5:1: VfB erteilt überfordertem Aufsteiger furiose Lehrstunde

Von SID
VfB-Kapitän Wataru Endo nach seinem Tor zum 1:0 für Stuttgart gegen Greither Fürth.
© Getty

Die Bundesliga-Rückkehr hat Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth verpatzt, beim 1:5 in Stuttgart gab es eine Lehrstunde.

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Die Fürther Aufstiegshelden bedankten sich schwer geschlagen bei den mitgereisten Anhängern, während die Stuttgarter den ausgezeichneten Saisonstart gemeinsam mit ihren Fans hüpfend bejubelten. Die SpVgg Greuther Fürth erhielt bei der Bundesliga-Rückkehr nach 3010 Tagen beim VfB Stuttgart eine Lehrstunde und verlor hochverdient 1:5 (0:2).

"Wir müssen das erst einmal sacken lassen. Wir sind jetzt in der Bundesliga, da sind es Momente, die entscheiden. Das wird eiskalt bestraft, das ist in der 2. Liga etwas anderes", sagte Paul Seguin nach der Partie bei Sky: "Jetzt haben wir halt eine Klatsche bekommen, aber wir analysieren das und dann geht es weiter." VfB-Sportdirektor Sven Mislintat freute sich hingegen über die "sehr wichtigen Punkte", es "hat Spaß gemacht".

Der überragende VfB-Kapitän Wataru Endo (30.), Philipp Klement (36.), Marc Oliver Kempf (55./76.) sowie Hamadi Al Ghaddioui (61.) trafen für die Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo. Den Fürther Treffer erzielte Jamie Leweling (90.+3).

Stuttgart-Juwel Sankoh schwer verletzt: "Schock erlitten"

Überschattet wurde der Stuttgarter Erfolg jedoch von den wachsenden Personalsorgen. Der kurz zuvor eingewechselte Mohamed Sankoh wurde nach einem Zusammenprall mit dem Fürther Keeper Sascha Burchert verletzt vom Feld getragen. "Wir haben einen Schock erlitten, die Verletzung ist so schlimm, wie sie aussah", sagte Mislintat. Bereits vor dem Spiel musste Matarazzo unter anderem auf den an Corona erkrankten Torjäger Sasa Kalajdzic verzichten.

Die Gäste spielten in der Anfangsphase mutig mit dem Vorjahres-Aufsteiger mit, vor allem Kapitän Branimir Hrgota sorgte immer wieder für Gefahr. Angefeuert von den 18.109 lautstarken Zuschauern in Stuttgart fand der VfB allerdings ebenfalls schnell ins Spiel. Ein Tor von Mateo Klimowicz (6.) wurde wegen Abseits zurecht aberkannt.

Die Fürther, von etwa 600 mitgereisten Anhängern unterstützt, fuhren eigentlich mit einem guten Gefühl nach Stuttgart. Beim VfB gelang am 4. Mai 2013 (2:0) der bislang letzte Bundesligasieg, auch im letzten Duell gegen die Schwaben vor eineinhalb Jahren gab es drei Punkte (2:0).

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Doch Endo, nach dem Abgang von Gonzalo Castro neuer VfB-Kapitän, dämpfte die Hoffnungen der Franken auf einen Erfolg. Mit einem schönen Lupfer über Fürths Torhüter Burchert traf der Olympia-Vierte aus Japan zur verdienten Führung. Kurz darauf erhöhte Joker Klement nach einem traumhaften Außenrist-Pass des starken Klimowicz mit einem wuchtigen Schuss ins lange Eck.

Nach dem Seitenwechsel kontrollierte die Matarazzo-Elf das Geschehen und sorgte schnell für die Entscheidung. Vor allem im Kopfballspiel hatten die Gastgeber große Vorteile gegenüber dem Kleeblatt.

VfB Stuttgart - Greuther Fürth: Die Stimmen

Sven Mislintat (Sportdirektor VfB Stuttgart): "Die Verletzung sieht leider sehr schlimm aus. Der ganze Außenbandapparat ist kaputt, wir gehen von einer Verletzung von sechs Monaten aus. Das Spiel hat aus sportlicher Sicht Spaß gemacht. Das erste Mal vor Publikum seit sehr langer Zeit. Das war gegen den Aufsteiger sicher kein Pflichtsieg für uns. Die drei Punkte und dieser gute Auftakt sind sehr wichtig für uns."

Marc-Oliver Kempf (VfB Stuttgart): "Wenn der Sasa (Kalajdzic, die Red.) nicht da ist, muss jemand anders die Dinger von Borna einnicken. Ich freue mich natürlich, dass ich heute zwei Mal erfolgreich war. Es ist schön, wie wir heute gespielt haben. Der Zusammenhalt in der Gruppe ist sehr gut, das macht es für uns alle einfacher."

Pellegrino Matarazzo (Trainer VfB Stuttgart): "Wir haben eine sehr gute Leistung unserer Mannschaft gesehen. Es war eine sehr gute Performance und der Sieg auch verdient. Man hat gesehen, dass die Mannschaft als Gruppe funktioniert. Natürlich trübt die Verletzung von Mo Sankoh ein wenig die Stimmung. Wir hoffen, dass der Junge schnell wieder auf die Beine kommt. Es wird um die sechs Monate dauern."

Stefan Leitl (Trainer SpVgg Greuther Fürth): "Insgesamt sind wir natürlich enttäuscht, dass wir heute 5:1 verloren haben. Wenn man das Spiel betrachtet, waren die ersten 25 bis 30 Minuten okay. Uns war klar, dass wir wenige Momente bekommen in diesem Spiel. Diese Momente musst du nutzen auf diesem Niveau, das haben wir leider nicht getan. Insgesamt sicherlich enttäuschend. Wir müssen diese Standardsituationen einfach besser verteidigen. Wir hätten uns den Auftakt sicherlich anders vorgestellt. Heute haben wir einen auf den Deckel bekommen."

VfB Stuttgart - Greuther Fürth: Die Aufstellungen

VfB Stuttgart: Müller - Mavropanos, Anton, Kempf - Massimo, Endo, Karazor (9. Klement), Sosa - Förster, Al Ghaddioui (65. Sankoh, 69. Thommy), Klimowicz (65. Didavi).

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Jung, Bauer, Hoogma - Meyerhöfer, Seufert (58. Sarpei), Seguin, Green (70. Fein), Itter - Nielsen (59. Abiama), Hrgota (70. Leweling).