BVB - VfL Wolfsburg 2:0: Borussia Dortmund rückt auf Platz vier vor

Der BVB gewann sein Heimspiel gegen Wolfsburg.
© Lars Baron/Getty Images

Borussia Dortmund hat den vierten Tabellenplatz erobert. Der BVB gewann sein Heimspiel am 14. Spieltag der Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg mit 2:0 (0:0). (VIDEO: Highlights BVB - Wolfsburg)

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"Wolfsburg hatte zuvor erst ein Spiel verloren - und das in München. Anfangs haben wir uns das Spiel selbst schwer gemacht, da fehlte uns die Aggressivität. Dann haben wir es besser geschafft, Torchancen zu kreieren. In der zweiten Halbzeit haben wir sehr dominant gespielt und verdient die Führung erzielt. Das 2:0 war dann leider ein wenig zu spät", sagte Dortmunds Interimstrainer Edin Terzic nach seiner Heimpremiere.

VfL-Coach Oliver Glasner bilanzierte: "Wir sind sehr enttäuscht. Wir hätten aufgrund unserer Leistung etwas mehr verdient gehabt. Leider haben wir unsere Chancen nicht verwertet. Wir haben uns für unseren Aufwand nicht belohnt. Dafür waren wir zu ineffizient vor dem gegnerischen Tor."

"Es war kein einfaches Spiel. Wolfsburg ist besser gestartet", sagte Torschütze Manuel Akanji bei Sky: "Aber wir sind ruhig geblieben. Und ich bin froh, dass Sancho so eine gute Flanke gespielt hat und der Ball dann reinging."

Auf der Gegenseite haderte Sportdirektor Marcel Schäfer mit dem mangelnden Biss seiner Wölfe: "Wir hatte unsere Möglichkeiten. Eine Standardsituation hat den Unterschied gemacht, das war bitter für uns."

BVB - VfL Wolfsburg: Die Analyse

Wolfsburg im ersten Abschnitt lange Zeit das bessere Team und mit 7:2 Torschüssen sowie 58 Prozent gewonnener Zweikämpfe nach einer halben Stunde. Die Gäste spielten bisweilen Angriffspressing, bewiesen eine gute Raumaufteilung und ließen dem BVB im Spielaufbau keine Ruhe am Ball. Auch das Umschaltspiel gelang oft gut: Gerhardt, der überraschend auf der Zehn agierte, hätte Wolfsburg früh um ein Haar in Führung gebracht, scheiterte aber am Pfosten (6.).

Zwar kam Dortmund durch Reus nur vier Minuten später zu einer Großchance, spielte aber zu häufig in die Breite und konnte auf den Flügeln kaum Tempo aufnehmen. Trotz des Comebacks von Torjäger Haaland mangelte es an effektiven Läufen in die Tiefe. Erst in den letzten zehn Minuten vor der Pause wurde der BVB durchschlagskräftiger und gab allein drei Torschüsse in der Nachspielzeit der ersten Hälfte ab. Haaland, Sancho und Reus vergaben jedoch allesamt.

Nach dem Seitenwechsel blieb das Spielgeschehen ausgeglichen, wenngleich Casteels eine gute Dortmunder Chance durch Haaland (53.) stark zunichte machte und der BVB nach einer guten Stunde auf mittlerweile 62 Prozent Ballbesitz kam. Bezeichnend jedoch, dass schließlich eine Standardsituation für das erste Tor des Tages herhalten musste - der VfL verteidigte bei Akanjis Treffer schlecht.

Kurz darauf wäre beinahe eine Duplizität der Geschehnisse passiert, als Casteels daneben griff und Akanji nur knapp am Pfosten vorbei köpfte. Wolfsburg blieb im Spiel und spielte nach vorne, doch Dortmund legte insgesamt weiter zu und verteidigte die Bemühungen gut. Die Hausherren kamen durch den eingewechselten Tigges fast zum 2:0 (82.), auf der Gegenseite verpasste der VfL kurz vor dem Ende den Ausgleich. Sanchos Kontertor besiegelte schließlich den nicht unverdienten Dreier glanzloser Dortmunder.

BVB - VfL Wolfsburg: Die Aufstellungen

Dortmund: Bürki - Meunier, Akanji, Hummels, Guerreiro - Witsel, Delaney - Sancho, Reus (86. Can), Reyna (90.+2 Zagadou) - Haaland (81. Tigges). - Trainer: Terzic

Wolfsburg: Casteels - Baku, Brooks, Pongracic (78. Lacroix), Paulo Otavio - Schlager (87. Bialek), Arnold - Brekalo (70. Joao Victor), Gerhardt (71. Mehmedi), Steffen (87. Ginczek) - Weghorst. - Trainer: Glasner

Die Daten des Spiels BVB gegen VfL Wolfsburg

Tore: 1:0 Akanji (66.), 2:0 Sancho (90.+1)

  • Der Treffer zum 1:0 war bereits das neunte BVB-Tor in dieser Saison nach einer Standardsituation.
  • Vier der letzten sechs Pflichtspieltore erzielte Dortmund im Anschluss an eine Standardsituation.
  • Wettbewerbsübergreifend war die Vorbereitung zum 1:0 für Dortmunds Sancho der siebte Assist in dieser Saison, das ist Bestwert beim BVB.
  • Dortmunds Tigges kam zu seinem Debüt in der Bundesliga.
  • Wolfsburg wartet damit seit 2015 auf einen Sieg gegen den BVB. Den letzten Dreier in Dortmund gab es im Dezember 2012.
  • BL-Rekord: Es ist die achte Weiße Weste in Folge des BVB gegen Wolfsburg - nur Bayern gelangen gegen Frankfurt in der Historie zuvor so viele Weiße Westen in Folge.

Der Star des Spiels: Manuel Akanji (BVB)

Gehört zu den wenigen Dortmundern, die in den vergangene Wochen halbwegs solide Leistungen brachten. Sehr präsent in seinen Aktionen, der Schweizer verlor nicht einen Zweikampf und brachte beinahe jeden Pass an den Mann. Erzielte aber vor allem das für den BVB sehr wichtige Führungstor.

Der Flop des Spiels: Marco Reus (BVB)

Kämpft weiterhin schwer mit sich, von seiner Bestform ist er meilenweit entfernt. Es gibt zu viele Phasen, in denen das Spiel an ihm vorbei läuft. Auch seine Körpersprache passt nicht zu seinem Führungsanspruch. Kam auf die zweitwenigsten Ballaktionen beim BVB. Muss bei seiner Großchance nach zehn Minuten quer spielen, um den freien Haaland zu bedienen.

Der Schiedsrichter: Manuel Gräfe

Mit der gewohnt guten Körpersprache, diesmal jedoch mit einer eher kurzen Leine unterwegs. Auch wenn die dreiminütige VAR-Unterbrechung viel zu lang dauerte: Beim vermeintlichen Handspiel von Witsel nach Kopfball von Steffen aus nächster Nähe nicht auf Elfmeter für Wolfsburg zu entscheiden, war richtig. Die Gelbe Karte für Steffen nach dessen Foul an Guerreiro war allerdings zu hart, die sonstigen persönlichen Strafen dagegen korrekt.