Mönchengladbach - Wolfsburg 0:3: Schlampige Borussia kassiert nächste Heimpleite

Von Casimir Holder
Yannick Gerhardt bejubelt seinen Treffer zum 1:0 für Wolfsburg in Gladbach.
© Getty

Am 23. Bundesliga-Spieltag musste Borussia Mönchengladbach einen Dämpfer im Kampf um die Champions League-Plätze hinnehmen. Dem VfL Wolfsburg gelang mit einem disziplinierten und kämpferischen Auftritt ein wichtiger 3:0 (1:0)-Auswärtssieg. Damit zieht die Mannschaft von Trainer Labbadia vorerst an Bayer Leverkusen vorbei auf Platz fünf.

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Die Partie begann mit deutlicher Überlegenheit von Borussia Mönchengladbach. Die Fohlen bereiteten Wolfsburg zu Beginn mit starkem Gegenpressing viele Probleme und drängten die Wölfe hinten rein. Keeper Casteels hatte in der Anfangsviertelstunde mehr Ballaktionen (12) als die drei Stürmer der Wölfe zusammen (Steffen: 4; Weghorst: 3 und Brekalo: 1).

Das Spiel nahm nach rund 15 Minuten an Fahrt auf und Gladbach drängte auf die Führung. Die große Möglichkeit dazu bekamen die Fohlen dann in Form einer Doppelchance für Neuhaus. Der 21-jährige Mittelfeldspieler traf zunächst nach einer Flanke Hazards von der linken Seite nur die Querlatte (26.). Kurz danach vergab Neuhaus eine hundertprozentige Chance nach einem Fehlpass von Knoche, der den halbhohen Abschluss nach seinem Fehler noch auf der Linie wegköpfen konnte (27.).

Die überraschende Führung für den VfL Wolfsburg fiel dann durch Gerhardt (38.), der nach Vorarbeit von Roussillon per Direktabnahme traf.

In der zweiten Halbzeit erhöhte Gladbach den Druck weiter und drängte auf den Ausgleich. Die Fohlen setzten die Gäste deutlich früher unter Druck als noch im 1. Durchgang. Doch wieder traf Wolfsburg aus dem Nichts: Nach einem langen Abschlag von Casteels kam der Ball über Weghorst zum eingewechselten Mehmedi, der Elvedis Unaufmerksamkeit eiskalt ausnutzte (68.). Mehmedi sorgte letztlich nach einer Ecke und erneut schlechtem Abwehrverhalten per Kopf für das 3:0 (83.).

Insgesamt war Borussia Mönchengladbach die bessere Mannschaft, war in seinen Aktionen aber zu schludrig und unkonzentriert. Die kämpferischen Gäste aus Wolfsburg nutzten dies eiskalt aus und holten mit maximaler Effizienz einen klaren Sieg.

Die Daten des Spiels Mönchengladbach gegen Wolfsburg

  • Tore: 0:1 Gerhardt (38.), 0:2 Mehmedi (68.), 0:3 Mehmdi (83.)
  • Wolfsburg eiskalt: Die Wölfe schossen dreimal AUF das Tor und erzielten drei Tore.

  • Auswärtsstark: Nur der FC Bayern (27) sammelte in dieser Saison auswärts mehr Zähler als die Wölfe (23) - der VfL spielt damit nach 12 Gastspielen die beste Auswärtssaison seiner Bundesliga-Historie.

  • Historischer Auswärtssieg: Der VfL Wolfsburg feiert den 100. Auswärtssieg in seiner Bundesliga-Historie.

  • Die Borussia verliert zwei der letzten drei Bundesliga-Spiele - so viele in den elf Bundesliga-Spielen zuvor zusammen (Acht Siege, ein Remis).

  • Zwei Heimniederlagen in Folge mit jeweils drei Toren Differenz gab es für Gladbach zuvor nur im November 1982 (jeweils 1-4 gegen Stuttgart und Köln)

Der Star des Spiels: Admir Mehmedi (VfL Wolfsburg)

Der Schweizer Nationalspieler wurde erst in der 64. Minute eingewechselt, doch sorgte mit seinem Doppelpack und seinem Torriecher für die entscheidenden Treffer.

Der Flop des Spiels: Nico Elvedi (Borussia Mönchengladbach)

Elvedi zeigte an sich keine schlechte Partie, war aber im entscheidenden Moment unkonzentriert und ließ sich vor dem 0:2 den Ball klauen. Ohne diesen Treffer wäre ein Ausgleich oder gar ein Sieg für Gladbach mit Sicherheit möglich gewesen.

Der Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka

Der Unparteiische lag bei so gut wie allen Aktionen richtig, auch die strittige Elfmetersituation durch ein mögliches Handspiel durch Wout Weghorst, entschied Robert Kampka letztlich richtig.

Gladbach gegen Wolfsburg - Die Reaktionen der Trainer:

Bruno Labbadia (Trainer VfL Wolfsburg): "Es ist ein total schöner Sieg bei einer Spitzenmannschaft. Wir haben in der ersten Halbzeit sehr viele Fehler gemacht. Wir haben dann aber im richtigen Moment das Tor gemacht. Wir hatten eine wahnsinnige Effektivität und hatten auch das notwendige Glück."

Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Man kann so etwas nicht immer erklären. Im Saisonverlauf gibt es Phasen, in der die Bälle nicht reingehen. Wolfsburg hat eine gute Abwehrarbeit geleistet."