Mainz fügt Krisen-HSV nächste Pleite zu

Der Hamburger SV ist seit sechs Spielen ohne Sieg
© Getty

Der Hamburger SV bleibt auch im sechsten Spiel in Folge ohne Sieg. Gegen den FSV Mainz 05 verlor die Truppe von Trainer Markus Gisdol mit 2:3 (1:1). Zwar beendete Walace mit seinem Ausgleichstreffer Hamburgs Torflaute, der Bundesliga-Dino steckt jedoch weiter in der Krise.

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Die frühe Mainzer Führung resultierte aus dem passiven Abwehrverhalten und Abstimmungsproblemen in der Hamburger Hintermannschaft. Die schwungvolle Anfangsphase war geprägt von Hektik und Unsicherheit auf beiden Seiten.

FSV-Coach Sandro Schwarz hatte die linke Abwehrseite der Gäste als Schwachstelle ausgemacht. Gotoku Sakai, gelernter Rechtsverteidiger, war mit seiner Aushilfsrolle erneut überfordert. Ähnlich unsouverän agierte die Mainzer Defensive.

In der Folge der hektischen Anfangsphase verflachte die Partie zunehmend. Die vielen ruppig geführten Zweikämpfe im Mittelfeld und die hohe Fehlpassquote beider Teams verhinderten ein ansehnliches Spiel. Torchancen gab es dennoch auf beiden Seiten.

Der Siegtreffer der Hausherren besiegelte letztlich die nächste HSV-Pleite. Mangelnde Zuordnung, Pech und Unvermögen machten eine zumindest auf Augenhöhe einzuordnende Hamburger Mannschaftsleistung zunichte. Der Torwartfehler von Christian Mathenia beim 1:3 war bezeichnend für diesen Samstagnachmittag aus Hamburger Sicht.

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Maxim (2.), 1:1 Walace (9.), 2:1 Bell (52.), 3:1 Latza (58.), 3:2 Salihovic (90.+2, HE)

  • Die Mainzer erzielten ihr schnellstes Bundesliga-Tor seit über zwei Jahren - am 13. Februar 2015 traf Elkin Soto beim 2:4 in Dortmund bereits nach einer Minute.
  • Das 3:1 war bereits das 14. Gegentor für den HSV in der laufenden Saison. Nur Köln (17) kassierte mehr Gegentreffer.
  • Der erlösende Treffer zum Ausgleich war erst das fünfte Saisontor für den HSV. Nur Bremen und Köln (je 3) trafen seltener.

Der Star des Spiels: Giulio Donati

Der Rechtsverteidiger interpretierte seine Rolle gewohnt offensiv und setzte die linke Hamburger Seite damit durchgehend unter Druck. Der Italiener verlangte durch seine Läufe auf der rechten Außenbahn viel Defensivarbeit von Tatsuya Ito ab, der im Vergleich zu seinem Auftritt gegen Werder Bremen ziemlich blass blieb. Die Torvorlage zum 1:0 krönte Donatis starke Leistung, der in der gegnerischen Hälfte jeden seiner sieben Pässe an den Mann brachte.

Der Flop des Spiels: Gotoku Sakai

Der Kapitän der Hamburger ließ von Beginn an die nötige Aggressivität und Spritzigkeit vermissen. Sein Stellungsspiel gewährte den Mainzern zu viel Raum auf der rechten Außenbahn. Der Japaner gewann nur zehn seiner 27 Zweikämpfe und ließ sich vor dem 0:1 von Donati abkochen.

Der Schiedsrichter: Dr. Felix Brych

Der Münchner hatte durchaus zu tun in der Mainzer Opel Arena. Bei einigen Entscheidungen bewies der 42-Jährige kein glückliches Händchen. Mergim Mavraj hätte nach seinem Ellenbogeneinsatz gegen Bell durchaus schon früher die Gelbe Karte sehen können. Die Ermahnung von Bobby Wood war hingegen etwas überzogen. In der 63. Minute hätte Brych nach der rabiaten Zweikampfführung von Jean-Philippe Gbamin gegen Wood auch auf den Punkt zeigen können. Der gegebene Handelfmeter kurz vor Schluss war hingegen absolut richtig.

Die Reaktionen der Trainer

Sandro Schwarz (Trainer FSV Mainz 05): "Es war in der ersten Halbzeit ein sehr schwieriges Spiel für uns. In der zweiten Hälfte haben wir viele Dinge besser gemacht. Am Ende war es ein Arbeitssieg, und den nehmen wir mit. Es waren Kleinigkeiten, die heute auf unserer Seite waren."

Markus Gisdol (Trainer Hamburger SV): "Für uns ist es wirklich schwer, diese Niederlage zu akzeptieren und einzuordnen. Wir sind nicht konsequent genug, deshalb haben wir nichts mitgenommen, obwohl deutlich mehr drin gewesen wäre. Wir müssen es schaffen, aus guten Partien etwas mitzunehmen."

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