In einem wenig hitzigen Derby war Wolfsburg die spielbestimmende Mannschaft, ohne dabei zu brillieren. Immer wieder versuchte der VfL mit schnellen Steilpässen die Viererkette der Hannoveraner zu überspielen, war damit aber nur selten erfolgreich.
Ziel der Anspiele war dabei hauptsächlich Liverpool-Leihgabe Divock Origi, Mario Gomez blieb bis zu seiner Sprunggelenksverletzung kurz vor der Pause unauffällig.
Das Hauptaugenmerk beider Teams lag über weite Strecken auf der Defensive, wirklichen Offensiv-Drang zeigten die Wölfe eigentlich nur nach dem 1:1, das Daniel Didavi mit einem abgefälschten Freistoß erzielte.
Hannover kam im gesamten Spiel nur zu drei guten Möglichkeiten, nutzte aber immerhin eine durch ein etwas glückliches Hackentor von Martin Harnik.
Die Daten zum Spiel
Tore: 1:0 Didavi (52.), 1:1 Harnik (75.)
- Die letzten sechs Bundesliga-Spiele nach einer Länderspielpause konnte Wolfsburg nun nicht gewinnen (3 Remis, 3 Niederlagen). In vier Partien blieb der VfL dabei sogar ohne eigenen Torerfolg.
- Mit 25 Jahren und 38 Tagen war es die jüngste Wolfsburger Startformation seit mehr als dreieinhalb Jahren (2. März 2014, 2:6 gegen Hoffenheim).
- Hannover kassierte sein erstes Gegentor in dieser Bundesliga-Saison. Sowohl gegen Schalke als auch gegen Mainz spielte das Team von Andre Breitenreiter zu Null.
Der Star des Spiels: Divock Origi
Die Leihgabe von Jürgen Klopp zeigte bei seinem Debüt, welche Qualitäten er nach Wolfsburg mitgebracht hat. Mit seiner Schnelligkeit wirbelte er wiederholt durch die Defensive der Hannoveraner, zudem suchte er immer wieder schnell den Abschluss. Einzig ein Tor blieb ihm verwehrt.
Der Flop des Spiels: Landy Dimata
Der Belgier kam für den verletzten Gomez kurz vor Pausenpfiff aufs Feld, konnte den Nationalstürmer aber nicht im geringsten ersetzen. Mit den wenigsten Ballaktionen aller Spieler, die mindestens 45 Minuten auf dem Platz standen, ging die Partie völlig an Dimata vorbei. Auch einen Torschuss konnte er nicht verzeichnen.
Der Schiedsrichter: Felix Zwayer
Felix Zwayer hatte mit der Partie keine Probleme. Der 36-jährige Berliner ließ viel laufen und profitierte davon, dass sich beide Mannschaften mit reichlich Respekt begegneten. Die kritischste Aktion, bei der Mario Gomez im gegnerischen Strafraum zu Boden fiel und sich verletzte, bewertete er korrekt und verzichtete folgerichtig auf einen Strafstoß.
Die Reaktionen der Trainer
Andries Jonker (Trainer VfL Wolfsburg): "Nach der Führung hatten wir die Möglichkeiten auf das 2:0. Wenn wir das Tor machen, ist das Spiel entschieden. Das machen wir nicht. Und Hannover ist dann zurückgekommen in einem Moment, in dem wir nicht gut organisiert waren. Danach haben wir alles versucht. Das war eine sehr ordentliche Mannschaftsleistung. In dem Spiel steckten eigentlich drei Punkte. Es ist eine Enttäuschung, dass wir das nicht geschafft haben."
Andre Breitenreiter (Trainer Hannover 96): "Auch wenn wir weniger Torschüsse hatten, finde ich das Remis gerecht, weil wir die zwei, drei klareren Chancen hatten. Als Aufsteiger sind wir glücklich, dass wir nach drei Spieltagen mit sieben Punkten dastehen und weiter ungeschlagen sind. Deswegen können wir zufrieden nach Hause fahren."