Bundesliga: Werder Bremen ringt 1. FC Köln nieder und baut Heimserie aus

Von Christian Schmidt
Werder Bremen besiegte den 1. FC Köln.
© Getty

Am 26. Spieltag der Bundesliga hat sich Werder Bremen mit 3:1 (1:0) gegen den 1. FC Köln durchgesetzt. Die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt baute seine Heimserie damit weiter aus. Der FC verpasste es hingegen, Boden auf den Relegationsplatz gutzumachen.

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Die Kölner agierten in unveränderter Besetzung im 3-4-3-System, Koziello und Höger ließen sich abwechselnd immer wieder tief fallen, um die Bälle aus der Dreier-Abwehrkette aufzunehmen und das Spiel aufzubauen. Auch offensiv waren die FC-Spieler viel in Bewegung, Hector zog exemplarisch von der linken Seite aus häufig ins Zentrum.

Bremen musste krankheitsbedingt kurzfristig auf Bargfrede verzichten, für ihn rückte Rashica in die Startelf. Die Bremer waren darum bemüht, das Spiel über die Flügel breit anzulegen, Ungenauigkeiten und Fehlpässe störten aber immer wieder die Angriffsbemühungen. Nach knapp 30 Minuten erhöhte Bremen das Tempo entscheidend, was sich im Führungstreffer niederschlug. Köln offenbarte hingegen enorme Probleme im Spielaufbau und blieb bis zum Halbzeitpfiff ohne Torchance.

Mit den Einwechslungen von Bittencourt und Özcan gab Stefan Ruthenbeck zur zweiten Halbzeit das Signal zu mehr Offensive, Bremen lauerte nun auf Umschaltaktionen und überließ Köln mehr Spielanteile. Pizarros Versetzung ins Sturmzentrum, wo er als Wandspieler und Anspielstation besser zur Geltung kam, zahlte sich beim Ausgleichstreffer direkt aus.

Mit dem ersten gelungenen Gegenstoß nach dem Seitenwechsel holte sich Bremen die Führung zurück, gab die abwartende Grundhaltung aber nur kurzzeitig auf. Köln versuchte in der Schlussphase nochmal alles, kam aber gegen die aufmerksam verteidigenden Bremer nicht entscheidend zum Abschluss. Ein weiterer Bremer Konter brachte kurz vor Ende die endgültige Entscheidung.

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Veljkovic (33.), 1:1 Osako (53.), 2:1 Rashica (58.), 3:1 Eggestein (90.)

  • Zum 20. Mal kassierten die Kölner in dieser Saison ein Gegentor nach einem ruhenden Ball - Ligahöchstwert zusammen mit Mainz.
  • Bremen erzielte acht Tore nach Ecken - geteilter Ligahöchstwert mit Bayern.
  • Milos Veljkovic erzielte im 53. Spiel sein erstes Bundesligator. Auch Rashica erzielte im dritten Bundesligaeinsatz seinen ersten Treffer.
  • Bremen traf in sieben der letzten acht Ligaheimspiele - nur beim 0-0 gegen Berlin am 20. Spieltag gelang kein Tor.
  • Köln traf im zehnten Bundesliga-Spiel in Folge, das gelang zuletzt zwischen Oktober 2005 und Januar 2006.
  • Zwischen der 45. und 60. Spielminute kassierten die Kölner bereits neun Gegentore - Ligahöchstwert zusammen mit dem HSV.
  • In den acht Bundesliga-Heimspielen unter Florian Kohfeldt ist Bremen ungeschlagen

Der Star des Spiels: Milot Rashica

Offenbarte zwar in der Defensivarbeit noch Verbesserungsbedarf, war aber bis zu seiner Auswechslung auffälligster Spieler in der Offensive der Bremer. Gab vier Torschüsse ab, hatte nach Moisander die beste Passquote seines Teams (83,3 Prozent) und belohnte sich mit dem Siegtreffer.

Der Flop des Spiels: Marcel Risse

War auf seiner rechten Seite kaum ein Faktor im Angriffsspiel des FC und ließ Sörensen und Höger vor allem in der ersten Halbzeit alleine auf der rechten Defensivseite. Brachte darüber hinaus nur 65 Prozent seiner Pässe zu einem Mitspieler und leistete sich die meisten Ballverluste seines Teams (18).

Der Schiedsrichter: Benjamin Brand

War bei sämtlichen strittigen Aktionen in der ersten Halbzeit im Bilde. Lag richtig, als er nach dem Zweikampf zwischen Sörensen und Kruse nicht auf den Punkt zeigte. Auch in der 26. Minute auf der Höhe, als Rashica ebenfalls keinen Elfmeter zugesprochen bekam. Ließ sich in der zweiten Hälfte nicht von der aufkommenden Hektik anstecken.

Die Reaktionen der Trainer

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Das Spiel hat mich ein Jahr gekostet. Wir sind zunächst nicht so in die Tiefe gekommen. Wir haben aber nie die Ruhe verloren und dann unsere Chancen bekommen. Wir müssen nur unsere Konter besser ausspielen, dann ist der Sack früher zu. Das Entscheidende aber ist, dass wir die drei Punkte haben."

Stefan Ruthenbeck (Trainer 1. FC Köln): "Wir müssen das erst mal sacken lassen. Diese individuellen Fehler sind auf jeden Fall zuviel. Wir hatten Möglichkeiten, da muss man dann aber auch mal einen Punch setzen. Es ist schade, denn nach dem 1:1 fühlte es sich kurz an, als würde das Spiel kippen."

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