Der FC Bayern schießt den HSV erneut ab und marschiert in Richtung Meisterschaft

Franck Ribery brachte den FC Bayern gegen den Hamburger SV in Führung.
© Getty

Der FC Bayern München hat den nächsten Schritt in Richtung sechste Meisterschaft in Folge gemacht. Am 26. Spieltag besiegte der Rekordmeister den Hamburger SV zu Hause erneut deutlich mit 6:0 (3:0). In den letzten acht Heimspielen gegen den HSV erzielten die Bayern nun 51 (!) Treffer.

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Der HSV begann extrem defensiv und positionierte sich gegen den Ball in einem 5-2-3. Dennoch bekamen die Gäste von Beginn an keinen Zugriff. Die Bayern drückten aufs Tempo und erzwangen durch aggressives Pressing frühe Ballgewinne. Bereits nach wenigen Sekunden kamen die Hausherren erstmals gefährlich vors Tor.

In der Spielanlage wurde ein Klassenunterschied deutlich. Die Bayern kombinierten sich trotz nummerischer Unterzahl spielend einfach durch die Hamburger Abwehr, auch die zweiten Bälle landeten in dieser Phase immer bei den Roten. Die logische Folge waren drei schnelle Tore für die Hausherren, für den HSV kündigte sich das nächste Debakel an.

Nach dem dritten Gegentor stellte Hollerbach auf ein 4-4-2 um. Nichtsdestotrotz schafften es die Hamburger kaum, Entlastungsangriffe zu fahren. Zumindest profitierten sie davon, dass die Bayern ab etwa einer halben Stunde einen Gang runterschalteten.

Im zweiten Durchgang spielte der HSV wieder mit Fünferkette, stand diesmal zwar etwas stabiler als in der Anfangsphase, leistete in den Zweikämpfen allerdings weiterhin kaum Gegenwehr. Für die Bayern war es fortan nur noch ein lockeres Trainingsspiel. Im Anschluss an Robbens Treffer hatten die Gastgeber noch einige Möglichkeiten, das Ergebnis noch deutlicher zu gestalten, die letzte Konsequenz brachten sie jedoch lange nicht auf den Platz. Riberys Treffer nach sehenswertem Sololauf war noch einmal ein Highlight.

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Ribery (7.), 2:0 Lewandowski (12.), 3:0 Lewandowski (19.), 4:0 Robben (55.), 5:0 Ribery (81.), 6:0 Lewandowski (90./Foulelfmeter)

Bes. Vorkommnis: Lewandowski verschießt Foulelfmeter (86.)

  • Robert Lewandowski traf in 12 der 13 Heimspiele in dieser Bundesliga-Saison, nur vor zwei Wochen beim 0:0 gegen Hertha ging er leer aus.
  • Für den HSV war es der früheste 0:3-Rückstand seit dem 9. Dezember 1989, als man gegen Bochum sogar nach 16 Minuten mit 0:3 in Rückstand lag, am Ende "nur" mit 1-4 verlor.
  • Lewandowski erzielt seinen 46. Mehrfachpack in der Bundesliga und ist Dritter in dieser Statistik. Mehr schafften nur Gerd Müller (87) und Jupp Heynckes (51).
  • Robben traf zum zehnten Mal gegen den HSV (immer zu Hause), gegen kein anderes Team erzielte er so viele Bundesliga-Tore.
  • Nach 17 verwandelten Bundesliga-Elfmetern in Folge (eingestellter BL-Rekord) vergab Robert Lewandowski wieder vom Punkt. Kurz danach verwandelte er wieder.

Der Star des Spiels: David Alaba

Enorm präsent auf der linken Seite, hatte die meisten Ballaktionen aller Spieler (111). Hielt lange Zeit eine Passquote von 100 Prozent, lieferte letztlich starke 96 Prozent beim Mitspieler ab. Schlug die meisten Flanken und bereitete das 3:0 durch Lewandowski sowie eine Großchance von Thiago (67.) vor.

Der Flop des Spiels: Kyriakos Papadopoulos

Schwach im Stellungsspiel und im Zweikampf. Ließ sich vor dem 5:0 durch Ribery böse vernaschen und verschuldete gegen Thiago einen Foulelfmeter.

Der Schiedsrichter: Christian Dingert

Sehr souveräne Leitung. Zeigte bereits nach wenigen Minuten für eine überharte Grätsche von Vidal Gelb - zu Recht. Ebenfalls korrekt, van Drongelen nach der vermeintlichen Notbremse gegen Robben nur die Gelbe Karte zu zeigen, da der Münchner noch weit vom Tor weg war und den Ball nicht unter Kontrolle hatte. Die beiden Elfmeterpfiffe in der Schlussphase waren alternativlos.

Die Reaktionen der Trainer

Jupp Heynckes (Trainer Bayern): "Wir haben einen sehr guten Start gehabt, wir haben gut ins Spiel gefunden, wir haben früh die ersten drei Tore erzielt. Dann ist es für jeden Gegner schwierig, das Ergebnis zu korrigieren. Für mich war wichtig, dass wir nachgelegt und defensiv nichts zugelassen haben. Das ist schon wichtig für das Spiel in der Champions League bei Besiktas und die nähere Zukunft. Es war ein verdienter Sieg gegen eine verunsicherte Mannschaft, deswegen bewerte ich das Ergebnis auch nicht über. Wichtig ist, dass wir dranbleiben und uns auch noch steigern."

Bernd Hollerbach (Trainer HSV): "Wenn man nach 18 Minuten 3:0 hinten liegt, ist es natürlich schwierig hier. Wir wollten mutig sein und vorne draufgehen. Aber man hat gesehen, was passiert, wenn man den Bayern Räume gibt. Sie haben uns auch nicht unterschätzt heute. Man kann hier verlieren, aber die Art und Weise hat mir überhaupt nicht gefallen."

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