Remis im Baden-Derby! Hoffenheim tritt im Kampf um Europa auf der Stelle

Von Jonas Rütten
TSG 1899 Hoffenheim, Sport-Club Freiburg
© Getty

In einer höhepunktarmen Partie trennten sich die TSG Hoffenheim und der SC Freiburg im Badener Derby 1:1 (0:0) Unentschieden. Die TSG tritt damit im Kampf um das internationale Geschäft weiter auf der Stelle.

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Die Hausherren waren von Beginn an bemüht, die Kontrolle über das Spiel zu übernehmen. Hoffenheim ließ den Ball im gewohnten System mit einer Dreierkette und nur einem Sechser recht gut laufen, ließ aber im letzten Drittel Tempo, Passgenauigkeit und die nötige Kreativität vermissen. Gegen den Ball agierte die TSG zunächst aggressiv und setzte die Gäste aus dem Breisgau früh in der eigenen Hälfte unter Druck.

Damit hatte der Sportclub in der Anfangsphase sichtlich Probleme und konnte zunächst kaum offensive Akzente setzen. Der Sportclub verlegte sich darauf, im defensiven 4-4-2 kompakt zu stehen und kam erst Mitte der ersten Halbzeit besser in die Partie, auch weil Hoffenheim das frühe Pressing ein wenig zurückfuhr.

Beide Mannschaften taten sich im Spiel nach vorne aber extrem schwer und boten den Zuschauern über 90 Minuten fußballerische Magerkost. Ein Geniestreich von Serge Gnabry ermöglichte Dennis Geiger die Chance zur Pausenführung, doch Schwolow parierte glänzend (42.).

In der zweiten Halbzeit kam etwas mehr Zug in die Partie, was auch am Hoffenheimer Führungstreffer lag. Dieser fiel bezeichnenderweise durch einen direkten Freistoß von Kramaric (57.). Doch nach dem schnellen Ausgleich durch Nils Petersen per Elfmeter passte sich die zweite Hälfte spielerisch der ersten an. In den letzten zehn Minuten stellte Nagelsmann noch einmal um, brachte Nico Schulz und ließ fortan in einem 4-3-3 agieren. Am Spielausgang änderte das jedoch nichts mehr.

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Kramaric (57.). 1:1 Petersen (66./FE)

  • Unter Nagelsmann verlor Hoffenheim noch nie ein Heimspiel, in dem es zur Pause 0:0 stand (6 Siege, 5 Remis).
  • Die TSG kassierte nach der Pause bereits den 25. Gegentreffer - Ligahöchstwert gemeinsam mit dem 1. FC Köln. Insgesamt hat Hoffenheim in der Rückrunde bereits 16 Gegentreffer hinnehmen müssen. Die meisten aller Bundesligisten.
  • Der SC Freiburg trifft auswärts zum siebten Mal in Folge - eine längere derartige Serie hatte der SCF innerhalb einer BL-Saison nur 1994/95 (8 Spiele).
  • Freiburg verlor nur eines der letzten 12 Bundesligaspiele (5 Siege, 6 Remis): am 22. Spieltag gab es ein 1:2 in Hannover.

Der Star des Spiels: Serge Gnabry

War trotz der für ihn ungewohnten Position auf der linken Seite der einzige echte Lichtblick im Hoffenheimer Offensivspiel. Gnabry deutete ein ums andere Mal seine individuelle Klasse im Eins-gegen-Eins an. Überragend seine Vorarbeit für Dennis Geiger, der jedoch aus kurzer Distanz an SC-Keeper Schwolow scheiterte.

Der Flop des Spiels: Adam Szalai

Hing im Sturmzentrum komplett in der Luft. Das lag zwar auch daran, dass er kaum mit Bällen versorgt wurde, aber während Nebenmann Kramaric immer wieder den Weg auf die Außen suchte, um zumindest eine Bindung zum Hoffenheimer Spiel zu finden, hatte Szalai von allen Spielern auf dem Platz im ersten Durchgang die wenigsten Ballaktionen (21, davon nur eine im Sechzehner), blieb ohne Torschussbeteiligung und gewann nur jeden fünften Zweikampf. Alles in allem ein sehr unglücklicher Auftritt des Stürmers, der in der 70. Minute durch Mark Uth ersetzt wurde.

Der Schiedsrichter: Christian Dingert

Hatte überhaupt keine Probleme mit der Spielleitung. Entschied vollkommen richtig, als er Adam Szalai in der 13. Minute einen Elfmeter nach Zweikampf mit Söyüncü verweigerte. Lag ebenfalls richtig bei seiner Entscheidung auf Elfmeter für Freiburg. Ansonsten verlebte Dingert mit seinem Gespann einen ruhigen Nachmittag ohne große Fehlentscheidungen, was jedoch auch an der Natur des Spiels an sich lag.

Reaktionen der Trainer:

Julian Nagelsmann (Trainer 1899 Hoffenheim): "In der ersten Halbzeit haben wir es ganz ordentlich gemacht. Leider war die Boxbesetzung nicht so, um ein Tor zu erzielen. Die Chancen waren nicht so klar, um ein zweites Tor zu erzielen."

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Wir haben alles abgearbeitet. Aber wir haben nicht so rausgespielt, dass wir uns Torchancen erspielen konnten. Wir wollen und müssen besser Fußball spielen."

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