Das Spiel begann mit einem Paukenschlag, als Alfred Finnbogason nach einer halben Minute zur frühen Führung für die Gastgeber traf. Die Gladbacher ließen sich vom frühen Rückstand aber nicht beeindrucken und antworteten mit einem schnellen Ausgleich durch Neuzugang Denis Zakaria (7.).
In der Folge sahen die Zuschauer in der WWK Arena eine ausgeglichene Partie, deren Spielfluss immer wieder durch Nickligkeiten unterbrochen wurde. Die Borussia machte dabei den etwas besseren Eindruck und drehte dank eines Abstauber-Tores von Oscar Wendt das Spiel zum 2:1 (30.).
In der zweiten Hälfte war Augsburg, das mit einem 5-4-1-System und weit aufrückenden Außenverteidigern spielte, agiler und torgefährlicher. Die Gladbach-Abwehr, die kaum mehr Akzente nach vorne setzen konnte, geriet dabei ein ums andere Mal ins Schwimmen. Die Folge: Der FCA machte von Minute zu Minute mehr Druck und glich letztlich durch ein Joker-Tor von Sergio Cordova (89.) aus.
Die Daten zum Spiel
Tore: 1:0 Finnbogason (1.), 1:1 Zakaria (7.), 1:2 Wendt (30.), 2:2 Cordova (89.)
- Mönchengladbach verpasste den ersten Sieg überhaupt in Augsburg. Zuvor gab es zwei Niederlagen und vier Unentschieden bei den Fuggerstädtern.
- Das 1:0 nach 33 Sekunden durch Finnbogason war das früheste Tor der Augsburger Bundesliga-Geschichte. Zuvor war es ebenfalls der Isländer, der diesen Rekord innehielt (April 2016, nach 46 Sekunden gegen den VfL Wolfsburg).
- Mönchengladbach traf saisonübergreifend im zehnten Bundesliga-Spiel in Folge. Eine solche Torserie gab es für die Borussia in der deutschen Eliteklasse zuletzt im Jahr 2013, als die Fohlen-Elf saisonübergreifend ebenfalls in zehn BL-Spielen in Serie traf.
- Eine kuriose Szene gab es in der 76. Spielminute zu sehen: FCA-Trainer Manuel Baum wechselte auf einen Schlag drei Spieler ein. Marcel Heller, Rani Khedira, Sergio Cordova kamen für Michael Gregoritsch, Ja-cheol Koo und Jonathan Schmid.
Der Star des Spiels: Oscar Wendt
Oscar Wendt leitete in Halbzeit eins immer wieder Angriffe über seine linke Seite ein und belohnte seinen Offensivdrang mit dem Kopfballtor zur Führung. In der zweiten Hälfte erblasste der Schwede wie die gesamte Fohlen-Elf, blieb in der Defensive aber stabiler als viele seiner Mannschaftskollegen.
Der Flop des Spiels: Martin Hinteregger
Dem Österreicher misslang es zusammen mit Abwehr-Kollege Jeffrey Gouweleeuw vor allem in der ersten Hälfte immer wieder, das Zentrum dicht zu machen - so auch beim 1:1-Ausgleich durch Zakaria. Besonders alt sah Hinteregger aber vor dem zweiten Gegentor aus, als er sich von Raffael verladen ließ.
Der Schiedsrichter: Sascha Stegemann
Sascha Stegemann nutzte beim 1:0 den Videobeweis, um sich gegen ein mögliches Foul zuvor abzusichern. Vor dem 1:1-Ausgleich verweigerte der 32-Jährige den Augsburgern einen Handelfmeter durch Vestergaard und traf damit eine zumindest umstrittene Entscheidung. Ansonsten hinterließ er einen sicheren Eindruck.
Die Reaktionen der Trainer
Manuel Baum (Trainer FC Augsburg): "Es war ein rassiges Bundesligaspiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten. Wir waren in der ersten Halbzeit nicht mit vollster Überzeugung unterwegs. In der zweiten Halbzeit haben wir super gepresst. 24 Torschüsse sprechen Bände. Ich habe ein lachendes und ein weinendes Auge. Aber auf dieser Leistung können wir aufbauen."
Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wir haben es in der ersten Halbzeit verpasst, die Zeichen auf Sieg zu setzen. In der zweiten Halbzeit muss ich Augsburg ein Kompliment machen. Wir haben die zweiten Bälle nicht mehr bekommen, zu viel zugelassen. Irgendwann rutscht dann doch mal einer durch. Dass man kurz vor Schluss den Ausgleich bekommt, ist ärgerlich, aber es war hochverdient. Das ist ein Lernprozess, den ich der Mannschaft eingestehe."