Gladbach stürmt in die Spitzengruppe

Die Fohlen stürmen weiter von Sieg zu Sieg
© Getty

Borussia Mönchengladbach hat am 11. Spieltag die Spitzengruppe der Bundesliga geentert und steht aktuell auf dem Champions-League-Qualifikationsplatz vier. Gegen Hertha BSC gab's für die Fohlen ein ungefährdetes 4:1 (2:0).

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Vor 58.566 Zuschauern im Berliner Olympiastadion sorgten Oscar Wendt (26.) und Raffael (28.) mit einem Doppelschlag binnen zwei Minuten für die Führung der Gäste aus Gladbach.

Nach der Pause verwandelte Granit Xhaka einen von Ibrahima Traore herausgeholten Foulelfmeter zum 3:0, Alexander Baumjohann gelang - ebenfalls mit einem Strafstoß - nur noch der Ehrentreffer (82.). Für den Berliner war es das erste Bundesliga-Tor seit Februar 2009. Havard Nordtveit sorgte in der Schlussminute für den 4:1-Endstand.

Salomon Kalou musste auf Seiten der Hertha nach einem Schuss ins Gesicht mit einer Risswunde zur Halbzeit in der Kabine bleiben.

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Mit sechs Siegen aus den ersten sechs Spielen nach Amtsantritt stellte Andre Schubert zudem den bisherigen Rekord von Willi Entenmann vom VfB Stuttgart aus den Achtzigerjahren ein.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Pal Dardai vertraut fast der gleichen Hertha-Elf vom mühsamen 2:1-Sieg nach Verlängerung beim FSV Frankfurt im Pokal. Lediglich Cigerci und Stocker sind neu im Team, Hegeler sitzt dafür auf der Bank, Ibisevic ist in der Liga gesperrt.

Andre Schubert nimmt bei Gladbach nach dem 2:0 gegen Schalke im Pokal vier personelle Veränderungen vor: Alvaro Dominguez, Dahoud, Johnson und Raffael beginnen, Drmic, Hazard, Jantschke und Korb müssen dafür auf die Bank.

26., 0:1, Wendt: Xhaka spielt einen sensationellen Steilpass ins Zentrum auf Johnson, der den Ball links am herauseilenden Jarstein vorbei legt. Von hinten kommt Wendt mit Tempo heran, schnappt sich die Kugel und zimmert das Ding aus spitzem Winkel in den rechten Giebel!

28., 0:2, Raffael: Doppelschlag! Raffael treibt den Ball mit Tempo durchs Mittelfeld und geht von links in die Mitte, wo ihm Darida den zu weit vorgelegten Ball wieder in die Füße flippert. Trockener Schuss aus 16 Metern, Plattenhardt fälscht unhaltbar ab.

29.: Fast im Gegenzug der Anschluss: Darida diesmal auf der anderen Seite mit einer schönen Flanke von rechts in die Mitte, wo Kalou am Elferpunkt hochsteigt, sich lang macht und den Ball mit dem Scheitel noch aufs Tor bringt. Aber Sommer ist unten und entschärft!

54., 0:3, Xhaka (FE): Langkamp reißt Traore im Strafraum um, Sippel zeigt umgehend auf den Punkt. Xhaka tritt an und huft die Pille mit voller Wucht in die Maschen. Brutaler Elfer!

59.: Was für eine Chance! Ein Zuspiel von rechts landet im Sechzehner bei Baumjohann, der fünf Meter vor dem Tor komplett blank steht, aber am sensationell reagierenden Sommer scheitert!

82., 1:3, Baumjohann (FE): Hazard legt Baumjohann ungeschickt möglichst. Der Gefoulte lässt sich nicht lumpen und trifft trocken halbhoch in die Mitte - sein erstes Tor seit Februar 2009!

90., 1:4, Nordtveit: Starke Kombination der Fohlen über rechts, an deren Ende Nordtveit rechts im Strafraum auftaucht und die Kugel humorlos aus wenigen Metern im langen Eck unterbringt.

Fazit: Vollkommen verdienter Sieg der Fohlen, die von der ersten bis zur letzten Sekunde in allen Belangen überlegen waren. Die Hertha vor allem nach vorne viel zu harmlos.

Der Star des Spiels: Granit Xhaka mit einem wahnsinnig guten Auftritt. Hatte mit Abstand die meisten Ballaktionen der Fohlen (131) und spielte auch die meisten Pässe. Überragend sein Steilpass vor der Führung, genauso wie der Elfmeter zum entscheidenden 3:0. Auch im Zweikampf, vor allem in der Luft, kaum zu bezwingen.

Der Flop des Spiels: Sebastian Langkamp leistete sich beim Elfmeter einen Blackout und sorgte so für die Entscheidung des Spiels. Hatte auch ansonsten gegen die flinken Fohlen wenig zu melden und verlor vor allem am Anfang des Spiels viele wichtige Zweikämpfe.

Der Schiedsrichter: Peter Sippel mit einer tadellosen Vorstellung in einem überschaubar brisanten Spiel. Lag bei den einzigen kniffligen Szenen, den Elfmetern in Minute 54 und 82, richtig.

Das fiel auf:

  • Die Hertha zu Beginn mit einer sehr tiefen Staffelung im 4-4-2. In der Arbeit gegen den Ball hielten sich die Gastgeber lange zurück und empfingen die Fohlen erst ab der Mittellinie. Hauptsächlich sollte den schnellen Gladbachern die Räume genommen und das Zentrum verdichtet werden.
  • Dardais Matchplan, über Konter Gefahr zu erzeugen, scheiterte an den vielen schnellen Ballverlusten und dem hektischen Spiel in die Spitze. Ende der ersten Halbzeit fiel dann noch Kalou als Wandspieler weg.
  • In Halbzeit zwei die Berliner allgemein höher stehend ausgerichtet, im letzten Drittel aber weiterhin zahnlos. Vielmehr durften sich die Gladbacher jetzt mehr und mehr zwischen die Ketten stehlen und Tempoangriffe initiieren.
  • Spätestens nach einer Stunde hatten die Gastgeber nichts mehr zu melden. Mit Hinblick auf das Highlight gegen Juventus unter der Woche nahmen die Fohlen einen Gang aus der Partie und spielten die Zeit herunter, woraus die Berliner aber auch keinen Profit schlagen konnten.

Hertha - Gladbach: Die Statistik zum Spiel