Mainz und 1899 verpassen Platz eins

Vie Kampf, keine Tore: Kevin Volland (r.) im Duell mit BVB-Leihgabe Jonas Hofmann
© Getty

Sowohl der FSV Mainz 05, als auch 1899 Hoffenheim haben es verpasst, zumindest vorübergehend an die Spitze der Tabelle zu springen. Zum Auftakt des 6. Spieltags der Bundesliga trennten sich die Überraschungsteams der laufenden Saison mit 0:0.

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Die 28.000 Zuschauer in der Coface Arena sahen ein nur zu Beginn temporeiches Spiel, in dem Filip Djuricic mit einem misslungenen Lupfer (36.) für Mainz und Roberto Firmino mit einem Pfosten-Kopfball (61.) für die Gäste aus Hoffenheim die besten Chancen hatten.

Mit jeweils zehn Punkten und 9:5 Toren sind beide Mannschaften in der Liga noch ungeschlagen und schoben sich vor Leverkusen und Hannover auf den zweiten Tabellenplatz hinter Titelverteidiger Bayern München (11).

Reaktionen:

Kasper Hjulmand (Trainer Mainz 05): "Beide Mannschaften waren sehr, sehr gut organisiert. Hoffenheim hat tief gestanden, deshalb hätten wir den Ball schnell laufen lassen müssen, aber das war schwer auf diesem Platz. Beiden Mannschaften war klar, dass das erste Tor sehr wichtig wäre."

Markus Gisdol (Trainer Hoffenheim): "Der Gegner hatte fast das Gleiche vor wie wir. Beide haben gelauert, so waren die Chancen etwas Mangelware. Im Spiel nach vorne hatten wir ein paar Schlampigkeiten drin. Zum Glück haben wir die Null gehalten, wir können mit dem Punkt gut leben."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Kasper Hjulmand muss auf seinen Topangreifer Okazaki verzichten, der gegen Frankfurt einen Schlag auf den Fuß bekommen hatte und gar nicht im Kader steht. Auch Malli steht nicht in der Startelf, Allagui und Moritz ersetzen die beiden.

Hoffenheim-Coach Markus Gisdol tauscht ebenfalls zwei Mal. Vestergaard, beim irren 3:3 gegen Freiburg noch mit einem Last-Second-Tor, sitzt ebenso wie Ex-Mainzer Szalai nur auf der Bank. Schwegler darf dafür im Mittelfeld ran, Modeste gibt im 4-2-3-1 den Stürmer.

10.: Erstes dickes Ding für die Gäste! Polanski schickt Modeste mit einem perfekten Pass in die Gasse. Der Stürmer geht von links in den Strafraum, schließt dann aber etwas umständlich mit dem rechten Fuß ab. Der Ball kommt zu zentral, Karius hat ihn sicher.

33.: Ein Ballverlust von Diaz hat einen Konter der TSG zufolge. Volland steckt auf der rechten Seite zu Firmino durch, der von der Strafraumkante abzieht. Karius wehrt den halbhohen Flatterball zur Seite ab, wo er zur Ecke geklärt wird. Bei der ist wieder Diaz im Mittelpunkt, der die Kugel von Süle bedrängt aus kürzester Distanz übers eigene Tor köpft.

36.: Ganz stark von Mainz! Allagui hat den Ball im Mittelkreis und gibt links raus zu Hofmann. Die BVB-Leihgabe spielt sofort den freien Djuricic an, der die Kugel aus zwanzig Metern direkt über den weit vor dem Tor stehenden Baumann lupfen will. Doch der Keeper passt auf und wehrt den Versuch zur Seite ab.

51.: Doppel-Chance Firmino! Der Brasilianer tankt sich mit ein bisschen Glück durch drei Leute in den Fünfer, wird aber im letzten Moment abgeblockt. Mainz versucht, sich spielerisch zu befreien, dabei erkämpft sich der Angrifer nach einem missglückten Querpass im eigenen Sechzehner von Geis die Kugel zurück. Der Abschluss aus zehn Metern links im Strafraum - am langen Eck vorbei!

53.: Hofmann geht rechts mit Tempo in den Strafraum, legt sich den Ball etwas zu weit vor und schießt im Fallen aus sieben Metern. Baumann lenkt den Abschluss aus spitzem Winkel über die Latte.

61.: Rudy bringt einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld in den Strafraum, wo Baumgartlinger unfreiwillig an den langen Pfosten verlängert. Süle köpft den Ball quer durch den Fünfer, auf der anderen Seite des Tores steht Firmino, der aus extrem spitzem Winkel per Kopf nur den Außenpfosten trifft.

Fazit: Verdiente Punkteteilung in einem intensiven Duell, in dem Mainz zwar feldüberlegen war, die TSG aber die klareren Möglichkeiten hatte.

Der Star des Spiels: Niklas Süle stand defensiv klasse, gegen Allagui (49.) klärte er mit einer sensationellen Grätsche. Dazu bei Hoffenheim-Standards gefährlichster Akteur. Bereitete mit Firminos Pfostentreffer die gefährlichste Szene des Spiels vor.

Der Flop des Spiels: Pirmin Schwegler fand zu keiner Zeit der Partie ins Spiel und fiel auf der Doppel-Sechs deutlich zu Nebenmann Polanski ab. Mit 16,7 Prozent zu harmlos in den Zweikämpfen und an keinem Torschuss beteiligt. Auf seiner Position zu unsichtbar.

Der Schiedsrichter: Felix Zwayer leitete die Partie zwar kleinlich, aber bestimmt und blieb seiner Linie treu. In der einen oder anderen Situation wurde er von seinen Assistenten im Stich gelassen. Leistete sich keine groben Schnitzer, hätte lediglich Rudy nach seinem taktischen Foul (26.) gegen Hofmann Gelb zeigen müssen.

Das fiel auf:

  • Beide Klubs legten mit offenem Visier los und nahmen sofort Tempo auf. Dabei erwies sich das frühe und aggressive Pressing der Hoffenheimer als sehr effektiv, die Ballverluste bescherten den Mainzern immer wieder gefährliche Gegenstöße. Die 05er taten sich derweil schwer, etwas aus ihrem Ballbesitz zu machen.
  • Trotz des aggressiven Spiels gegen den Ball stand die TSG sicher. Wie schon in den letzten Spielen verteidigten die Kraichgauer sehr diszipliniert und ließen wenig zu. Bei Ballbesitz Mainz formierten sich zwei Viererketten, die clever verschoben und die Abstände gut hielten.
  • Während die Hoffenheimer mit ihrem schnellen Kombinationsfußball gefielen, wurde Mainz immer wieder zu langen Bällen gezwungen. Gegen Strobl und Süle sahen die körperlich unterlegenen Allagui und Djuricic dabei selten Land. Erst in Hälfte zwei schafften es die Mainzer mit besserem Kombinationsspiel öfter in die gefährliche Zone.
  • Zum Ende der Partie mussten beide Teams dem hohen Anfangstempo ihren Tribut zollen. Viele Stockfehler und Ungenauigkeiten auf beiden Seiten machten konstruktive Angriffe selten, die Teams lauerten auf Konter und wurden vorsichtiger. Auch die Hereinnahmen von Samperio bei Mainz und des Ex-05ers Szalai bei Hoffenheim brachten keine große Gefahr mehr.

Mainz - Hoffenheim: Die Statistik zum Spiel