BVB hat Europa in der Hand

Von Stefan Döring
Neven Subotic sorgte mit seinem Kopfball für die 1:0-Führung
© Getty

Borussia Dortmund hat gegen Hertha BSC mit 2:0 (1:0) gewonnen und damit die Chance gewahrt, sich noch über die Bundesliga direkt für die Europa League zu qualifizieren.

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Vor 80.667 Zuschauern im ausverkauften Signal-Iduna-Park ging Borussia Dortmund nach einer druckvollen Anfangsphase durch einen wuchtigen Kopfball von Neven Subotic mit 1:0 in Führung (9.). Es war das Heimtor Nummer 1700 für den BVB.

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Nach dem 2:0 durch Durm (47.) spielte es der BVB locker zu Ende. Europa ist für die Schwarz-Gelben nun wieder greifbar.

Die Reaktionen:

Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund): "Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis und in großen Teilen auch mit dem Spiel. Wir haben zum günstigsten Zeipunkt auch die Tore geschossen. Das war gut, aber wir können es noch besser. In der nächsten Woche gegen Wolfsburg müssen wir noch was drauflegen."

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Wir haben keine klare Torchance herausgespielt. Die erste Halbzeit kann man komplett vergessen. Wir hatten zwar ab der 65. Minute ein paar gute Angriffe, aber am Ende nichts verdient."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Borussia Dortmund setzte weitgehend auf die gleiche Mannschaft, die auch gegen die TSG Hoffenheim vor einer Woche auflief. Nur Sebastian Kehl und Kevin Kampl rückten für Sven Bender und den verletzten Jakub Blasczczykowski ins Team.

Hertha BSC wechselte im Vergleich zum 1:2 gegen Gladbach nur auf einer Position: Nico Schulz spielte für Marcel Ndjeng, der auf der Bank Platz nehmen musste.

9., 1:0, Subotic: Henrikh Mkhitaryan holt die zweite Ecke für die Borussia heraus und bringt sie selbst von links nach innen. Neven Subotic läuft am ersten Pfosten ein und trifft unbedrängt per Kopf aus fünf Metern.

14.: Das hätte eigentlich schon das 2:0 für die Borussia sein müssen: Aubameyang bringt den Ball von rechts flach nach innen. Brooks verstolpert seinen Klärungsversuch, sodass Mkhitaryan aus zehn Metern zum Abschluss kommt. Der flache Rechtsschuss des Armeniers geht nur knapp am langen Pfosten vorbei.

38.: Schulz leitet per Hacke weiter auf den auf rechts startenden Pekarik. Dessen flache Hereingabe wird von Hummels zu kurz geklärt. So kommt Stocker von der Strafraumgrenze aus der Drehung zum Abschluss, setzt seinen Schuss aber übers Tor.

47., 2:0, Durm: Nicht mal 80 Sekunden nach Wiederanpfiff stellt der BVB auf 2:0. Mkhitaryan wird im Mittelfeld nicht ernsthaft gestört und spielt den Ball nach halbrechts zu Erik Durm, der 13 Meter vor dem Tor viel zu viel Platz hat und diesen zu einem platzierten Schlenzer ins lange Eck nutzt.

51.: Aubameyang wird auf halblinks steil geschickt, zieht zum Tor und entscheidet sich dann für einen Schuss auf den kurzen Pfosten, der im letzten Moment zum nächsten Eckball geblockt wird.

74.: Nach einer Ecke von links landet Kehls Klärungsversuch per Kopf auf dem Fuß von Haraguchi, der von halblinks aus spitzem Winkel abzieht. Doch Neven Subotic steht gut und blockt den Versuch zur nächsten Ecke.

83.: Doppelchance für den BVB! Wieder setzt sich Kampl im Strafraum gut durch, spitzelt den Ball dann zu Kagawa, der aus sechs Metern zum Schuss kommt. Kraft reagiert gut, doch der Rebound landet genau vor den Füßen von Kampl, der seinerseits aber auch an Kraft scheitert.

Fazit: Borussia Dortmund ging druckvoll in die Partie. Nach der Führung machte die Mannschaft aber nicht mehr viel. So plätscherte die erste Hälfte ihrem Ende entgegen. Die zweite Halbzeit begann mit einem Knaller durch Durm. Danach war die Partie entschieden, da Hertha BSC nichts entgegensetzen konnte. Locker und leicht holte der BVB mit dieser Partie den 1600. Heimpunkt in der Bundesliga.

Der Star des Spiels: Henrikh Mkhitaryan. Er bereitete beide Treffer vor. Seine Ecken waren heute echte Gefahrenquellen. Zusammen mit Erik Durm harmonierte er sehr gut auf der rechten Seite. Er wirkte sehr belebend für das Angriffsspiel der Borussia.

Der Flop des Spiels: Salomon Kalou. Der Stürmer von Hertha BSC war überhaupt nicht im Spiel. Er bekam keine Bälle und bewegte sich im freien Raum schlecht. Folgerichtig wurde er zur Halbzeit von Pal Dardai ausgewechselt.

Der Schiedsrichter: Tobias Stieler hatte eine ruhige Partie zu leiten. Es war ein Spiel ohne grobe Foulspiele oder strittige Szenen. Er führte seinen Job souverän aus und hatte auf dem Platz durch seine strikte Linie keine Probleme mit den Akteuren. Kurz vor dem 2:0 durch Erik Durm (47.) stand er den BVB-Spielern im Weg. Das wirkte sich aber nicht negativ aus.

Das fiel auf:

  • Seitdem Henrikh Mkhitaryan die Ecken schießt, ist der BVB wieder gefährlich nach Standards. Bereits vor dem Treffer durch Subotic hatte Mats Hummels eine gute Möglichkeit.
  • Mkhitaryan und Kampl hatten Lust auf das Spiel: Sie drückten vor allem in der Anfangsphase enorm auf die Viererkette der Herthaner. Insgesamt verteidigte die BVB-Mannschaft sehr hoch.
  • Die Hertha-Innenverteidiger waren immer mindestens einen Schritt zu spät. Bei Standardsituationen gaben sie ein katastrophales Bild ab. BVB-Spieler kamen in schöner Regelmäßigkeit frei zum Kopfball.

Dortmund - Hertha: Die Statistik zum Spiel