2:1! Augsburg schlägt Stuttgart

Dem FC Augsburg gelang gegen Stuttgart ein wichtiger Dreier für die Europa League
© Getty

Der FC Augsburg hat sein Heimspiel am 29. Spieltag der Bundesliga gegen den VfB Stuttgart mit 2:1 (1:1) gewonnen. Damit gelangen dem FCA nun fünf Siege in den letzten fünf Partien gegen die Schwaben.

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Vor 30.660 Zuschauern in der ausverkauften SGL-Arena gingen die Hausherren durch Tobias Werner bereits nach sieben Minuten mit 1:0 in Führung. Es war Werners siebtes Saisontor.

Die Gäste kamen aber eine Viertelstunde später durch das fünfte Saisontor von Daniel Ginczek zum Ausgleich. Der Stürmer erzielte damit die letzten drei und fünf der letzten acht Stuttgarter Tore.

In der 73. Minute erzielte Raul Bobadilla das Siegtor für die Fuggerstädter. Bobadilla war damit an sechs der letzten zwölf Treffer des FCA direkt beteiligt, vier davon erzielte er selbst.

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Augsburg hat nach zwei torlosen Heimspielen damit mal wieder getroffen. Stuttgart konnte dagegen erneut nicht zwei Mal in Serie gewinnen - das letzte Mal gelang dies im September 2013.

Der VfB muss nächstes Wochenende beim Heimspiel gegen Freiburg zudem auf Serey Die verzichten, der seine 5. Gelbe Karte der Saison sah.

Reaktionen:

Markus Weinzierl (Trainer Augsburg): "Wir sind sehr erleichtert über diese drei Punkte. Stuttgart hat gut gespielt, wir hatten nicht so viele Chancen, aber diese konsequent genutzt."

...zu den Ambitionen, sich für die Europa League zu qualifizieren: "Ich spreche nicht mehr über Europa. Ich freue mich, dass wir heute gewonnen haben. Darüber sprechen können andere."

Huub Stevens (Trainer Stuttgart): "Die Mannschaft hat ein gutes Spiel gemacht, sich aber nicht belohnt. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Augsburg nach der 1:2-Pleite in Paderborn mit zwei Änderungen der Startelf: Feulner und Esswein rücken anstelle von Kohr (Bank) und Caiuby (schwere Muskelverletzung im rechten Oberschenkel) ins Team.

Stuttgart verändert seine Anfangsformation nach dem wichtigen 3:2-Sieg gegen Bremen nur auf einer Position: Schwaab ersetzt den gesperrten Harnik (Gelb-Rot) im rechten Mittelfeld.

7., 1:0, Werner: Langer Schlag von Hitz. Ulreich kommt gegen Bobadilla aus dem Kasten und köpft den Ball weg. Er landet aber genau bei Esswein, der direkt Richtung Tor schießt. Werner geht im Strafraum dazwischen und trifft volley ins leere Tor.

11.: Höjbjerg schlenzt einen Freistoß von halbrechts auf den kurzen Pfosten. Ulreich ist da, der Ball geht ans Außennetz. Guter Versuch.

17.: Klavan spielt Werner wunderbar halblinks in der Schnittstelle frei. Der Torschütze steht frei vor Ulreich, aber auch knapp im Abseits.

22., 1:1, Ginzcek: Foul an Maxim an der Mittelinie. Der steht sofort auf und führt den Freistoß blitzschnell aus. Sein Steilpass geht links raus zu Kostic, der letztlich in die Mitte passt. Dort steht Ginczek frei und schiebt ein.

30.: Kostic sucht mit einer Flanke von links wieder Ginczek, doch Klavan klärt im letzten Moment zur Ecke. Die kommt von links auf den Kopf von Niedermeier, doch Hitz schnappt sich dessen Versuch aus sechs Metern.

39.: Augsburg schenkt einen guten Konter her, im direkten Gegenzug ist Gentner auf rechts frei durch. Sein Ball in die Mitte landet bei Ginczek, der völlig frei vor Hitz auftaucht, aus kurzer Distanz aber den Augsburger Schlussmann anschießt. Riesenchance!

43.: Die wird von den Augsburgern nicht angegriffen und dribbelt sich halblinks in den Strafraum. Seinen Schuss mit dem rechten Außenrist holt Hitz aus dem rechten Eck.

47.: Schwaab sucht und findet mit einem langen Ball Kostic, der aus der Distanz wuchtig flach abzieht. Hitz ist auf dem Posten und hat den Ball.

58.: Kostic wird auf links freigespielt und bringt eine gefährliche Flanke vors Tor. Der aufgerückte Rüdiger steigt hoch, setzt seinen Kopfball aber deutlich über den Kasten.

73., 2:1, Bobadilla: Esswein zieht aus der Distanz ab, Ulreich lässt abklatschen. Feulner setzt nach, bringt die Kugel nach innen, wo Werner unabsichtlich zu Bobadilla weiterleitet. Der trifft am zweiten Pfosten aus kurzer Distanz.

88.: Nach Ballgewinn am eigenen Strafraum treibt Werner den Ball durchs Mittelfeld. Rechts geht Baba, links Bobadilla, die Hausherren haben zu dritt nur noch zwei Stuttgarter vor sich. Werner spielt auf rechts zu Baba, doch der Pass ist etwas zu steil und auch Babas anschließendes Anspiel zu Bobadilla misslingt völlig.

Fazit: Intensive und niveauvolle Partie, die Augsburg aufgrund besserer Chancenverwertung gewann. Stuttgart lieferte ein mehr als ordentliches Auswärtsspiel ab, blieb vor dem Tor aber zu harmlos.

Der Star des Spiels: Tobias Werner. Sehr umtriebige und kampfstarke Partie des Linksaußen, der an beiden Augsburger Treffern beteiligt war. Dazu durchsetzungsfähig in direkten Duellen und läuferisch stark.

Der Flop des Spiels: Ohne Tempo und Bewegung, dazu zweikampfschwach und selten am Ball - an Pierre-Emile Höjbjerg lief die Partie weitestgehend vorbei. Nach seiner Auswechslung wurde das FCA-Spiel wieder deutlich zielstrebiger.

Der Schiedsrichter: Sehr unaufgeregte Spielleitung von Thorsten Kinhöfer. Ließ Hlousek dessen Foul an Esswein nach einer Viertelstunde durchgehen und gab damit die Linie vor. Daran hielten sich auch die Beteiligten, die Partie wurde zwar bisweilen hektisch, blieb im Großen und Ganzen aber relativ fair. Beim kurzen Privatduell zwischen Werner und Ginczek Anfang der zweiten Halbzeit hätte man allerdings auch jeweils Gelb zeigen können. Korrekt, das Handspiel von Hong im Augsburger Strafraum nach Niedermeiers Schuss aus kurzer Distanz als unabsichtlich zu werten (77.).

Das fiel auf:

  • Im ersten Abschnitt entwickelte sich relativ schnell ein offener Schlagabtausch. Beide Teams standen sehr hoch, Augsburg bisweilen mit allen Feldspielern in der gegnerischen Hälfte. Das machte den FCA allerdings auch anfällig für das Konterspiel des VfB.
  • Bei den Gästen erwies sich Ginczek als guter Zielspieler, der entweder Fouls zog oder dank seiner Physis die Bälle auf nachrückende Mitspieler verteilte. Dadurch bekamen die Schwaben - meist über die Flügel - Schnelligkeit in ihr Spiel.
  • Der FCA ließ den Ball nach der Führung nicht mehr so schnell zirkulieren und presste auch nicht mehr so früh. Augsburgs Defensive leistete sich zudem einige unnötige Foulspiele, die die Stuttgarter zu gefährlichen Standardsituationen einluden.
  • Die Gastgeber verteidigten im zweiten Abschnitt tiefer, bekamen zunächst aber keine Ruhe am Ball und spielten kaum einen Angriff vernünftig aus. Stuttgart in dieser Phase präsenter und selbstbewusster im Passspiel, vor dem Kasten allerdings nicht präzise genug.
  • Augsburg kam in der Folge von Altintops Einwechslung zurück in die Partie und spielte im Aufbau wieder strukturierter, besonders über die Flügel. Der nach dem 1:2 offensive VfB bewies großen Willen, war dann aber anfällig für Konter.

Augsburg - Stuttgart: Die Statistik zum Spiel