Wolfsburg schießt Hertha Richtung Liga zwei

SID
Trotz einer Vielzahl hochkarätiger Torchancen ging die Hertha als klarer Verlierer vom Platz
© spox

Der VfL Wolfsburg hat mit einem Erfolg bei Hertha BSC seinen nunmehr vierten Sieg in Serie eingefahren und darf sich berechtigte Hoffnungen auf einen Europa-League-Platz machen. Die Berliner dagegen stecken nach einem kurzen Zwischenhoch mit dem Erfolg am vergangenen Wochenende in Mainz als Tabellenvorletzter weiter ganz tief im Abstiegskampf. 4:1 (2:1) besiegte der VfL die Hertha am Samstagabend im Berliner Olympiastadion.

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Die Treffer für die Mannschaft von Trainer Felix Magath vor 46.388 Zuschauern erzielten Hertha-Verteidiger Christoph Janker per Eigentor (29. Minute), Patrick Helmes (34., 81.) sowie Mario Mandzukic (77.). Für den Hauptstadtklub war Lewan Kobiaschwili erfolgreich (13.).

"Wir haben uns heute selbst geschlagen", sagte Herthas Trainer Otto Rehhagel, gab die Hertha aber noch nicht verloren - auch wenn er dabei ein etwas schiefes Bild bemühte: "Wie man so schön sagt: Noch ist Polen nicht verloren." Auch auf der Gegenseite zeigte sich der Trainer mit der Leistung seiner Mannschaft nicht wirklich zufrieden: "Wir haben zwar gezeigt, was wir für Möglichkeiten nach vorne haben, hinten waren wir aber teilweise sehr schwach", sagte Magath.

Hertha gefährlicher

Einen "offenen Schlagabtausch" hatte Magath vor dem Spiel prognostiziert. Und in den ersten 45 Minute sah es auch genau danach aus. Magath bot im Vergleich zur Vorwoche Christian Träsch für Makoto Hasebe auf; Rehhagel vertraute auf die erfolgreiche Startformation vom vergangenen Wochenende und machte seine Ankündigung wahr, kontrolliert spielen zu wollen.

Die Berliner zogen sich weit zurück und versuchten es mit Kontern. Bereits nach sieben Minuten hatten sie mit diesem Mittel die erste dicke Chance. Nachdem die VfL-Verteidiger Felipe und Ricardo Rodriguez sich gegenseitig behindert hatten, lief Herthas Raffael allein auf Torhüter Diego Benaglio zu. Doch der Brasilianer verzog knapp.

Sechs Minuten später machte es Hertha besser: Nach einem herrlichen Pass von Änis Ben-Hatira scheiterte zunächst Nikita Rukavytsya an Benaglio, doch den Abpraller nutzte Kobiaschwili zur Führung. Auch in der Folgezeit blieben die Berliner die gefährlichere Mannschaft, Ben-Hatira zielte in der 22. Minute knapp drüber.

Dejagah ganz stark

Dann aber entdeckte der VfL Wolfsburg eine an diesem Abend eklatante Schwachstelle bei den Berlinern: die linke Abwehrseite. Fast jeder Angriff rollte nun über den ehemaligen Hertha-Profi Ashkan Dejagah, der seinen Gegenspieler Felix Bastians ein ums andere Mal überlief.

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In der 29. Minute war es auch Dejagah, der mit einer scharfen Flanke maßgeblich für den Ausgleich verantwortlich war. Seine Hereingabe bugsierte Janker unglücklich ins eigene Tor. Fünf Minuten später überlief Dejagah erneut den bemitleidenswerten Bastians, flankte in die Mitte, wo Helmes zum 2:1 einschoss.

Nach der Pause reagierte Rehhagel: Angreifer Pierre-Michel Lasogga kam für Bastians in die Parte. Und die Berliner setzten alles daran, schnell zum Ausgleich zu kommen. Der auffällige Ben-Hatira scheiterte zunächst an Benaglio (48.), acht Minuten später verpasste Lasogga dann dessen Zuspiel nur ganz knapp.

Die größte Möglichkeit hatte nach einer Stunde erneut Lasogga, der eine Hereingabe von Christian Lell aus wenigen Metern völlig freistehend nicht verwerten konnte. Kurz darauf lief Adrian Ramos ganz allein auf das Tor von Benaglio zu. Doch auch der Kolumbianer vergab etwas überhastet (66.). Die Entscheidung fiel dann in der 77. Minute, als Wolfsburgs Torjäger Mandzukic aus spitzem Winkel zum 3:1 vollendete. Den deutlich zu hoch ausgefallenen Endstand erzielte Helmes mit seinem zweiten Treffer.

Hertha - Wolfsburg: Daten zum Spiel

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