Labbadia: "Ibisevic hat Rückkehr vergoldet"

SID
Vedad Ibisevic feierte die zwei Treffer gegen seinen Ex-Klub und hatte damit kein Problem
© Getty

So richtig gut fühlte sich Vedad Ibisevic als Stuttgarter Derby-Held nicht. "Ich habe Bauchschmerzen", sagte der Doppeltorschütze, nachdem er als Letzter aus der Kabine geschlendert kam.

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Doch es waren nicht seine beiden Treffer beim Ex-Klub 1899 Hoffenheim, die Ibisevic auf den Magen geschlagen waren. "Nein, nein. Ich bin einfach viel gelaufen und habe mich ausgepowert", klärte der bosnische Nationalstürmer nach dem 2:1 (2:0) an seiner alten Wirkungsstätte auf.

Mit den beiden Toren in der 8. und 43. Minute hatte Ibisevic seine ehemaligen Mannschaftskollegen empfindlich getroffen, den ungenierten Torjubel nahmen ihm die Hoffenheimer Anhänger übel. "Die Hoffenheimer Fans hassen ihn jetzt, die Stuttgarter lieben ihn", sagte Mitspieler Zdravko Kuzmanovic. Man könnte es auch anders formulieren: Ibisevic, der in der Winterpause für knapp fünf Millionen Euro von Hoffenheim zum VfB gewechselt war, ist in Stuttgart endgültig angekommen.

Tor "Belohnung für harte Arbeit"

Der 29-Jährige verteidigte den ungehemmten Jubel nach den Toren Nummer drei und vier für seinen neuen Arbeitgeber. "Ich habe mich nach meinem Gefühl entschieden. Es ist ja nicht so einfach, ein Tor in der Bundesliga zu schießen. Es war die Belohnung für harte Arbeit", sagte Ibisevic und Trainer Bruno Labbadia nahm ihn in Schutz: "Ich finde, es sollte erlaubt sein, für seinen neuen Verein zu jubeln. Weil es einfach viel zu geil ist, ein Tor zu machen."

Für seine starke Leistung erhielt Ibisevic von Trainer und Mitspieler gleichermaßen Lob. "Er ist ein Spieler, der Bock hat. Er hat seine Rückkehr vergoldet", sagte Labbadia. Er stecke "voller Power", befand William Kvist und für Kuzmanovic ist Ibisevic "ein Spieler mit Zug zum Tor wie kein anderer".

Bobic: "Torhüter sind Weicheier"

Selbst die Tatsache, dass er kurz vor dem Ende der Partie gegen Torhüter Tom Starke nachstocherte, für die Aktion die fünfte Gelbe Karte sah und damit im nächsten Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg gesperrt ist, nahm ihm niemand übel. Sportdirektor Fredi Bobic suchte sogar den Schuldigen in Starke und unterstellte ihm Theatralik. "Die Torhüter sind Weicheier. Das war ein bisschen wie im Kindergarten", sagte Bobic.

Diese Aussage wollte Hoffenheims Trainer Markus Babbel so nicht stehen lassen. Fredi ist ein guter Sportdirektor. Aber er sollte manchmal erst über Dinge nachdenken, bevor er sich äußert", entgegnete Babbel, der als Spieler 2007 mit dem VfB die deutsche Meisterschaft gewonnen und 18 Monate später in Stuttgart sein Trainerdebüt gefeiert hatte.

Bei seiner eigenen Mannschaft monierte Babbel nach der Niederlage das "naiven Verhalten" seiner Abwehrspieler: "Das müssen wir dringend abstellen, sonst rappelt es noch öfter in der Kiste. Der eine verlässt sich auf den anderen - und Ibisevic ist der lachende Dritte."

Wechsel der "richtige Schritt"

Der bewertete seinen Wechsel nach Stuttgart unterdessen als "richtigen Schritt". Kein Wunder: Während Hoffenheim in den letzten acht Spielen in der Fußball-Bundesliga darauf achten muss, die Saison schadenfrei zu Ende zu schaukeln, kann Ibisevic mit dem VfB auf die Qualifikation für die Europa League hoffen.

Nach dem Schlusspfiff tauschte Ibisevic mit Sejad Salihovic das Trikot und unweit des Mittelkreises noch ein paar Worte. "Ich habe ihm nur zu seiner Leistung nach der Einwechslung in der Pause gratuliert. Er hatte es zuletzt ja nicht leicht", erklärte der Torjäger.

Es könnte gut sein, dass Salihovic, der nach seiner Suspendierung wieder mitwirken durfte und in der 74. Minute mit einem Foulelfmeter zum 1:2 traf, Ibisevic im Sommer nach Stuttgart folgen wird.

Dann wären die beiden Freunde wieder vereint - und Ibisevic hätte noch mehr Grund zur Freude.

Hoffenheim - Stuttgart: Daten zum Spiel

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