Badener halten Anschluss an Nichtabstiegsplätze

SID
Schalkes Marco Höger (M.) und Freiburgs Michael Lumb (r.) im Zweikampf
© Getty

Als die Schalker Entourage am Ende eines für sie gebrauchten Tages den Ort der Schmach hinter sich lassen wollte, verzögerte sich auch noch die Abfahrt. Dass ein viel kleinerer Wagen am Freiburger Stadion den Mannschaftsbus blockierte, passte ins trübe Gesamtbild des Großklubs aus Gelsenkirchen: Er kommt nicht weg vom Fleck und sitzt nach der 1:2 (0:1)-Niederlage beim bisherigen Schlusslicht SC Freiburg wie zugeparkt auf Tabellenplatz vier fest.

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Dagegen sehen sich die auf Rang 17 vorgerückten Badener auf dem richtigen Weg. "Es ist zwar nur ein kleiner Schritt nach vorne, aber wir haben zumindest nicht abreißen lassen", sagte Torschütze Sebastian Freis. Von einem Befreiungsschlag wollte der Winterzugang aus Köln aber nicht sprechen. "Jetzt müssen wir auswärts nachlegen", forderte der Angreifer vor den zwei schweren Spielen in Mönchengladbach und Hamburg.

Dass die Freiburger die drei Punkte weniger euphorisch feierten als das torlose Unentschieden vor zwei Wochen gegen Bayern München, lag zum einen an den Erfolgen der Konkurrenten um den Klassenverbleib aus Berlin und Augsburg. Zum anderen wussten die Badener, dass sie sich auch bei Fortuna bedanken konnten. "Diesmal hatten wir das Quäntchen Glück, dass anfangs nichts passiert ist.

S04 mit mehr Chancen als Bayern

Und dann war es uns vergönnt, in Führung zu gehen, das hat uns eine gewisse Sicherheit gegeben", gab Trainer Christian Streich zu. Und er hatte angesichts hochkarätiger Schalker Möglichkeiten durch Marica und Raul zu Beginn sowie des Pfostentreffers von Holtby in der 83. Minute für seinen Kollegen Huub Stevens auch ein Quantum Trost parat: "Schalke hatte heute mehr Chancen als Bayern, keine Frage."

Das Lob hatte erwartungsgemäß keinerlei positive Auswirkungen auf die schlechte Laune von Stevens, der nur mit der Einwechslung von Teemu Pukki ein glückliches Händchen hatte. Der Finne traf 30 Sekunden nach seiner Hereinnahme für Raul zum 1:2 (73.). "Wir hatten einige Chancen, aber insgesamt war das zu wenig. Unsere Leistung war nicht gut", stellte Stevens ernüchtert fest.

Nicht nur der schmerzlich vermisste Top-Torjäger Klaas-Jan Huntelaar und Verteidiger Fuchs aufgrund von Verletzungen und der von Stevens wegen mangelndem Einsatzwillen unberücksichtigte Stürmer Farfan hätten nicht spielen können, sondern "leider auch ein paar andere, die auf dem Platz standen", ätzte der Niederländer.

Angesichts der über 90 Minuten gesehen doch schwachen Vorstellung kündigte der um das Saisonziel Champions-League-Qualifikation bangende Manager Horst Heldt ungemütliche Tage an: "Das war eine bittere Niederlage. Wir müssen überprüfen, welche Spieler sich der schwierigen Situation jetzt stellen. Wir müssen schauen, wer bereit ist, alles zu geben."

Erstes Tor eines Freiburger Stürmers seit Cissé-Verkauf

Das 1:0 in der 18. Minute von Sebastian Freis war der erste Treffer eines Freiburger Stürmers nach dem Verkauf von Papiss Cissé nach England. "Ich bin froh, dass ich das Vertrauen des Trainers zurückgeben konnte", sagte der erstmals in der Startformation aufgebotene 26-Jährige, der nun auf weitere Einsätze von Beginn an hofft: "Das Tor war zumindest ein kleines Argument für mich."

Weniger sein verwandelter Strafstoß (65.) nach Foul des später mit Gelb-Rot vom Platz gestellten Kyriakos Papadopoulos an Jonathan Schmid, als vielmehr eine insgesamt starke Leistung sprachen für Daniel Caligiuri. Der Siegtorschütze sagte: "Jetzt gehen wir mit voller Konzentration nach Mönchengladbach. Wenn wir auswärts mit der gleichen Moral und Leidenschaft spielen wie zuhause, dann können wir auch dort punkten."

Die Aufgabe der Schalker, die am Donnerstag im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League bei Twente Enschede antreten müssen, scheint einfacher. Sie empfangen den HSV zum Charaktertest - voraussichtlich mit Torgarant Huntelaar.

Freiburg - Schalke: Daten zum Spiel

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