1:0 in Bremen: Nürnberg mit nächstem Big Point

SID
Gelb nach fünf Minuten: Nürnbergs Hanno Balitsch (l.) senst Bremens Zlatko Junuzovic um
© Getty

Angstgegner statt Punktelieferant: Der 1. FC Nürnberg hat bei Werder Bremen schon wieder gewonnen und beim 1:0 (0:0) wie in der vorigen Saison unverhofft drei Punkte entführt.

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Zwar waren die Grün-Weißen spielbestimmend, doch das einzige Tor des Abends erzielte am Samstag vor 40.204 Zuschauern im Weserstadion Alexander Esswein in der 65. Minute.

Eine Woche nach dem Sieg im Nordderby beim Hamburger SV kassierten die Bremer die erste Niederlage des Jahres. Der Club dagegen bestätigte den Trend nach dem Sieg gegen Köln und fand Anschluss ans Tabellenmittelfeld.

Beide Mannschaften begannen mit der Erfolgsformation aus der vergangenen Woche. Bei Bremen fehlte Mehmet Ekici, der in der letzten Saison noch in Nürnberg gespielt hatte und beim Sieg des Clubs in der Hansestadt ebenso getroffen hatte wie im Hinspiel für Werder. Doch diesmal musste Ekici ebenso zuschauen, wie die noch immer verletzten Naldo und Aaron Hunt.

Werders Passspiel flutschte nicht

In einer ausgesprochen langweiligen ersten Halbzeit bissen sich die Bremer immer wieder an den in zwei Viererreihen aufgebauten Nürnberger Abwehrriegeln fest. Es war kein Durchkommen für die quirligen Marin und Junuzovic. Auch deshalb nicht, weil das noch beim Sieg in Hamburg herausragende Passspiel nicht flutschte. Pizarro und Rosenberg, dem Trainer Thomas Schaaf wieder von Beginn an das Vertrauen schenkte, hingen mangels Anspielen in der Luft.

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Die beste Szene der Bremer hatte noch Marko Arnautovic, der trotz zweier Tore in den vergangenen beiden Spielen zunächst wieder nur auf der Bank saß. Seinen Auftritt hatte der Österreicher erst, als ihm ein Ball auf der Auswechselbank vor die Füße fiel. Ansonsten blieb das Bremer Spiel farb- und ideenlos. Pizarro hätte den Eindruck allerdings schönen können, wenn er mit einem Lupfer (45.) mehr Glück gehabt hätte.

Nürnberg erkennt Werders Schwachstelle

"Werders Schwächen kennen wir", hatte Club-Trainer Dieter Hecking angekündigt. Tatsächlich versuchten es seine Spieler bei den wenigen konsequenten Angriffen über die Flügel - und Esswein hätte schon in der 12. Minute den Bann brechen können.

Auch Hegeler (29.) durfte sich durchaus bei Fortuna beschweren, während Pekhart bei seinem Kopfball (39.) in Wiese seinen Meister fand. Der Werder-Torhüter hatte in seinem 250. Bundesligaspiel (185 für Werder, 65 für Kaiserslautern) wenig zu tun.

Doch wenn es darauf ankam, war der Nationalkeeper obenauf und hellwach. Sein Reflex bei Pekharts Chance dürfte seine Aussichten auf einen Länderspieleinsatz im eigenen Stadion am Mittwoch gegen Frankreich befördert haben.

Pizarro an den Außenpfosten

Auch seinen Argumenten im Feilschen um einen neuen Vertrag bei Werder tun solche Leistungen gut. Wie es am Rand des Spiels hieß, will Geschäftsführer Klaus Allofs mit Wiese verlängern.

Vier Tage vor dem Länderspiel gegen Frankreich wollte sich Marin in Erinnerung bringen, was ihm aber misslang. Pech freilich war auch dabei, wie in der 47. Minute, als er Raphael Schäfer zu einer Glanzparade zwang.

Werder startete mit viel Schwung in die zweite Halbzeit. Pizarro traf den Außenpfosten (49.) - und sieben Minuten später durfte Arnautovic endlich für Rosenberg ran.

Glück für FCN in der Nachspielzeit

Doch in die Bremer Angriffe platzten die Nürnberger eiskalt. Ein Querpass durch den Bremer Strafraum erreichte Esswein (65.), der freistehend an Wiese vorbei vollendete. Werder stürmte und versuchte alles, aber ein später Ausgleich wie zuletzt gegen Hoffenheim gelang diesmal nicht wieder.

In der Nachspielzeit hatten die Nürnberger riesiges Glück, als Adam Hlousek auf der Linie nach einem Versuch von Pizarro klärte. Kurz darauf eine weitere brenzlige Situation, als eine Fritz-Flanke von Feulner aufs eigene Tor geköpft wurde. Keeper Schäfer wehrte jedoch mit einem guten Reflex ab. Sokratis stocherte nach, es entwickelte sich eine Rudelbildung - kurz darauf war Nürnbergs Dreier perfekt.

Bremen - Nürnberg: Daten zum Spiel

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