Ein Punkt bei Babbels Heimpremiere

Von Daniel Börlein / Stefan Moser
Hoffenheim und Mainz lieferten sich eine packende Partie
© Getty

Die TSG 1899 Hoffenheim und der FSV Mainz 05 haben sich im Freitagsspiel des 22. Spieltags 1:1 (1:1) getrennt. Markus Babbel blieb damit bei seiner Heimpremiere als 1899-Coach ohne Sieg.

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Vor 22.000 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim brachte ein Eigentor von Nikolce Noveski (9.) die Gastgeber in Führung. Mohamed Zidan erzielte den Ausgleich für Mainz (29.). Für den Ägypter war es das dritte Tor im dritten Spiel nach seiner Rückkehr zu den 05ern.

Hoffenheim wartet damit nun schon seit sechs Partien auf einen Sieg. Zuhause war das Remis schon das sechste Unentschieden in Folge. Mainz ist seit dem zweiten Spieltag ohne Auswärtssieg.

Reaktionen:

Trainer Markus Babbel (1899 Hoffenheim): "Wir waren nicht in der Lage, die wenigen Torchancen nach dem 1:0 zu nutzen. Die Mannschaft tut sich noch schwer, ist noch nicht frei. Die Spieler machen sich offenbar zu viele Gedanken, daran müssen wir arbeiten, wieder selbstbewusster werden. Die zweite Halbzeit hat mir besser gefallen, da waren wir präsenter auf dem Platz."

Trainer Thomas Tuchel (FSV Mainz 05): "Das Eigentor passt zu dieser Saison. Das kostet uns wahnsinnig viele Punkte und Nerven. Wir sind auch auswärts schwer zu spielen, das haben wir erneut bewiesen, und das ist positiv. Wir haben nur zu wenig Ertrag für den Aufwand, den wir jedes Spiel betreiben."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Babbel vertraut der Startelf vom letzten Spieltag. Heißt: Babel und Salihovic, die ihre Sperren abgesessen haben, bleiben trotzdem auf der Bank. Mainz dagegen muss auf Bungert (gesperrt) und Pospech (verletzt) verzichten. Choupo-Moting sitzt draußen. Dafür neu dabei: Kirchhoff, Ivanschitz und Baumgartlinger.

9., 1:0, Noveski (Eigentor): Firmino schickt Vukcevic mit einem klasse Pass auf rechts. Der geht zur Grundlinie und sucht Lakic in der Mitte. Noveski aber stochert mit dem langen Bein dazwischen und lenkt den Ball aus spitzem Winkel unhaltbar ins kurze Eck!

16.: Lakic erkämpft sich im Sechzehner den Ball und zieht von halbrechts aus der Drehung ab. Der Ball geht knapp am langen Pfosten vorbei.

29., 1:1, Zidan: Ivanschitz bleibt nach einem Pressschlag am Sechzehner am Ball und spielt auf links zu Zabavnik. Der bekommt keinen Druck von der Abwehr und nutzt die Zeit zu einem präzisen, flachen Pass an den Fünfer. Zidan nimmt den richtigen Weg, hält das Füßchen rein und trifft unhaltbar ins lange Eck.

38.: Rudy zirkelt den Freistoß von halbrechts an den Fünfer. Lakic schraubt sich sauber hoch, setzt den Kopfball aber auf das Tornetz.

71.: Schlampiger Pass von Wetklo in die Beine von Johnson. Der schickt sofort Firmino, der alleine auf Wetklo zuläuft. Aber zu hastiger Abschluss, Wetklo bügelt seinen Bock mit einer guten Fußabwehr an der Strafraumkante wieder aus.

81.: Aus dem Gewühl nach einem Freistoß kommt Compper aus 12 Metern halblinks zum Schuss. Lakic fälscht noch mit der Hacke ab, Wetklo ist geschlagen, aber der Ball segelt Zentimeter übers Tor.

Fazit: Ordentliches Spiel vor der Pause, mäßiger Kick nach dem Seitenwechsel. Insgesamt ein gerechtes Remis.

Der Star des Spiels: Radoslav Zabavnik. Hat sich nach der Winterpause ins Team gespielt und untermauerte in Hoffenheim, dass er dort auch hingehört. Suchte auf der linken Seite immer wieder den Weg nach vorne und bereitete den Ausgleich durch Zidan vorn. Zudem enorm fleißig: Bestritt die meisten Mainzer Zweikämpfe und gewann davon fast ein Drittel.

Der Flop des Spiels: Andreas Ivanschitz. Der Österreicher durfte mal wieder von Beginn an ran - und das sogar auf seiner Lieblingsposition hinter den Spitzen. Nutzte allerdings nichts. Fand vor allem in den ersten 25 Minuten keinen Rhythmus, traf häufig die falschen Entscheidungen und gewann nur etwas mehr als ein Drittel seiner Zweikämpfe. Leitete zwar das 1:1 ein, hatte da aber auch Glück. Musste nach rund einer Stunde raus.

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Der Schiedsrichter: Tobias Stieler. Der 30-Jährige feierte sein Debüt in der Bundesliga - ein überaus ordentliches. Lag bei allen entscheidenden Szenen richtig und ließ sich keinerlei Unsicherheit oder Nervosität anmerken.

Analyse: Mainz versteckte sich keineswegs beim Auswärtsspiel in Hoffenheim, sondern versuchte von Beginn an, zielstrebig nach vorne zu spielen. Allerdings taten sich die Gäste vor allem schwer, die beiden Sturmspitzen Zidan und Szalai in Szene zu setzen, was auch daran lag, dass das Spiel an Zehner Ivanschitz vorbei lief.

Hoffenheim wirkte, wie schon in der Vorwoche, engagiert und mutig. Nichts zu sehen von der Verunsicherung der ersten Rückrundenspiele. Vor allem im Spiel gegen den Ball agierte die Babbel-Elf gut organisiert und ließ Torchancen nur nach individuellen Fehlern zu. Nach vorne fehlte häufig allerdings die letzte Konsequenz.

Nach der Pause verflachte die Partie dann. Beide Teams liefen sich häufig im Mittelfeld fest, beharkten sich immer wieder in Zweikämpfen und leisteten sich beim Pass ins vordere Angriffsdrittel zu viele Ungenauigkeiten. Der Spielfluss ging dadurch verloren.

Weil keine der beiden Mannschaften das Risiko erhöhen wollte, blieben Highlights bis zum Schluss Mangelware. Auch die eingewechselten Babel und Salihovic auf Hoffenheimer Seite und Choupo-Moting bei Mainz - allesamt Kandidaten für die Stammelf - konnten sich nicht mehr entscheidend ins Szene setzen und damit auch kaum Eigenwerbung betreiben.

Hoffenheim - Mainz: Daten zum Spiel

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